Blaulicht: Achtung vor Dieben auf dem Wochenmarkt

Jeden Donnerstag findet im Velberter Ortsteil Neviges der Wochenmarkt im oberen Teil der Fußgängerzone Elberfelder Straße statt. Dabei ist der von reisenden Händlern aus der Region und von vielen Kunden aus Neviges und Umgebung gern besuchte Ort nicht nur Verkaufsplatz, sondern auch als sozialer Treffpunkt der Bevölkerung sehr beliebt. Beliebt aber offensichtlich auch bei solchen Menschen, die nichts freundliches und gutes im Sinn haben.

Taschendiebe haben das wöchentliche Markttreiben als gute Gelegenheit erkannt, ihrem "fingerfertigen Geschäft" nachzugehen. So wurden der Polizei allein am gestrigen Donnerstag wieder einmal gleich drei vollendete Delikte angezeigt, bei denen Geldbörsen mit Ausweisen, Papieren, Kreditkarten und Bargeld im Gesamtwert von mindestens 600,- Euro verschwanden. Bestohlen wurden in allen Fällen lebensältere Opfer im Alter von 64, 73 und 89 Jahren.

Die zwei Damen aus Wuppertal und Wülfrath sowie ein Geschädigter aus Neviges bemerkten die Taten immer erst, wenn sie an einem Verkaufsstand bezahlen oder bei der örtlichen Sparkasse ihre Bankgeschäfte erledigen wollten. Der eigentliche Diebstahl wurde in keinem Fall sofort bemerkt und somit fehlen auch konkrete Hinweise auf den bzw. die Taschendiebe oder Tatverdächtige.

In allen Fällen wurden Anzeigen erstattet, Ermittlungsverfahren eingeleitet. Zur Klärung der Straftaten und Ermittlung der Täter hoffen die Sachbearbeiter der zuständigen Kriminalpolizei auf sachdienliche Hinweise aus der Bevölkerung, welche die Polizei in
Velbert, Telefon 02051 / 946-6110, jederzeit entgegen nimmt.

Häufig mehrere Täter

Gleichzeitig warnt die Polizei im Kreis Mettmann ausdrücklich vor Taschendieben, die leider auf nahezu allen Wochenmärkten und an vergleichbaren Orten ihr Unwesen treiben. Taschendiebe suchen, schaffen und finden dabei günstige Gelegenheiten. Sie arbeiten häufig arbeitsteilig zu zweit oder zu dritt. Der Erste lenkt ab, indem er
das Opfer anrempelt oder nach dem Weg oder der Uhrzeit fragt. Der zweite Täter bestielt das Opfer unbemerkt und gibt die Beute an einen Dritten weiter, der sich rasch entfernt. Selbst wenn das Opfer den Diebstahl bemerkt, ist der dritte Täter mit der Beute meist längst über alle Berge.

Der Einfallsreichtum der Diebe kennt kaum Grenzen, wenn es darum geht, fremde Geldbörsen schnell und unbemerkt verschwinden zu lassen. Ein Klassiker ist beispielsweise das vermeintlich unbeabsichtigte Anrempeln im Gedränge. Flinke Finger der Straftäter finden dabei ihren Weg in Mantel-, Jacken- und Hosentaschen oder in mitgeführte Hand- und Einkaufstaschen. Geldbörsen in offenen Einkaufskörben sind dabei quasi eine Einladung für die Straftäter.

Eine andere einschlägig bekannte Masche: Man beschmutzt vorgeblich "versehentlich" die Kleidung seines Opfers mit Speisen oder Getränken, ist dann beim Reinigen sofort "behilflich" und staubt dabei gleichzeitig das Portemonnaie des Opfers ab.

Im Gedränge vor Verkaufsständen und Kassen ist vor allem das Drängeln eine gängige Methode. Der Dieb drängelt sich so lange an Taschen- oder Rucksackbesitzer heran, bis diese sich abwenden und beim Wegdrehen Tasche oder Rucksack zum Zugriff "anbieten".

Die Augen offen halten sollte auch, wer von scheinbar besonders hilflosen Passanten und Kunden nach dem Standort bestimmter Stände und Geschäfte gefragt oder besonders interessiert zu besonderen Warenangeboten befragt und dabei bedrängt wird ! Während das Opfer bereitwillig Auskunft gibt, angelt ein Langfinger die Geldbörse aus der Einkaufstasche oder dem Einkaufskorb. Gerade ältere Frauen werden hier gerne Opfer ihrer gut gemeinten Auskunfts- und Hilfsbereitschaft.

Taschendiebe sind in der Regel nur schwer zu erkennen. Häufig sind es sogar Kinder, oft auch ältere Frauen, die zusammen mit jungen Mädchen im Team, diesem kriminellen Gewerbe nachgehen.

Die Vorbeugungsexperten der Kriminalpolizei geben nachfolgende Hinweise und Tipps gegen den Taschendiebstahl, denn durch richtiges Verhalten kann jedermann das Risiko deutlich verringern, Opfer solcher gemeinen Gauner zu werden:

- Führen Sie an Bargeld, EC- und Kreditkarten nur das Notwendigste mit sich. Tragen sie solche Dinge möglichst dicht am Körper und verteilt - beispielsweise in Gürteltaschen, Brustbeuteln oder verschlossenen Innentaschen der Kleidung.

- So genannte Bankomatkarten (EC- oder Kreditkarten) immer getrennt vom Code / PIN aufbewahren.

- Brieftaschen und Geldbörsen beim Einkauf niemals in Einkaufstaschen, -körben oder -wagen ablegen.

- Halten Sie Handtaschen stets geschlossen und lassen Sie diese nie unbeaufsichtigt.

- Rucksäcke, die auf dem Rücken getragen werden, sollten kein Geld oder Wertgegenstände enthalten, denn dort sind sie eine leichte Beute.

- Lassen sie wertvolle Sachen und unwiederbringliche Erinnerungsstücke, beispielsweise ältere Fotos oder Schmuckstücke, lieber gleich zu Hause.

- Besonders dichte Menschenmengen sollten Sie nach Möglichkeit meiden. Achten Sie bei Gedränge und in unübersichtlichen Situationen ganz bewusst und noch stärker auf Ihre Wertsachen.

- Hantieren Sie in der Öffentlichkeit nicht mit größeren Geldmengen.

- Werden Sie bestohlen, dann bringen Sie sich bitte nicht mit massiver Gegenwehr in weitere Gefahren - suchen sie bei anderen Passanten Unterstützung, Schutz und Hilfe, indem Sie diese ansprechen oder laut um Hilfe rufen.

- Alarmieren Sie sofort die nächste Polizei. Erstatten Sie Anzeige, bei der Sie den oder die Täter, Fluchtrichtung und -mittel (Fahrzeuge / Kennzeichen) möglichst genau beschreiben.

- Sperren sie unverzüglich entwendete EC- und Kreditkarten (zentraler Sperrnotruf: 116 116) bei ihrem Geldinstitut.

Weitere Informationen zum Thema erhalten Sie beim: Kriminalkommissariat Kriminalprävention und Opferschutz Telefon 02104/ 982-7500

Autor:

Lokalkompass Niederberg aus Velbert

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