Kriegsspuren werden verschwinden

Bürgermeister Dirk Lukrafka (links) und der Nevigeser CDU-Vorsitzende Stefan Ludwig staunen über die angebrannten Dachbalken, die trotz der Abzehrungen seit über 70 Jahren das Dach des ehemaligen Nevigeser Rathauses tragen. | Foto: Ulrich Bangert
  • Bürgermeister Dirk Lukrafka (links) und der Nevigeser CDU-Vorsitzende Stefan Ludwig staunen über die angebrannten Dachbalken, die trotz der Abzehrungen seit über 70 Jahren das Dach des ehemaligen Nevigeser Rathauses tragen.
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Nevigeser CDU besuchte Rathaus und Post vor dem Umbau

Die Besucher legen ihre Köpfe in den Nacken und lassen ihre Blicke durch das Gebälk wandern. Die Balken weisen deutliche Brandspuren auf, manche sind stellenweise durch das Feuer bis auf die Dicke einer Dachlatte abgezehrt. Die schwer beschädigten Balken wurden durch Bretter verstärkt. „Interessant, dass das hält“, wundert sich Stefan Ludwig. Der Vorsitzende der CDU Neviges hatte Parteifreunde und Bürgermeister Dirk Lukrafka zu einem Rundgang durch die Baustelle Altes Rathaus/Alte Post eingeladen.

Im Dach des Nevigeser Rathauses hatte es wahrscheinlich am 26. März 1944 gebrannt. An diesem Tag wurde Neviges bei einem Luftangriff durch eine Brandbombe getroffen. „Es entstanden Schäden von der Stadthalle bis zum Kirchplatz“, wusste Geschichtskenner Gerd Haun dem Stadtanzeiger auf Nachfrage zu berichteten. "Damals hatte man kaum Material und Fachkräfte, deshalb hatte man sich so beholfen“, vermutet der Historiker.

Spuren des Zweiten Weltkriegs werden verschwinden

Die Spuren des Zweiten Weltkriegs werden verschwinden, so wie überhaupt nach dem Umbau im Inneren nichts mehr an das einstige Rathaus erinnern wird. „Wir bauen praktisch ein neues Haus im Haus“, beschreibt Bauleiter Oliver Wolff und weist darauf hin, dass zurzeit immer noch abgerissen wird. Die eigentlichen Bauarbeiten beginnen in gut zwei Monaten, wenn ein großer Baukran hinter dem Gebäudekomplex aufgestellt wird. In gut zwei Jahren soll alles fertig sein.

Der Velberter Investor André Grimmert, der vor über 20 Jahren die Post erwarb und vor vier Jahren das Rathaus, errichtet in den beiden Gebäuden auf einer Gesamtwohnfläche von 2850 Quadratmetern 34 Wohneinheiten, alle barrierefrei. Jeder Gebäudekomplex wird über zwei Aufzüge verfügen, ein weiterer Lift kommt zwischen die beiden Bauten an der Wilhelmstraße. Von den Maisonette-Wohnungen wird man einen besonders schön Blick auf den Dom haben. An der Schaesbergstraße wird das ehemalige Rathaus durch einen Anbau erweitert, eine Tiefgarage bietet Platz für 38 Pkws. Die Mietwohnungen sind besonders für Senioren geeignet. In einem „Boardinghouse“ an der Tönisheider Straße sollen Geschäftsreisende oder Messegäste untergebracht werden. Die Kosten für den Rohbau werden auf rund drei Millionen Euro beziffert.

Autor:

Maren Menke aus Velbert

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