Vorgestern in der S-Bahn...

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... überlegte ich, wann die Zeit der "Tiefpopohose" endete und die "Storchenbeinhosen" aktuell wurden. Der modische Übergang war mir entgangen und statt Hintern in Kniekehle, jetzt lange, schlanke Beine!
Zwei sehr junge Jungmänner stiegen in Vohwinkel zu - gepflegtes Äußeres, Blousonjacken wie in den 50ern, hautenge Jeans, Sneakers, wohlriechend - und setzten sich in den "Vierer" links neben mir.
"Wonach riechst du?", fragte der junge Mann am Fenster. "Boss, 80 €" war die Antwort. Dann wieder der erste: "Was hast du für Musik drauf? Gib mir mal einen Stöpsel!" Dann versanken beide bei Musik vom Smartphone in Betrachtungen der vorüberziehenden Landschaft.
Landschaftsbetrachtungen sind zu jeder Jahreszeit reizvoll, aber die Dämmerung setzte ein und so schaute ich, wie sich meine Mitreisenden ihre Zeit vertrieben.
Interessant! Jeder in meinem Blickfeld hatte ein Smartphone in der Hand, sah hochkonzentriert auf das Display und es wurde mit zwei Daumen in höchster Geschwindigkeit getippt und gewischt.
Die Daumenmethode funktioniert bei mir nicht.
Wenn ich es probiere, kann man den Text nur mit größter Fantasie und Kombinationsgabe lesen. Er ist so fehlerhaft - leider. Ich habe mir die "Kleine-Finger-Tippe" mit rechts angewöhnt. Geht auch schön schnell und ist vor allem fehlerfrei - vorausgesetzt ich habe die Lesebrille dabei.
Dem jungen Menschen neben mir, dessen Geschlecht wegen eines hochgezogenen Kapuzenpullis nicht erkennbar war, konnte ich zuschauen.
Auf dem Display sah man kreisrunde Kekse in verschiedenen Größen, die nach unten fielen und verschiedene Zahlen. Nur konnte ich die Aktionen des Spieles nicht erkennen. Er/sie schaute sich nur den Spielverlauf an.
Tetris spiele ich auch gerne, aber dabei muss sortiert und geordnet werden. Was, um Himmels Willen, macht man mit fallenden Keksen?
Am Bahnhof Velbert-Rosenhügel hielt zeitgleich die entgegenfahrende S-Bahn und plötzlich sagte der junge Mann links am Fenster: "Schau mal, wie der drüben in der anderen Bahn schläft!" Wir schauten alle hinüber und da bemerkte der zweite junge Mann, dass fast alle Reisenden die Augen geschlossen hatten.
Und tatsächlich, die Bahnen fuhren langsam aneinander vorbei und fast jeder "Vierer" war mit einer schlafenden Person besetzt.
Die beiden lachten sich kringelig und auch ich fand es erheiternd.
Sehr müde Menschen feierabends in der S-Bahn!

Autor:

Gabriele Pohley aus Velbert-Neviges

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