Lessingstraße in Neviges: wichtiger Parkraum fehlt

Diese Verkehrsinseln sind im Rahmen der Sanierung auf der Lessingstraße entstanden. Für die Anwohner fehlen dadurch benötigte Parkplätze und auch sonst sehen sie viele Nachteile. | Foto: Menke
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Anwohner der Lessingstraße in Neviges fühlen sich nicht richtig informiert

Die Lessingstraße in Neviges wurde von Oktober 2016 bis April 2017 umfangreich saniert. Eine Maßnahme, die nötig war, finden die Anwohner. Mit dem Ergebnis können sie sich allerdings nicht zufrieden stellen.

Text und Fotos von Maren Menke

Neviges. Dass die Versorgungsleitungen neu verlegt und die Straße neu asphaltiert wurden, wurde von den Bürgern zwar generell begrüßt – dass in diesem Zusammenhang vier Verkehrsinseln entstanden sind, können die Männer und Frauen, die hier wohnen, allerdings nicht verstehen und betrachten diese als großen Störfaktor. Vor allem ist ihnen nicht klar, warum sie nicht im Vorfeld darüber informiert worden sind, schließlich werden sie an den Kosten dieser KAG-Maßnahme beteiligt.

Herausforderung für große Fahrzeuge

"Es sind einige Parkplätze, die durch diese Inseln weggefallen sind", ärgert sich unter anderem Thomas Holtermann. "Schon vorher war die Parksituation sehr angespannt, nun hat sich das noch einmal verschlimmert." Was ihn aber noch mehr stört ist die Tatsache, dass es für Rettungswagen und andere Einsatzfahrzeuge bedeutend schwieriger geworden ist, durch die Lessingstraße zu kommen. "Ein nicht unerhebliches Problem, hier befindet sich immerhin auch das Kinder- und Jugendzentrum des Stadtteils." Für die Fahrzeuge zur Müllabfuhr sei es seit der Sanierung ebenso eine große Herausforderung, sich durch die Straße zu "kämpfen." Vom Winterdienst ganz zu schweigen. "Der fällt ganz weg."
Warum also wurden die insgesamt vier Verkehrsinseln überhaupt errichtet? Und wer kümmert sich um die Bepflanzung? "Eines der Bäumchen ist bereits einmal umgekippt und ein schönes Bild bietet das ,Grünzeug' aktuell ja nicht." Hätte man die Fahrzeuge an dieser Stelle am schnellen Fahren hindern wollen, wären Bodenwellen doch sinnvoller gewesen, sind sich die Nachbarn einig. "Wegen der angespannten Parksituation und der vielen Fahrzeuge am Fahrbahnrand, war es aber eh nicht möglich, Gas zu geben."

Die Rechnung kommt noch

Die Verkehrsinsel nachträglich einfach entfernen, das geht nicht. Keine Frage! Das ist den Anwohnern klar. Dennoch kam man kürzlich zu einem "Krisengespräch" zusammen. Der Tenor: "Was ist, wenn die Rechnung kommt? Müssen wir diese Störfaktoren nun auch noch mitbezahlen? Den Verantwortlichen der Technischen Betriebe wird vorgeworfen, nicht über den Bau der Verkehrsinseln informiert zu haben. "Bei der öffentlichen Vorstellung der gesamten Maßnahme im Jahr 2015 waren diese Inseln nicht im Plan eingezeichnet. Hätten wir gewusst, dass sie entstehen sollen, hätten wir Widerspruch einlegen können. Durch den schlechten beziehungsweise falschen Informationsfluss, war das aber nicht möglich", ärgert sich ein weiterer Bewohner der Lessingstraße und schlussfolgert: "Im Restaurant muss ich doch auch nicht das bezahlen, was ich nicht bestellt habe!"
Auf Anfrage der Bürger bei den Technischen Betrieben Velbert (TBV) hieß es wohl, dass diese Inseln von Beginn an im Plan gewesen wären. "Das ist so nicht richtig! Sie waren erst in dem Plan eingezeichnet, der sich hier im Baucontainer befand. Also zu einem Zeitpunkt, als längst gearbeitet wurde." Während der öffentlichen Informationsveranstaltung im Vorfeld war noch keine Rede davon. "Als wir bei diesem Treffen darum gebeten haben, dass der Schulbus nicht mehr durch unsere Straße fährt, hieß es, dass man diesem Wunsch nicht nachkommen könne, da es sich um eine öffentliche Straße handelt", erinnert sich eine weitere Anwohnerin. "Und jetzt kommt der Bus wegen der Inseln gar nicht mehr durch die Straße. Zwar wurde unsere Bitte damit erfüllt. Das zeigt aber doch auch, dass das bei der öffentlichen Veranstaltung noch gar nicht geplant war, sonst wäre die Diskussion doch hinfällig gewesen."

Stadt weist die Vorwürfe zurück

Hans-Joachim Blißenbach, der Pressesprecher der Stadt Velbert, nimmt auf Nachfrage der Redaktion des Stadtanzeigers Niederberg dazu wie folgt Stellung: "Nach Rücksprache mit den Technischen Betrieben Velbert weise ich darauf hin, dass am 16. Juni 2015 um 18 Uhr eine Informationsveranastaltung zum Ausbau der Lessingstraße stattgefunden hat, bei der 17 Anlieger anwesend waren. Die anwesenden Bürgerinnen und Bürger wurden über die Arbeiten der Technischen Betriebe Velbert AöR und der Stadtwerke Velbert GmbH informiert. Die dort vorgestellten Pläne beinhalteten bereits drei Baumstandorte, die die Fahrbahn punktuell verengen. Die Behauptung, die Baumbeete wäre erst zu einem späteren Zeitpunkt in die Pläne aufgenommen worden, ist daher falsch und entspricht nicht den Tatsachen."

Hintergrund

 Im Oktober 2016 haben die Technischen Betriebe Velbert (TBV) und die Stadtwerke Velbert mit der Sanierung der Lessingstraße in Neviges begonnen.
 Bei dieser KAG-Maßnahme (Kommunales Abgabengesetz) wurden Versorgungsleitungen neu verlegt und die Straße saniert.
 Die Arbeiten dauerten bis April 2017 an.
 Bei einer öffentlichen Informationsveranstaltung bei den TBV, Am Lindenkamp in Velbert, wurde den Anwohnern die Maßnahme im Vorfeld erläutert. 

Diese Verkehrsinseln sind im Rahmen der Sanierung auf der Lessingstraße entstanden. Für die Anwohner fehlen dadurch benötigte Parkplätze und auch sonst sehen sie viele Nachteile. | Foto: Menke
Die Sanierung der Lessingstraße in Neviges wurde von den Anwohnern generell begrüßt. Die Verkehrsinseln, die in diesem Zusammenhang entstanden sind, wollten sie allerdings nicht. Nun ist der Ärger groß: Es fehlt wichtiger Parkraum und an den Kosten beteiligen sollen sich die Bürger auch. | Foto: Menke
Autor:

Annette Schröder aus Bochum

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