„Erhaltet den Theatersaal des Forum Niederberg“

Kulturschaffende Vereine sprechen sich für eine Renovierung aus

„Es gibt keine Alternative zur Renovierung der Theaterbühne im Forum Niederberg.“ Davon ist Reinhard Schulz, erster Vorsitzender des Velberter Männerchors 1863, überzeugt. Mit dem Initiator des Arbeitskreises zum Erhalt des Theatersaals im Forum Niederberg haben zehn weitere Vorsitzende von kulturschaffenden Vereinen eine Resolution zum Erhalt des Theatersaals unterzeichnet.

„Es wird immer versucht, den Vereinen in Velbert das Historische Bürgerhaus in Langenberg schmackhaft zu machen. Doch da gibt es erhebliche Einschränkungen“, weiß Schulz und verweist darauf, dass der große Saal mit seinen 500 Plätzen ursprünglich als Konzertsaal mit großer Orgel errichtet wurde. „Hinzu kommt, dass die Bühne weder vom Saal noch der Empore von allen Plätzen einsehbar ist. Es gibt keinen Schnürboden, was für wechselnde Bühnenbilder unerlässlich ist. Theateraufführungen sind nur in sehr eingeschränkten Rahmen möglich, die Mindestanforderungen von Tourneetheatern an die Bühnentechnik sind nicht erfüllt. Es fehlen Künstlergarderoben und Aufenthaltsräume. Durch den nicht vorhandenen Orchestergraben steht das Bürgerhaus für Opern, Operetten oder Musicals nicht zur Verfügung“, klagt der Chef des Velberter Männerchores.

Konzert im Historischen Bürgerhaus wäre für den Chor nicht tragbar

Für Konzerte des traditionsreichen Gesangsvereins ist das Historische Bürgerhaus nicht geeignet. Bevor der Theatersaal im Forum aus Brandschutzgründen im Juli 2016 geschlossen wurde, gab der Männerchor dort ein großes Konzert, alle 700 Plätze waren belegt. „Wir hätten noch 300 weitere Karten verkaufen können.“ Ein Konzert im Historischen Bürgerhaus wäre für den Chor finanziell nicht tragbar. Hinzu kommt die schlechte Parkplatzsituation in Langenberg. „Wir haben viele ältere Besucher, die können nicht mal eben die vielen Stufen hochlaufen.“

Auch für Ballettaufführungen ist die Bühne im Bürgerhaus nur bedingt geeignet. „Wir werden nur noch kleine Tänze zeigen können“, bedauert Ballettlehrerin Nina Endres.
In seiner Funktion als Vorsitzender der Fördergemeinschaft des Deutschen Schloss- und Beschläge-Museums gehört Heinz Schemken zu den Unterzeichnern der Resolution. „Unser Anliegen richtet sich nicht gegen das Bürgerhaus, im Gegenteil, ich bin dankbar, dass es wieder hergestellt ist. Aber in Velbert-Mitte fehlt es vorne und hinten. Da wird zwar ein neues Einkaufszentrum gebaut, aber nur mit Verkauf ist keine Stadt zu machen.“ Der Velberter Ex-Bürgermeister sieht, dass die Firmen in Velbert eine qualifizierte Arbeitnehmerschaft braucht: „Die fragen gewisse kulturelle Angebote nach.“

Die Resolution wird nicht nur dem Bürgermeister und den Ratsfraktionen vorgelegt, sondern sie wird auch in die Auftaktveranstaltung zur Bürgerbeteiligung eingebracht. Am Montag ab 18 Uhr werden im Forum Niederberg erste Ergebnisse der Bürgerbeteiligung vorgestellt.