Musical der Junior-Welt: Da blieb keiner sitzen

Foto: Volker Düll
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Standing Ovations und Gänsehaut pur - das erlebten die 400 Zuschauer des Musicals „Die Robolis und ihre Abenteuer im Buch der Zeit“. Das Besondere: Die Hauptdarsteller waren zwischen einem und sechs Jahren alt.

Viereinhalb Monate harte Arbeit hat das Erzieher-Team der Kita Junior-Welt in das Musical-Projekt gesteckt. Zunächst stand nur das Thema: Zeitreise.
Gemeinsam mit einigen Kindern, den späteren Roboli-Darstellern, entwickelte Erzieher Michael Eulenbach die Geschichte. Darin geht es um Wesen aus der Zukunft, die Robolis, die wichtige Werte nicht mehr kennen. Teilen, helfen, Gemeinschaft sind Bücher mit sieben Siegeln. Durch eine Reise in verschiedene Epochen - von der Steinzeit über das Rokoko, die 80er bis in die Zukunft - lernen die Robolis, dass eben diese Tugenden zu Erfolg führen.
Umgesetzt wurde dies mit aufwändigen Bühnenbildern, mitreißender Musik sowie tollen Kostümen und Requisiten. So zauberte gleich die erste Station auf der Zeitreise den Besuchern ein Lächeln ins Gesicht: Die Kleinsten der Einrichtung, zwischen einem und drei Jahren alt, standen als Steinzeitkinder auf der Bühne. Anstelle von „We will Rock you“ sangen sie „Wir sind Steinzeitkinder“ und gingen in ihren Tierfell-Kostümen gemeinsam auf Mammut-Jagd. Das kuhgroße Tier fiel tatsächlich, der erste „Wumms“ der Show war gesetzt.
Beim Besuch der Robolis in den 80ern, Zeit der Neuen Deutschen Welle, hielt es keinen Zuschauer mehr auf seinem Stuhl. Das Lied „Hurra, hurra, die Schule brennt“ wurde zu „Hurra, hurra, die 80er“; die als Punks verkleideten Kinder und ihre Erzieherinnen heizten dem Publikum ordentlich ein. Besonders mutig war Julia Klose, die im Anschluss als Solistin Nenas „99 Luftballons“ vortrug und dafür verdientermaßen lauten Applaus erntete.
Aber auch die ernste Thematik im Rokoko, nämlich die Kluft zwischen Arm und Reich, wurde schnell abgelöst durch fetzige Klänge, als die Kinder den ernsten höfischen Unterricht mit „Rock me Amadeus“ sprengten.
Nicht zuletzt begeisterten die Zukunft-Kinder mit ihrer Show rund ums Thema Wind zu aufwändiger Lichttechnik. Hier wurde Helene Fischers „Atemlos“ zu „Durch den Wind“ umgetextet.
Und natürlich durfte ein Stopp bei den Dinosauriern auch nicht fehlen. Dabei lernten die Robolis, dass man sich für andere einsetzt. Denn viele ganz unterschiedliche Dinosaurier-Rassen bangten um das Ei eines Dinos, bis es geschlüpft war - ein weiterer Höhepunkt, als das große Pappmaché-Ei aufplatzte und ein Dino-Kind ihm entstieg.
Bemerkenswert auch das eigens komponierte Eingangs- und Ausgangslied „Alleine/Gemeinsam“, das der Velberter Künstler Dave Esser für die Junior-Welt geschrieben hatte.
„Das, was wir heute gesehen haben, ging weit über normale Kindergarten-Arbeit hinaus“, lobte Dorothee Sonnenschein als Vorsitzende des Trägervereins der Junior-Welt.
Kita-Leiterin Beate Richter fand ebenfalls deutliche Worte: „Ihr seid das beste Team der Welt!“ Sie dankte auch den 56 Kindern, von denen kein einziges fehlte, und den 15 Familien, die beim Nähen der Kostüme und beim Bau der Kulissen mitgeholfen haben. Jetzt warten alle gespannt auf die DVD der Aufführung, die als bleibende Erinnerung dient und in der Einrichtung verkauft wird.

Autor:

Miriam Dabitsch aus Velbert

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