150 Jahre Wilka: "Bei uns geht's familiär zu"

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1865 hat Wilhelm Karrenberg seine Firma in einem kleinen Kotten gegründet. Dass das Unternehmen 2015 das 150-jährige Firmenjubiläum feiert, hätte er wohl nicht gedacht.

Dabei ist die Firma mit Sitz an der Mettmanner Straße noch immer in Familienhand. Seit 1989 ist Wolfgang K. Schlieper an der Unternehmensspitze, im kommenden Jahr wird er die Geschäfte an Sohn Robert übergeben.
Der hatte zunächst andere Pläne. „Ich lebte mit meiner Frau in Den Haag. Wir hatten Pläne, nach Australien oder Katar zu ziehen. Nach reiflicher Überlegung haben wir uns dann doch für meine alte Heimat entschieden.“ Sehr zur Freude seines Vaters. „Ich bin froh, dass Robert die Unternehmensführung übernimmt und bin überzeugt, dass er seine Aufgabe gut meistern wird.“
Bereits 2010 trat der Junior in den Betrieb ein, lernte alle Abteilungen von der Pike auf kennen. „Ich muss ja wissen, worüber ich entscheide“, begründet der 33-Jährige.
Er will die Geschäfte im Sinne seines Vaters weiterführen. „Bei einer 150-jährigen Tradition ist ja zunächst mal anzuerkennen, dass die Vorgänger nicht viel falsch gemacht haben können. Die Kunst liegt nicht darin, alles anders zu machen, sondern darin, das Bestehende weiterzuführen, zu optimieren und neue Bereiche zu erschließen.“
Hier hat bei WILKA bereits vor Jahren ein Umdenken eingesetzt. Weg von der einfachen Massenware und hin zu individuellen und intelligenten Lösungen. Inzwischen ist WILKA auf Fluchttüren spezialisiert. „Wir sind nicht die Größten am Markt, aber kreativer als andere“, sagt Wolfgang K. Schlieper. „Dadurch erarbeiten wir uns Vorteile am Markt.“
So hat das Velberter Unternehmen jüngst ein System für Kindergärten entwickelt, das es den Kleinen ermöglicht, im Notfall selbstständig die Türen zu öffnen, im normalen Betrieb aber das Ausbüxen von Kindern verhindert. „Und das ohne teure Elektronik, sondern rein mechanisch“, wie Robert Schlieper erzählt.
Stolz ist der Junior-Chef auch auf die neue elektrische Schließzylinder-Serie mit der höchsten Sicherung am Markt.
240 Mitarbeiter in Velbert und 35 weitere im Werk in Polen gehören zur WILKA-Familie. Und als solche versteht sich die Belegschaft. „Unsere Mitarbeiter arbeiten durchschnittlich seit 17,5 Jahren für das Unternehmen“, sagt der geschäftsführende Gesellschafter Wolfgang K. Schlieper. Eine Zahl, die weit über dem Durchschnitt liegt. Da überrascht es nicht, dass WILKA mit allen Mitarbeitern das Jubiläum feierte - gestern Abend war ein Fest mit Tanz und Musik im Forum Niederberg. „Bei uns geht es familiär zu“, betont der Senior-Chef. So steht bei ihm die meiste Zeit des Tages die Bürotüre offen, „kein Mitarbeiter muss sich durch ein Vorzimmer an einer Sekretärin vorbei kämpfen“, berichtet der 64-Jährige.
In den vergangenen zehn Jahren hat WILKA in den Standort Velbert investiert. Ein neues Verwaltungsgebäude, neue Maschinen und vieles mehr sind das Zeichen: „Wir sind überzeugt, noch lange erfolgreich zu sein“, sind sich Junior- und Seniorchef einig.

Initiative für mehr Sicherheit:
Die Firma Wilka startet eine Initiative für mehr Sicherheit.
Unter dem Namen „Sicherheit durch Solidarität“ sollen Menschen gefunden werden, die das Thema „aufmerksame Nachbarn“ in die Wohngebiete transportieren und die Bürger sensibilisieren, die Augen offen zu halten.
Dazu stellt WILKA neben finanziellen Mitteln auch Aufkleber und Info-Material zur Verfügung.
Kunden und Geschäftspartner wurden gebeten, auf Geschenke zum Jubiläum zu verzichten und Geld für diese Initiative bereit zu stellen.

Ein Werbegag macht Schule
Vor acht Jahren wurde das WILKA-Quietscheentchen als so genanntes „Give away“ erfunden.
Inzwischen ist es zu einem beliebten Markenzeichen der Firma geworden.
Aus diesem Grund haben fünf Grundschulen 150 Quietscheentchen anlässlich des Firmenjubiläums künstlerisch gestaltet.
Die schönsten fünf wurden prämiert: jeweils 500 Euro kamen in die Klassenkasse. Außerdem erhielt jede teilnehmende Schule 150 Euro.
Die Kunstwerke wurden beim offiziellen Festakt zum Verkauf angeboten. Der Erlös fließt in die Initiative für mehr Sicherheit.

Autor:

Miriam Dabitsch aus Velbert

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