Abitouristen auf großer Fahrt

Startschuss in Köln-Bonn. Die Reisegruppe: Fabian, Lukas, Christian (von links nach rechts). Foto: Michel
  • Startschuss in Köln-Bonn. Die Reisegruppe: Fabian, Lukas, Christian (von links nach rechts). Foto: Michel
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Essen. Was macht ein Abiturient kurz bevor er seine finalen Prüfungen ablegt? Natürlich, er geht jeden Tag gewissenhaft zum Unterricht, macht seine Hausaufgaben und lernt den ganzen Tag um am Ende mit einem Einserabitur dazustehen. Neben diesen rühmlichen Vorhaben gibt es aber auch den Typ Abiturient, der das letzte Schuljahr seines Lebens nutzt, um auf dumme Gedanken zu kommen. So auch wir. Wir, dass sind Fabian Urban, Lukas Schäfer und Ich, Christian Michel, mittlerweile frisch gebackene Abiturienten des Carl-Humann-Gymnasiums in Essen-Steele.
Um den dreizehn Jahre andauernden Anstrengungen in der Schule einen würdigen Abschluss zu bereiten, kamen wir im Frühjahr 2011 auf die Idee, nach bestandenem Abitur eine Reise zu unternehmen. So hieß das Ziel schnell: einmal quer durch Europa. Aber wie? Zu Fuß sicherlich nicht und auch eine Zeltreise kam nicht in Frage. So rückte schnell eine Reise per Bahn in den Fokus. Da wurden bei unseren Eltern Erinnerungen wach: „Macht doch Interrail!“. Gesagt, getan. An einem Nachmittag wurde sich getroffen und in einer gemütlichen Herrenrunde alles besprochen. Anfängliche Reiseziele wie Istanbul, Griechenland oder Montenegro mussten jedoch schnell wieder verworfen werden, was vor allem auf die Reisedistanz zurückzuführen war. Von Essen bis Istanbul sind es ja gerade einmal schlappe zweieinhalbtausend Kilometer.
So stand am Ende des Tages nach langen Diskussionen die Reiseroute fest. Einen Monat lang quer durch Europa. Von Essen über Prag und Wien nach Budapest, dann nach Kroatien und über Venedig und Genf nach Paris, dem Abschluss der Reise.
Das Ticket der deutschen Bahn war schnell besorgt. Für knapp 400 Euro konnten wir jeden Zug zweiter Klasse in ganz Europa, außer in Deutschland, nutzen, ohne weitere Kosten zu haben.
Ein weiterer Punkt, der ausführlicher Planungen bedurfte, waren die Unterkünfte auf unserer Reise. Da wir eine Zeltreise ausgeschlossen hatten, blieb nur die Option Hostel. Dabei handelt es sich, für die, die es nicht wissen, um eine Art Jugendherberge im Hotelformat. Der Preis pro Übernachtung inklusive Frühstück schwankt dabei von Land zu Land zwischen siebzehn und dreißig Euro.
Dem aufmerksamen Leser werden nun schon zwei Dinge aufgefallen sein, die der Klärung bedürfen. So wird er sich zweifelsfrei fragen: „Sind die denn völlig verrückt?“ und „Wie wollen die das überhaupt bezahlen?“. Die erste Frage kann dabei leicht mit „nicht zu sehr um das Abitur zu bestehen, aber genug, um richtig viel Spaß zu haben“, beantwortet werden. Die zweite wird während der einzelnen Etappenberichte immer wieder Thema sein. Als ein Ausblick kann aber festgehalten werden, dass es mehr als schwer ist, die eigenen Lebenshaltungskosten im Ausland für einen Monat zuverlässig zu kalkulieren.
Nachdem also die wichtigsten Punkte geklärt worden waren, galt es noch die Zeit bis zur Abreise zu überbrücken. Da kamen das Abitur und die Lernerei gerade recht. Nach bestandenen Prüfungen ging es dann am Montag, 1. August, vom Flughafen Köln-Bonn los.

Hinweis:
Ab jetzt wird nun jede Woche ein Reisebericht über einen Tag auf unserer Reise erscheinen. Ich hoffe, Sie als Leser haben Spaß an meiner Berichterstattung und verfolgen die ganze Reise, die uns sehr viel Spaß bereitet hat, mit.
Der nächste Bericht erscheint am Freitag, 25. November, auf meiner Lokalkompassseite.
Über Kommentare und Anregungen würde ich mich sehr freuen.

Autor:

Christian Michel aus Velbert

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