"Falsche" Polizisten auch in Velbert unterwegs

Foto: Polizei

Laut Mitteilung der Polizei ereignete sich folgender Vorfall am vergangenen Dienstag: Gegen 20.50 Uhr meldete sich telefonisch ein vermeintlicher "Oberkommissar" bei einer 89-jährigen Seniorin in Velbert und gab der erschrockenen Frau die Anweisung, Fenster und Türen geschlossen zu halten, um sich vor flüchtigen Einbrechern zu schützen. Der Seniorin kam der Anruf jedoch merkwürdig vor und so beendete sie das Gespräch, ohne dem Unbekannten weitere Informationen über sich oder ihre Vermögensverhältnisse zu geben. Auch wenn es Dank des besonnen Verhaltens der alten Dame in diesem Fall zu keiner Straftat gekommen ist, warnt die Polizei im Kreis Mettmann ausdrücklich vor diesen Anrufen und der dahinter stehenden Betrugsmasche. Auch in Erkrath gab es einen Fall, bei dem eine 84-jährige Frau von den "falschen" Polizisten um ihren gesamten Schmuck betrogen wurde:

Gegen 13.30 Uhr meldete sich ein Anrufer bei der Geschädigten, als diese gerade von Einkäufen zu ihrer Wohnung an der Gerhard-Hauptmann-Straße in Unterfeldhaus zurückkehrte. Der Mann, der sich als Mitarbeiter der Kriminalpolizei vorstellte, berichtete der Seniorin überzeugend, dass während ihrer Abwesenheit in ihre Wohnung eingebrochen worden sei. Den flüchtigen Einbrecher habe man aber gerade festnehmen können und nun seien in der Wohnung der Rentnerin Maßnahmen zur Spurensicherung erforderlich. Kaum ausgesprochen, klingelte auch noch während des Telefonats ein Komplize an der Wohnungstüre der alten Dame. Auch dieser gab sich als Polizeibeamter aus und zeigte dabei einen angeblichen, nicht genauer erkennbaren, grünen Polizeiausweis vor. Als die Geschädigte den Mann in die Wohnung ließ, erfragte der Gauner, wo die Seniorin ihren Schmuck aufbewahrt. Kaum hatte die alte Dame diesen vorgezeigt, klingelte auch schon wieder das Telefon der Erkratherin, offenbar um diese abzulenken und weiter unter Druck zu setzen. Wieder meldete sich der angebliche Kriminalist und erklärte der 84-Jährigen, dass sein Kollege aufgefundene Beweismittel zur Spurensicherung sofort mitnehmen müsse. Dieser hatte die Ablenkung des Telefonats derweil schon genutzt, um diversen Schmuck der Geschädigten in einer Schmuckkassette des Opfers zusammenzupacken. Mit dieser Kassette und einer Beute im Wert von mehreren tausend Euro verließ er die Wohnung in unbekannte Richtung."

Aus gegebenem Anlass warnt die Polizei kreisweit insbesondere ältere Mitbürger davor, unbekannte Personen unkontrolliert in die eigenen vier Wände einzulassen, auch wenn es sich angeblich um vermeintliche Polizei- oder Kriminalbeamte handelt. Richtige Polizei- und Kriminalbeamte können sich mit einem Dienstausweis oder einer Kriminalmarke ausweisen und haben Verständnis dafür, wenn sie ihre Identität und ihr Anliegen, beispielsweise durch einen Rückruf bei der örtlichen Polizei, genauer prüfen. Schauspielerisch begabte Diebe und Betrüger an der Haus- oder
Wohnungstür verwenden im Grunde nur ganz wenige Tricks, zu denen sie sich aber immer neue Varianten einfallen lassen: Sie täuschen Amtspersonen- oder Handwerkereigenschaft vor, bitten um Hilfe oder eine Gefälligkeit, oder sie behaupten ganz einfach, Sie zu kennen. Dabei verfolgen diese Diebe und Betrüger immer nur ein Ziel: Sie sollen die Tür öffnen, damit die Täter in Ihre Wohnung gelangen. Lassen Sie es nicht so weit kommen! In Ihren vier Wänden sind Sie mit dem oder der Fremden allein und Sie können dabei Ihre Augen nicht überall haben. Dies gilt besonders im Hinblick darauf, dass solche Täter oftmals auch nicht alleine in Ihre Wohnung kommen.

Einige Betrüger und Trickdiebe lügen Ihnen vor, Ihre Wohnung in amtlicher Eigenschaft oder mit behördlicher Befugnis aufsuchen zu müssen. Dabei treten sie zum Beispiel in folgenden Rollen auf: Polizei- bzw. Kriminalbeamte oder
Gerichtsvollzieher, Mitarbeiter der Elektrizitäts-, Gas- oder Wasserwerke, Handwerker,
Heizkostenableser oder sonstige Beauftragte der Hausverwaltung, Mitarbeiter der Kirche, des Sozialamtes oder von anderen sozialen Stellen, Berater der Krankenkasse oder der Rentenversicherung, Postzusteller oder Monteure einer Telefongesellschaft.

Die Polizei rät: Vergewissern Sie sich vor dem Öffnen ihrer Wohnungstüre, wer zu Ihnen will: Schauen Sie durch den Türspion oder aus dem Fenster, benutzen Sie die Türsprechanlage. Öffnen Sie Ihre Tür immer nur mit vorgelegter Türsperre. Lassen Sie niemals Fremde in Ihre Wohnung. Verlangen Sie einen Ausweis. Klären Sie durch ein Telefonat mit der angeblich entsendenden Dienststelle oder mit dem vermeintlichen Auftraggeber die Richtigkeit des Besuches.

Autor:

Daniela Brößel aus Velbert

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