Update ++ Ursache Brandstiftung - Brand an der von-Fraunhofer-Straße - 80 Einsatzkräfte retteten Bewohner

Foto: Feuerwehr Velbert
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Relativ glimpflich endete heute am frühen Morgen ein Wohnungsbrand an der von-Fraunhofer-Straße.

Die Feuerwehr war um 5.38 Uhr alarmiert worden, weil es auf einem Balkon des achtgeschossigen Mehrfamilienhauses brennen sollte. Als die ersten Einsatzkräfte kurz darauf von der nur wenige hundert Meter entfernten Hauptfeuerwache eintrafen, stellte sich heraus, daß eine Wohnung im ersten Obergeschoß in voller Ausdehnung in Flammen stand. Brandrauch war bereits in den Treppenraum geströmt. Die Einsatzkräfte begannen sofort mit der Evakuierung des Gebäudes. Sie wurden dabei massiv von der Polizei unterstützt, die schon in der Anfangsphase des Einsatzes mit vier Streifenwagen vor Ort war.

Insgesamt 33 Bewohner wurden, teilweise mit Fluchthauben geschützt, ins Freie geführt, einige Bewohner aus den oberen Etagen konnten, da keine unmittelbare Gefahr für sie bestand, zunächst in ihren Wohnungen bleiben. Die Mieter, die das Gebäude verlassen hatten, wurden zunächst vom Rettungsdienst betreut, zwölf wurden außerdem wegen des Verdachts einer Rauchgasvergiftung untersucht. Eine Behandlung war bei den meisten nicht erforderlich, lediglich eine dreiköpfige Familie - ein 36-jähriger Velberter, seine 32-jährige Ehefrau und ihr erst 14 Tage altes Baby wurden vorsichtshalber zum Klinikum Niederberg transportiert.

Parallel zur Menschenrettung begannen die Einsatzkräfte mit der Brandbekämpfung sowohl über eine Leiter vom Balkon aus wie auch über den Treppenraum. Insgesamt waren sieben Trupps unter Atemschutz und mit drei C-Rohren tätig. Aufgrund der Größe des Objektes und der Ausdehnung des Brandes wurden die Alarmstufe auf Sirenenalarm für Velbert-Mitte erhöht und weitere Rettungsmittel nachgefordert, so daß allein die Feuerwehr mit über 80 Einsatzkräften vor Ort war. Diese hatten das Feuer nach gut einer Stunde unter Kontrolle, konnten aber nicht mehr mehr verhindern, daß das Feuer die Wohnung völlig zerstörte. Offensichtlich war der Brand bei seiner Entdeckung schon sehr weit fortgeschritten.

Erste Untersuchungen der Polizei kommen zu dem Ergebnis, dass ein technischer Defekt als Brandursache mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit ausgeschlossen werden kann. Die Ermittler gehen davon aus, dass das Feuer durch fahrlässige oder vorsätzliche Brandstiftung entstand. Der 43-jährige Mieter der Wohnung konnte bislang nicht gefunden und befragt werden. Schätzungen zum Sachschaden gehen derzeit von mindestens 200.000 Euro aus.

Die evakuierten Hausbewohner wurden anfangs in einem von der Rheinbahn angeforderten Bus betreut, nach Eintreffen der Betreuungseinheit des DRK wurden 28 von ihnen zum nahegelegenen Schulzentrum Birth gebracht, wo sie zunächst in der Sporthalle Unterkunft und Verpflegung fanden.

Zur Zeit untersucht ein Baustatiker das Gebäude auf strukturelle Schäden. Die Stadtwerke überprüfen währenddessen die teilweise in Mitleidenschaft gezogene Wasser- und Stromversorgung. Im Laufe des Tages wird feststehen, ob die Bewohner in das Haus zurückkehren können oder aber zeitweise anderweitig untergebracht werden müssen. Das Ordnungsamt ist daher ebenfalls seit heute morgen im Einsatz. In Vertretung des Ordnungsdezernenten war außerdem Beigeordneter Sven Lindemann am Einsatzort. Bürgermeister Dirk Lukrafka, der telefonisch über den Stand der Löscharbeiten informiert worden war, besuchte am Vormittag die in der Sporthalle untergebrachten Hausbewohner.

Offensichtlich hatten die Hausbewohner großes Glück, denn außer der Familie, die mit Verdacht auf Rauchvergiftung zum Klinikum transportiert wurde, ist niemand körperlich zu Schaden gekommen. Nach aktuellem Stand haben die jungen Eltern das Krankenhaus bereits im Laufe des Vormittags wieder verlassen können, während ihr Säugling zunächst noch zur Beobachtung im Klinikum verblieb. Die Höhe des Sachschadens steht zur Zeit noch nicht fest. Der Einsatz der Löschzüge am betroffenen Gebäude war um 10.28 Uhr beendet, die Feuerwehr steht aber weiterhin mit der Betreuungseinheit des DRK in Kontakt.
 

Autor:

Lokalkompass Niederberg aus Velbert

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