„Gewaltfrei Lernen“ in der Grundschule an der Bergischen Straße: Mut haben, Stopp sagen

Die Jungen und Mädchen der Grundschule an der Bergischen Straße übten bei Rollenspielen, wie sie sich in Konfliktsituationen am besten verhalten. | Foto: Menke
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  • Die Jungen und Mädchen der Grundschule an der Bergischen Straße übten bei Rollenspielen, wie sie sich in Konfliktsituationen am besten verhalten.
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„Nein, das möchte ich nicht!“ oder „Hör jetzt bitte auf!“ - solche scheinbar einfachen Sätze stellen für manch einen Schüler schon eine große Herausforderung dar.

Und weil das so ist, lernen die Erst- bis Viertklässler der Städtischen Grundschule an der Bergischen Straße im Rahmen des Projektes „Gewaltfrei Lernen“, wie sie sich durchsetzen können und Konfliktsituationen gewaltfrei aus dem Weg gehen.
„,Gewaltfrei Lernen‘ ist ein bewegungsreiches Trainingskonzept zur Förderung des Sozialen Lernens, von Teamwork und auch von Konfliktfähigkeit“, erläutert Sibylle Wanders, Gründerin und pädagogische Leitung des Projektes, das seit zehn Jahren erfolgreich in Schulen zur Umsetzung kommt. „Wichtig dabei ist es, dass nicht nur die Schüler, sondern auch die Lehrer und Eltern einbezogen werden.“
Laut der Expertin sei es weniger die körperliche Gewalt, die Schülern heutzutage zu schaffen macht, sondern vielmehr Beleidigungen und Ausgrenzungen. „Früher war der Begriff ,Mobbing‘ ein Fremdwort. Heute ist er schon Kindern geläufig.“ Dementsprechend übt sie mit den Jungen und Mädchen der Klasse 4, selbstbewusst aufzutreten, Beleidigungen zu ignorieren und Mobbing gezielt abzuwehren.
„Stopp! Das möchte ich nicht“ - ein Satz, der besonders viel Wirkung zeigt, wenn man seinem Gegenüber in die Augen schaut, mit kräftiger Stimme spricht und auch die Körperhaltung stimmt. All diese Faktoren führt Sibylle Wanders den Kindern auf spielerische und altersgerechte Weise vor. Zu zweit wird außerdem geübt, wie man sich aus einem festen Griff befreit und sich der Gefahrensituation entzieht.
„Aber bedenkt, wenn ihr auch nach mehrmaligen Hinweisen immer noch geärgert werdet, dürft ihr das euren Lehrern sagen“, erklärt Wanders. Und damit diese auch richtig reagieren, gab es für das Lehrpersonal ebenfalls eine Schulung. „Wir haben schon Anfang des Jahres an dem Projekt teilgenommen“, erzählt Schulleiterin Silke Hartung. „Es ist erstaunlich, wie oft die Regeln, die die Kinder lernen, tatsächlich im Schulalltag umgesetzt werden.“
Dank der finanziellen Unterstützung der Sparda Bank sei es möglich, die Schüler aller Klassen teilnehmen zu lassen. „Wir hoffen, dass wir auch unsere neuen Erstklässler immer wieder in die Regeln einweihen können, damit ,Gewaltfrei Lernen‘ an der Schule auch von Dauer ist.“
Michael Kirch, Leiter der Sparda-Bank in Velbert, verschaffte sich einen Eindruck vom Training. „Auch die Grundschule Birth und die Grundschule Tönisheide konnten wir in der Vergangenheit diesbezüglich unterstützen“, berichtet er.

Autor:

Maren Menke aus Velbert

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