Kräfte sammeln nach einem stressigen Tag

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Bei „Tai Ji Quan“ wird chinesische Kampfkunst mit Gymnastik und Meditation in Einklang gebracht. Für die Serie „Der Stadtanzeiger will‘s wissen“ trainierte Mitarbeiterin Maren Menke mit den Schülern des Shaolin-Zentrums Velbert-Langenberg.

Während es bei den meisten Sportarten schnell zugeht, ist beim Tai Ji vor allem Ruhe und Konzentration gefragt. „Für meine Schüler gibt es zwei wichtige Regeln: Man rennt nicht zu meinem Zentrum hin und man rennt auch nicht weg“, so Inhaber Thomas Malz. Um die chinesische Kampfkunst auszuüben, müsse man sich nämlich Zeit nehmen. „Nur dann kann man sich völlig darauf einlassen.“
Und das ist für Anfänger wirklich nicht so einfach. Kaum vorstellbar, dass Ruhe bewahren und sich nicht von den anderen Teilnehmern ablenken lassen, solche Herausforderungen sein können.
Mit einer Begrüßung, um den Respekt voreinander zu bekunden, startet die Stunde. Und nachdem mit Aufwärmübungen die Muskeln und Bänder vorbereitet wurden, beginnt eine medidative Phase. „Es geht hierbei um die innere Stärke, bewusstes Atmen und die Konzentration“, erläutert Malz.
Schließlich kommt mehr Bewegung ins Spiel: Schnell aber bedacht laufen alle Teilnehmer durch den Raum. „Und Stopp!“, fordert Malz plötzlich. Sekundenschnell ist es mucksmäuschenstill, nur die Musik ist ganz leise zu hören, niemand bewegt sich, eine gefühlte Minute bleibt es bei diesem „Nichtstun“. Was sich einfach anhört, erfordert doch ein gewisses Maß an Konzentration.
Und auch die anschließenden Übungen, die auf die Tai Ji-Handformen vorbereiten, sehen einfacher aus als sie sind. „Die einzelnen Bewegungen sind nicht schwer, die Kombination stellt sich gerade für Anfänger allerdings als große Schwierigkeit heraus“, weiß Malz. Das Problem sei, dass sie noch zu viel nachdenken würden, denn auch das „Abschalten“ müsse gelernt sein, weiß der Experte, der regelmäßig mit interessierten Schülern nach China reist, um dort bei den Shaolin zu trainieren.
Schließlich machen die geübten Schüler es vor: In geraden Bahnen aufgestellt führen sie eine Art Choreografie vor. Bei diesen Bewegungen handelt es sich um die so genannten Formen. Charakteristisch für den Stil „Quan“ sind beim Tai Ji sehr langsame, rhythmische, spiralförmige wie auch explosive, schnelle Bewegungen.
Zum Kräftesammeln nach einem anstrengenden Tag, als Stress-Ventil oder auch wegen gesundheitlicher Probleme - verschiedene Gründe führen die Teilnehmer in das Langenberger Shaolin-Zentrum. Anschließend könne man immer ganz entspannt nach Hause gehen. Und das nicht nur wegen des abschließenden Massageteils, bei dem alle Muskeln nochmals durchgeknetet werden.

Autor:

Maren Menke aus Velbert

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