Serie Wir sind bunt: Endlich wieder arbeiten. Savino Sterlacci (25) entflieht der Arbeitslosigkeit in Italien

Eineinhalb Jahre war junge Italiener Savino Sterlacci arbeitslos. „Keine Chance auf eine Stelle“, lautet daher sein Fazit. Um eine Perspektive zu haben, machte er sich nach Deutschland auf.

Für den 25-jährigen Süditaliener war es kein Weg ins Ungewisse. „Seit 30 Jahren lebt mein Onkel in Velbert, der konnte mir am Anfang gut helfen.“ Auch seine Freundin, mit der er seit elf Jahren zusammen ist, hatte bereits den Weg in die Schlossstadt gewagt. „Sie lebt seit mittlerweile drei Jahren hier. Auch sie hatte in Italien keine Arbeit. Jetzt ist sie im OP-Bereich eines Essener Krankenhauses tätig und glücklich.“
Besonders zufrieden sind die Beiden, dass nun die Fernbeziehung ein Ende hat. Und dennoch vermisst Savino seine Familie und Freunde sehr. Trotzdem will er in Deutschland bleiben. „In unserer Heimat haben wir keine Perspektive“, betont der 25-Jährige. Seit gut drei Monaten lebt er in Velbert und hat bereits einen kleinen Job gefunden. „Seit kurzem arbeite ich im Baugewerbe“, strahlt Sterlacci. In der Firma und auch in seinem Sprachkurs ist er nur mit Ausländern zusammen. „Die heißen mich in Deutschland willkommen, sagen: Schön, dass Du da bist.“ Und weiter: „Deutsche habe ich noch gar nicht richtig kennengelernt“, wundert er sich.
Derzeit arbeitet er an seinen Deutschkenntnissen. Da ist es hilfreich, dass seine Freundin schon länger hier lebt. „Sie hilft mir bei den Hausaufgaben.“ Vor allem die vielen Vokabeln und die Aussprache der deutschen Wörter machen dem Italiener zu schaffen. „In italienisch schreibt man, wie man es spricht. In Deutsch nicht.“
Auch die Pizza ist anders als in der Heimat. „Einmal wollte uns in einem Restaurant jemand etwas als Mozzarella verkaufen, was es definitiv nicht war. Die sind aufgeflogen“, schmunzelt der 25-Jährige. Ansonsten wertet er die „deutsche Pizza“ als „anders, aber lecker“. Zum ersten Mal in seinem Leben hat er Maultaschen gegessen - die haben ihm geschmeckt. Aber meistens kocht das Paar italienisch, gibt Sterlacci zu.
Besonders gut an Deutschland gefällt ihm die gute Luft und die Natur. „Aber nicht im Winter“, fügt er hinzu. Und die Sehnsucht nach dem Meer wächst.
Trotzdem will das Paar hier glücklich werden. „Ich möchte bald in Vollzeit arbeiten und dann wollen wir eine Familie gründen.“

Autor:

Miriam Dabitsch aus Velbert

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