Aufschwung verliert an Fahrt

Stellten die Ergebnisse der Konjunktur-Umfrage für den Jahresbeginn 2016 im Kreis Mettmann vor: Dr. Ulrich Hardt (links), Leiter der Zweigstelle Velbert der IHK, und Gerd Helmut Diestler, stellvertretender Geschäftsführer der Abteilung Handel, Dienstleistungen, Regionalwirtschaft und Verkehr der IHK.
  • Stellten die Ergebnisse der Konjunktur-Umfrage für den Jahresbeginn 2016 im Kreis Mettmann vor: Dr. Ulrich Hardt (links), Leiter der Zweigstelle Velbert der IHK, und Gerd Helmut Diestler, stellvertretender Geschäftsführer der Abteilung Handel, Dienstleistungen, Regionalwirtschaft und Verkehr der IHK.
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„Die Lage ist zwar zufriedenstellend, aber was die Aussichten angeht, sind viele Geschäftsleute skeptisch“, informiert Gerd Helmut Diestler, stellvertretender Geschäftsführer der Abteilung Handel, Dienstleistungen, Regionalwirtschaft und Verkehr der IHK, nun bei der Konjunktur-Pressekonferenz für den Kreis Mettmann.

Insgesamt 220 Unternehmen aus dem Kreis mit rund 19.000 Beschäftigten beteiligten sich an der Umfrage der Industrie- und Handelskammer Düsseldorf, die zwischen Mitte Dezember und Anfang Januar stattfand. Das Fazit: „Der Aufschwung im Kreis Mettmann verliert an Fahrt!“

„Die Betriebe beurteilen ihre wirtschaftlichen Aussichten für das laufende Jahr merklich skeptischer als noch vor wenigen Monaten“, so der IHK-Volkswirt Diestler. Der Anteil der Unternehmen mit guter Geschäftslage sei um sechs Punkte auf 36 Prozent zurückgegangen. Außerdem berichten mehr Betriebe, dass sie sich in einer schlechten Geschäftslage befinden. Was zukünftige Investitionen betrifft zeige sich ein Großteil daher auch sehr verhalten. „Insgesamt entspricht dieses Lagebild mit einem Saldo von 25 Indexpunkten ziemlich genau dem von vor einem Jahr“, so Diestler weiter.

Bei den Beschäftigungsabsichten konnte der Volkswirt der IHK eine leicht positive Tendez feststellen, hier rechnet er aber schon bald mit einem Stillstand. Und auch was den weiteren Verlauf des Jahres 2016 betrifft, sei die Wirtschaft weniger optimistisch als zuvor. „Es gibt eine große Unsicherheit bei den Geschäftsleuten, das hängt auch mit der aktuellen ungelösten Flüchtlingsproblematik zusammen.“

Gleichwohl gebe es auch Nennungen von Unternehmen, die von einer Verbesserung ihrer Geschäftslage ausgehen. „Die Konjunktur wird dabei nach wie vor von der Inlandsnachfrage gestützt“, folgert Diestler. Dennoch wurden auch folgende Risiken für die weitere Konjunkturentwicklung genannt: die Wachstumsabschwächung in China sowie die Krisen in Russland und in den öl- und rohstoffexportierenden Ländern. „Die Entwicklung der Auslandsnachfrage wird von knapp der Hälfte der Industriebetriebe als unsicher eingeschätzt“, ergänzt Gerd Helmut Diestler.

Besonders in der Industrie habe sich das Konjunkturklima merklich abgekühlt. „Aktuell erreicht der Klimaindikator nur noch einen Wert von 14,5 Punkten, vor zwölf Monaten waren es noch noch 18,5 Punkte.“ Dies liegt nach Diestlers Einschätzung vor allem daran, dass die Industrie im Kreis Mettmann skeptischer als noch vor Jahresfrist auf die nächsten Monate blickt. Und weil die Industrie im Kreis Mettmann stark vertreten ist, wirke sich ihre Beurteilung der wirtschaftlichen Lage und Erwartungen ebend dämpfend auf das gesamte Konjunkturklima im Neanderland aus.

„Sofern all die genannten beziehungsweise befürchteten Risikofaktoren nicht eintreten, wird sich der Aufschwung im Kreis Mettmann voraussichtlich abgeschwächt fortsetzen“, bilanziert der stellvertretende Geschäftsführer der Abteilung Handel, Dienstleistungen, Regionalwirtschaft und Verkehr der IHK. Für den lokalen Arbeitsmarkt bedeute dies, dass die Betriebe mit ihren Personalplanungen vorsichtiger würden. „Diese liegen aktuell mit saldiert zwei Prozentpunkten nur noch knapp im positiven Bereich.“

Autor:

Maren Menke aus Velbert

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