Velbert: Dem Gefahrguteinsatz folgte ein vermeintlicher Wohnungsbrand

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Besorgte Spaziergänger, die im Bereich zwischen Poststraße und dem Sportplatz unterhalb der Gesamtschule den Austritt unbekannter Flüssigkeiten aus abgestellten Behältern feststellten, alarmierten am Samstag gegen 11.30 Uhr die Velberter Feuerwehr.

Diese alarmierte daraufhin nach der Alarm- und Ausrückordnung die berufliche Wache sowie die speziell für Unfälle mit ABC-Gefahrstoffen ausgebildeten ehrenamtlichen Einsatzkräfte aus allen drei Stadtteilen. Vor Ort stellte die Feuerwehr Velbert auf einer Freifläche ungesichert abgestellte IBC-Behälter fest, die alle noch Restmengen eines zunächst unbekannten Stoffes enthielten, teilweise aber auch noch bis zu 75 Prozent gefüllt waren. Aus mindestens einem der Behälter war das Produkt in unbekannter Menge ausgetreten und hatte auf dem unbefestigten Erdreich an der Oberfläche reagiert.

Feuerwehr sperrte die Einsatzstelle in einem Radius von 50 Metern ab

Sofort sperrte die Feuerwehr Velbert die Einsatzstelle in einem Radius von 50 Metern ab. Der erste unter Atemschutz vorgehende Trupp hatte die Aufgabe der Stoffidentifikation und konnte anhand von Aufklebern an den Containern feststellen, um welchen Stoffnamen es sich handelte. Darüber hinaus stellte der Trupp fest, dass der Produktaustritt offensichtlich nur aus einem der insgesamt dreizehn Behälter stattfand, an dem vermutlich zuvor Unbekannte manipulierten, indem sie einen Verschluss öffneten.

Beim Einatmen der Dämpfe wirkt Stoff gesundheitsgefährdend

Ein Chemiker der Feuerwehr Velbert recherchierte den Stoffnamen noch vor Ort und konnte den Einsatzleiter dahingehend beraten, dass der freigewordene Stoff bei direktem Körperkontakt und beim Einatmen seiner Dämpfe gesundheitsgefährdend wirke.

Nachdem die Feuerwehr Velbert zunächst den weiteren Produktaustritt stoppte, fanden mit dem hinzugezogenen Umweltamt des Kreises Mettmann und dem Ordnungsamt der Stadt Velbert die Beratungen zum weiteren Vorgehen statt. So wurden durch die Feuerwehr Velbert im Auftrag des Ordnungsamtes alle vor Ort gelagerten Gefahrstoffbehälter geborgen und an einem sicheren Ort zwischengelagert. Im Auftrag des Umweltamtes wurde das kontaminierte Erdreich aufgenommen und der Entsorgung zugeführt.

Die Firma, der die Gefahrstoffe gehören, konnte identifiziert werden. Sie erhielt die Aufforderung, sich unverzüglich um die Entsorgung zu kümmern. Ihr werden auch die Kosten des Einsatzes, an dem rund 40 Feuerwehrkräfte beteiligt waren, in Rechnung gestellt.

Wohnungsbrand in der Nevigeser Denkmalstraße

Kaum war die Feuerwehr Velbert von diesem Einsatz an ihren Standorten zurück, wurde sie auch schon zu einem Wohnungsbrand in der Nevigeser Denkmalstraße alarmiert. Hier hatten besorgte Nachbarn Rauch aus einem Fenster im zweiten Obergeschoss aufsteigen sehen. Schnell stellten die ehrenamtlichen Nevigeser Einsatzkräfte, die parallel zur beruflichen Wache alarmiert worden waren, fest, dass der Mieter der betroffenen Wohnung lediglich ein Steak etwas zu scharf angebraten und das vorherige Klopfen seiner Nachbarn nicht wahrgenommen hatte. Nachdem der Mieter seine Wohnung selbst quer gelüftet hatte, konnte die Feuerwehr ohne Tätigwerden wieder abrücken. Selbstverständlich ist dieser Einsatz, der in guter Absicht gemeldet wurde, sowohl für den Wohnungsmieter als auch die Nachbarn kostenfrei.

Autor:

Maren Menke aus Velbert

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