Weg von der Insel. Blumeninsel in Heiligenhaus wird nicht weiter gestaltet

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Wer von Velbert nach Heiligenhaus fährt, wurde bislang stets von einer liebevoll gepflegten Blumeninsel begrüßt. Doch schon seit einiger Zeit ist die schöne, grüne Visitenkarte am Stadteingang kein Blickfang mehr.

Einst war es ein Gemeinschaftsprojekt von einigen Gartenbauern, die Blumeninsel an der Velberter Straße zum Heiligenhauser Ortsteingang saisonmäßig zu bepflanzen, zu gestalten und zu pflegen. „Vor 17 Jahren ist diese Idee entstanden. Wir wollten etwas Schönes für die Stadt machen und Michael Auler, der Gründer der Insel, hatte diese Idee.“
Etwa 10.000 bis 11.000 Euro haben die Gartenbauer jährlich in die Gestaltung und Pflege des Bereichs gesteckt. Doch dann sprang einer nach dem anderen ab. Vor zwei Jahren kam noch Peter Schild hinzu. Mittlerweile sind er und Klaus Possienke die beiden letzten Verbliebenen.
Die immensen Kosten wollen beide aber nicht mehr länger alleine tragen. „Das Stadtmarketing hatte zu Spenden aufgerufen, viel ist dabei aber nicht rumgekommen“, so Klaus Possienke. „Die Stadt bezuschusst das Projekt mit 1.000 Euro. Das ist aber nur ein Tropfen auf den heißen Stein.“ Dem Inhaber eines Hausmeisterservices und dem Gartenbauer reicht es. „Wir können die Kosten nicht alleine tragen, so viel Geld müssen wir erst einmal verdienen und wenn seitens der Stadt nichts kommt, dann machen wir zum Ende der Saison komplett Schluss“, resümiert Possienke. „Wir können die Kosten, die uns entstehen, ja noch nicht einmal steuerlich geltend machen“, ergänzt Schild.
Für die Landschaftsinsel im Eingangsbereich der Ortschaft zeichnet der Landschaftsverband verantwortlich. Auf die Gestaltung hatten die Gartenbauer für zehn Jahre eine Option. Diese sind längst verstrichen. Um die Fläche von ca. 2000 bis 2500 Quadratmetern muss sich dieser dann künftig wohl auch wieder kümmern. Denn als Visitenkarte möchten die beiden Geschäftsinhaber die Blumeninsel so nicht mehr für sich werben lassen. „Wir werden dann die Schilder auch abnehmen.“ Denn bereits jetzt, wo die beiden nur noch die notwendigsten Pflegearbeiten in dem Bereich vorzunehmen, ist die Blumeninsel kein Aushängeschild mehr. „Früher war das echt ein Hingucker“, erinnert sich Possienke wehmütig.
Beide glauben nicht daran, dass etwas Großartiges passieren wird, dennoch hoffen sie auf ein Wunder. „Wenn wir Spenden in Höhe von 5000 Euro bekämen, wären wir bereit, weiter zu machen und die restlichen Kosten zu übernehmen“, so Possienke.
Oder auch, das Projekt an andere Gartenbauer abzutreten, sieht er als gute Möglichkeit. Dennoch: „Es tut schon weh, wenn man das hier jetzt so sieht, wir hatten hier wirklich etwas Schönes aufgebaut.“ Und Klaus Possienke ergänzt: „Ganz früher war das hier ein Urwald. Aber wer jetzt nach Heiligenhaus kommt, der sieht nur, dass der Bereich hier einfach nicht mehr schön ist und nicht gut gepflegt wird.“ Daher wird es für Peter Schild und Klaus Possienke am Ende des Herbstes bedeuten, einmal noch klar Schiff zu machen und dann die Schilder abzunehmen, um die Insel für immer zu verlassen.

Autor:

Isabel Nosbers aus Essen-Werden

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