„Bin und bleibe Bürgermeister“

Dr. Jan Heinisch, Bürgermeister der Stadt Heiligenhaus, ist am Samstag auf dem Landesparteitag der CDU in Krefeld zum stellvertretenden Vorsitzenden der Partei in NRW gewählt worden. „Das kam alles recht kurzfristig“, schilderte der 36-Jährige im Gespräch mit dem Stadtanzeiger, erst am vergangenen Dienstag wurde die Kandidatur öffentlich gemacht. Sechs Interessenten gab es für die fünf Stellvertreter-Posten, am Ende unterlag Hendrik Wüst aus dem Münsterland gegen den Heiligenhauser.
Viele Gratulanten hätten zugleich die Befürchtung geäußert, dass er mit der neuen Funktion nun nur noch eingeschränkt vor Ort sein könnte, so Heinisch. Dazu sagt er: „Ich bin und bleibe Bürgermeister.“ Das Amt des stellvertretenden Landesvorsitzenden sei ein Ehrenamt, das zwar zusätzliche Arbeit bedeute, aber keinesfalls seine Haupttätigkeit beeinflusse.
Aus der zweiten Reihe hinter Armin Laschet will der Heiligenhauser Bürgermeister Einfluss auf die Partei nehmen. „Gerade vor dem Hintergrund, dass ich Bürgermeister bin, habe ich für diese Aufgabe kandidiert“, schildert der 36-Jährige. Sein Ziel: Themen und Anliegen aus der Kommune in die Landespolitik einbringen. „Ich als Praktiker weiß, was in den Kommunen passiert und kenne die Bedürfnisse vor Ort“, so Heinisch - und bildet damit den Gegensatz zum ehemaligen NRW-Parteichef Norbert Röttgen, der auf Bundesebene in der Politik aktiv war.
Damit markiert der Jurist den inhaltlichen und personellen Neuanfang, der nach der herben Wahlniederlage notwendig geworden war. Er will wieder stärker die Volkspartei in den Mittelpunkt rücken. „Wie bindet man junge Menschen in die Politik ein?“, fragt Heinisch - und sieht die Antwort auf Kommunalebene: in Räten und kommunalen Gremien. In Fragen wie dem Schulkonsens sei die Landespartei „über den Wolken“ gewesen, ähnlich verhalte es sich mit den Finanzen. Hier will der Heiligenhauser ansetzen. „Die CDU gestaltet in Kommunen Politik“, sagt der 36-Jährige und weist auf die 8.000 Rats- und Kreistagsabgeordneten sowie die 250 Bürgermeister und Landräte der Union hin. So hatte er sich auf dem Parteitag auch präsentiert - als einer der 8.000. „Wenn Sie mir Ihre Stimme geben, bringe ich unsere Belange in die Landespolitik ein.“
Seine Rede hat gefruchtet. „Was ich mache, mache ich richtig“, betont er - und bezieht das sowohl auf seine Bürgermeistertätigkeit als auch auf das neue Ehrenamt. Letzteres sei aber nicht als Sprungbrett zu einer politischen Karriere zu sehen.

Autor:

Miriam Dabitsch aus Velbert

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