Kerstin Griese trifft … Garrelt Duin

Garrelt Duin kommt eigentlich aus Ostfriesland, erzählte die Bundestagsabgeordnete Kerstin Griese bei der Begrüßung des Publikums in der Diakonie Niederberg. Der nordrhein-westfälische Wirtschaftsminister Duin war Gast bei „Kerstin Griese trifft …“ in Velbert.

„Den Anruf habe ich dreimal weggedrückt“, blickte Duin auf seinen Weg nach NRW zurück. Er sei als Bundestagsabgeordneter in Brüssel bei wirtschaftspolitischen Gesprächen anlässlich der Griechenlandkrise gewesen. Erst in einer Verhandlungspause habe er die ihm unbekannte Büronummer von Hannelore Kraft zurückgerufen. „Da hat sie mich gefragt und ich habe noch im Telefonat ‚ja‘ gesagt. Wirtschaftsminister in Nordrhein-Westfalen sein zu dürfen ist großartig.“ Seine Frau habe er erst anschließend gefragt, sagte Garrelt Duin mit einem Augenzwinkern. „Ihr lag es auch nicht fern, nach Nordrhein-Westfalen zu ziehen“, schließlich komme sie aus Essen. „Wirtschaft, Energie, Industrie, Mittelstand und Handwerk“ umfasse das Ministerium von Garrelt Duin, zählte Griese auf. Besonders stolz sei er darauf, so Duin, dass er der einzige Handwerksminister in ganz Deutschland sei, was ihm bei den Handwerkern eine besondere Anerkennung gewähre.

„Vier Millionen Menschen profitieren vom Mindestlohn“, freute sich Kerstin Griese über einen Zahl, die das Statistische Bundesamt am gleichen Tag veröffentlicht hat. Die Statistik belege, dass insbesondere Beschäftigte in nicht-tarifgebundenen Branchen und Frauen unter das Mindestlohngesetz fallen. Auch Duin begrüßte diesen Erfolg. „Ich halte gar nichts davon, den Mindestlohn an irgendeiner Stelle aufzuweichen“, antwortete er auf die Frage aus dem Publikum, ob man die Lohnuntergrenze für Flüchtlinge aufheben sollte. Es dürfe nicht sein, dass man sich über diesen Umweg billige Arbeitskräfte besorgen kann, so der Minister.

„Wie schaffen wir es in NRW, dass die Flüchtlinge Teil unserer Wirtschaft werden?“, fragte Kerstin Griese. Gerade die Handwerkskammern und Unternehmensverbände bereiten sich darauf vor, wie sie Flüchtlingen in den Arbeitsmarkt integrieren können, berichtete die Vorsitzende des Bundestagsarbeitsausschusses von ihren Erfahrungen. „Die erste Voraussetzung ist Sprache, die lernt man nicht in zwei Wochen“, bat Duin um Geduld. Wichtig sei es, sehr frühzeitig festzustellen, „was können und wollen die Leute“. Klar müsse sein, dass Flüchtlinge auch noch zwei Jahre nach der Ausbildung hier bleiben können, sonst würde kein Ausbildungsbetrieb diese einstellen. „Das gegen die CDU/CSU durchzusetzen, war nicht einfach“, berichtete Kerstin Griese aus Berlin und sicherte zu, dass das entsprechend geregelt werde.

„Wir haben den höchsten Beschäftigungsstand aller Zeiten“, wies der SPD-Wirtschaftsminister Duin auf die gute Situation auf dem Arbeitsmarkt und der Wirtschaft hin. „Wir müssen aber auch erkennen, dass Dinge zu Ende gehen. Und dann muss man rechtzeitig auf neue Dinge setzen“, warnte er davor, zu lange Geld in nicht zukunftsträchtige Entwicklungen zu investieren. Die nächste Gast bei „Kerstin Griese trifft …“ ist der SPD-Außenexperte Niels Annen, der am Donnerstag, 21. April, um 18.30 Uhr ins Ratinger Bürgerhaus Frankenheim kommt. Und am Montag, 23. Mai, 19 Uhr erwartet Kerstin Griese den SPD-Fraktionschef Thomas Oppermann im Wülfrather Kaffee+Kunst.

Autor:

Andre Tessadri aus Velbert

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