Da sein und zuhören

Geleitet wird der Befähigungskurs für ehrenamtliche Seelsorger von den beiden hauptamtlichen Krankenhausseelsorgerinnen Dorothea Matzey-Striewski (links) und Karin Anhuef-Natrop.
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Zuhören, Interesse zeigen oder einfach da sein – die ehrenamtlichen Seelsorger im Klinikum Niederberg sind auf vielen Stationen gern gesehene Gäste. Nun hat der Evangelische Kirchenkreis Niederberg sich entschlossen, einen weiteren Befähigungskurs für Seelsorgende im Ehrenamt anzubieten. „Er richtet sich an Frauen und Männer, die Interesse und Zeit haben, andere Menschen seelsorgerlich zu begleiten“, informiert Karin Anhuef-Natrop, Pfarrerin und Supervisorin.
Gemeinsam mit Dorothea Matzey-Striewski, ebenfalls Pfarrerin und Supervisorin, leitet sie die Fortbildung, die am 27. Februar beginnt und nicht nur auf die Arbeit im Krankenhaus, sondern auch auf die seelsorgerischen Aufgaben innerhalb einer Gemeinde vorbereiten soll. „Der Befähigungskurs umfasst drei Ausbildungsblöcke“, informiert Matzey-Striewski. Neben den wöchentlichen Treffen – dienstags von 9.30 bis 12.30 Uhr – wird es auch drei Samstagstermine geben (27. Februar, 16. April und 25. Juni, jeweils von 10 bis 17 Uhr). „Inhaltlich geht es um Übungen zur Kommunikation, um die Auseinandersetzung mit verschiedenen Themen, wie zum Beispiel ,Krankheit‘ und ,Tod‘ und um Selbsterfahrung.“

Nach dem Kurs stehen unterschiedliche Arbeitsfelder zur Verfügung, wie zum Beispiel Krankenbesuche im Klinikum Niederberg (ökumenische Seelsorge), Babybesuchsdienst und Besuche von Neuzugezogenen in der evangelischen Gemeinde Heiligenhaus sowie Besuche von kranken, trauernden und einsamen Menschen in der evangelischen Gemeinde Dönberg. „Begleitend zu diesen Tätigkeiten gibt es für die ehrenamtlichen Seelsorger außerdem regelmäßige Supervision und Fortbildung“, so Karin Anhuef-Natrop.
Rund 18 ausgebildete ehrenamtliche Seelsorger gibt es bereits. Dazu zählt auch Monika Zeidler. „Einmal wöchentlich nehme ich mir Zeit, um für die Patienten im Klinikum da zu sein“, erzählt sie. „Ich biete mich als Gesprächspartner an, die Reaktionen darauf sind sehr unterschiedlich.“ So würden einige Patienten sie direkt wieder aus dem Zimmer schicken, während ihr andere nahezu ihre komplette Lebensgeschichte erzählen. „Themeneinstieg ist meist die Krankheit, schnell aber wird auch von anderen Nöten und Sorgen erzählt“, so Zeidler. „Und einige Patienten haben einfach nur großen Redebedarf.“
Manches Mal fällt es ihr noch schwer, das Gehörte mit dem nötigen Abstand zu betrachten. „Was ich aber gelernt habe, ist, dass es keinen richtigen und keinen falschen Weg gibt im Umgang mit Krankheiten.“ Die Arbeit sei auch sehr förderlich für die eigene Persönlichkeitsentwicklung, bestätigt die 51-Jährige, die diese ehrenamtliche Tätigkeit seit inzwischen vier Jahren ausübt. „Die große Dankbarkeit vieler Patienten bestärkt mich immer wieder in meinem Tun.“

Es geht oft auch um Glaubensfragen

Wer sich ebenfalls dafür interessiert, sollte psychisch und physisch belastbar sein, sich weiterentwickeln wollen und offen für die Arbeit an sich selbst und mit anderen in der Gruppe sein. „Außerdem sollten sich Teilnehmer christlich gebunden fühlen“, meinen die beiden hauptamtlichen Krankenhausseelsorgerinnen. „Nicht selten möchten die Patienten über Glaubensfragen sprechen oder einfach nur beten.“
Anmeldungen werden bis zum 22. Januar unter der Telefonnummer 02051/9823011 entgegen genommen. „Bevor es aber mit dem Befähigungskurs losgeht, steht ein Einzelgespräch an und wir entscheiden, ob sich der Interessent unserer Ansicht nach überhaupt für diese Aufgabe eignet“, sagt Anhuef-Natrop. „Schließlich ist ein hohes Maß an Sensibilität erforderlich.“

Autor:

Maren Menke aus Velbert

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