Champ auf Kufen

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Der Bundesadler prangt auf ihrer Brust, das macht sie stolz: Die 15-jährige Jenni Rau aus Heiligenhaus hat das erste Eishockeyspiel für Deutschland bestritten.
Auf diesen Tag hat die Schülerin hart hingearbeitet: Seit sieben Jahren trainiert sie fast täglich auf dem Eis oder im Wald, hat sich kontinuierlich weiterentwickelt. Jennifer Rau macht einen besonderen Sport: Seit sieben Jahren ist sie nämlich leidenschaftliche Eishockeyspielerin. Die 15-jährige Jenni Rau geht auf die Realschule in Heiligenhaus in die zehnte Klasse. Bis hierhin hört sich das alles ganz normal an, doch Jennifer hat eine besondere Leidenschaft. Sie ist seit sieben Jahren begeisterte Eishockeyspielerin und spielt seit kurzem in der U18-Nationalmannschaft.
Kürzlich hatte sie ihren ersten Einsatz gegen die A-Nationalmannschaft Holland. „Wir haben die Nationalhymne gesungen und es war ein aufregendes Gefühl, als uns alle Zuschauer angeschaut haben. Wir waren sehr stolz, für unser Land dort stehen zu dürfen“, so Jenni.
Vom Eishockeyfieber angesteckt wurde sie von ihrem Bruder Thimo, welcher schon mit vier Jahren Eishockey spielte. Jenni spielte am Anfang in Essen bei den „Moskitos“, seit zwei Jahren unterstützt sie die Ratinger Ice Aliens mit großen Erfolgen in der zweiten Liga und Verbandsliga. Sie ist fast täglich auf dem Eis und bei sieben Trainingseinheiten in der Woche darf Mama Nicole das Taxi spielen.
Im Sommer werden drei bis vier Wochen Ausdauer, Schnelligkeit, sowie Sprungkraft und Technik trainiert, die richtige Saison auf dem Eis beginnt im September und endet im April. Doch wie ihr Trainer immer sagt: „Ein guter Eishockeyspieler wird im Sommer gemacht!“
Beim Training ist sie fast die jüngste, ihre 25 Trainingskameradinnen sind im Alter von 14 bis 40, doch da lässt sich Jenni nicht so leicht unterkriegen: „Ich spiele am liebsten im Sturm, früher habe ich auch mal in der Abwehr gespielt, aber ich mag es viel lieber zu laufen. Das macht mir am meisten Spaß.“
Trotzdem muss sie im Eishockey alle Positionen spielen können, ihr Trainer setzt voraus, für alles bereit zu sein. Doch nicht nur das gehört zu diesem knallharten Mannschaftssport, der schnellsten Mannschaftssportart der Welt: Auch die richtige Ausrüstung darf nicht fehlen. Jenni trägt bei ihrem Training einen Helm, Handschuhe, Halskrause, Ellbogenschoner, Brustpanzer, gepolsterte Hose, Schienbeinschoner, einen Tiefschutz für Mädchen und ihren Schläger.
Neben ihrem Training und Turnieren wird Jenni regelmäßig zu Lehrgängen eingeladen. Diese finden überwiegend in Bayern statt und entscheiden über die nächsten Termine und Erfolge der Spielerinnen. Mutter Nicole hat aber auch einiges mitzureden: „Solange es in der Schule gut läuft, darf Jenni so viel Sport machen, wie sie möchte.“ Ihre Freunde sind begeistert und stolz auf ihre Klassenkameradin, sie bewundern, dass Jenni trotzdem versucht, sich regelmäßig mit ihnen zu treffen. Jennis Wunsch in der Schule ist, ihr Abitur zu machen, denn sie würde gerne Lehrerin werden, da sie von ihrem Sport nicht leben kann.
„Ich könnte mir auch gut vorstellen, für ein bis zwei Jahre einen Austausch nach Kanada zu machen, dort könnte ich mein Englisch verbessern“, sagt Jenni zum Thema Zukunft. Jetzt geht es aber erstmal um weitere sportliche Erfolge: Mit ihrer Mannschaft kämpft sie darum, Anfang nächsten Jahres an der WM teilzunehmen, vorher bestreitet sie im November ein Vier-Nationen-Turnier.
Im vergangenen Länderspiel verlor ihre Mannschaft zwar gegen die Schweiz knapp mit 3:4, dort spielte Jenni im ersten Block und lieferte sogar eine Vorlage, mit der sie wichtige Scorerpunkte sammelte. Für alle Nicht-Experten: Der erste Block einer Mannschaft besteht aus den besten Spielern.
Das Rückspiel ging ebenfalls an die Schweiz mit einem Spielstand von 1:3. Doch für die weiteren Spiele im November und die Weltmeisterschaft nächsten Jahres sieht es gut aus, denn wie Jenni immer sagt: „Wenn man will, schafft man alles, man muss nur das Ziel vor Augen haben!“

Autor:

Miriam Dabitsch aus Velbert

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