"Tierfreunde 2000": Weitere Pflegestellen für Hunde sind nötig!

Paul ist 19 Monate alt und inzwischen festes Mitglied der Familie Marx.
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Für den 19 Monate alten Paul ist es inzwischen ganz selbstverständlich im Garten der Familie Marx rumzutoben, mit den drei Kindern im Alter von zehn und elf Jahren zu spielen, sich Streicheleinheiten von Mutter Regina Marx abzuholen und täglich ausgiebige Spaziergänge zu machen. Für den Dackel-Corgi-Mischling Piet ist das noch alles neu. Der drei Jahre alte Hund ist erst seit wenigen Wochen bei der Familie und lange soll er auch nicht bleiben.
Denn Familie Marx hat den kleinen Vierbeiner nur zur Pflege aufgenommen. "Wir sind eine von den Pflegestellen der ,Tierfreunde 2000'", erklärt Regina Marx, die schon früher Hunde hatte und ihren Mann im vergangenen Jahr davon überzeugen konnte, sich wieder ein Tier ins Haus zu holen.

Auch Paul kam im November 2015 zunächst nur zur Pflege, doch alle fünf Familienmitglieder verliebten sich in das aufgeweckte Tier. "Kurzerhand entschieden wir, Paul ein Zuhause auf Dauer zu geben und zusätzlich immer einen zweiten Hund zur Pflege bei uns aufzunehmen", sagt Regina Marx. Inzwischen seien einige Hunde für wenige Wochen bei ihnen gewesen, Probleme habe es dabei nie gegeben. Ob Paul, ihr Mann oder die Kinder - das Zusammenleben habe stets gut geklappt. "Der größte Teil der Verantwortung liegt aber bei mir", so die Mutter. "Das ist auch gut so. Ich wollte ein Tier haben und betrachte das Ganze als Hobby." Denn oft seien es Vierbeiner, die mit Problemen behaftet sind, sie sind schreckhaft, lassen keine Nähe zu oder müssen den Verlust ihres Herrchens verarbeiten. Mit viel Geduld und Know-How nimmt sich Regina Marx ihnen an.

Gemeinnützig anerkannter Tierschutzverein

Bei den "Tierfreunden 2000" handelt es sich um einen gemeinnützig anerkannten Tierschutzverein, der im April 2000 gegründet wurde. "Wir erhalten jedoch keinerlei Zuschüsse aus öffentlichen Mitteln. Wir arbeiten ausschließlich mit ehrenamtlich tätigen Mitgliedern und widmen uns mit viel Liebe den Not leidenden beziehungsweise misshandelten Tieren", informiert Sabine Brandenbusch, die sich in Niederberg für den Verein engagiert. Rund 100 Mitglieder gibt es, richtig aktiv ist davon allerdings nur ein Bruchteil, der Rest unterstützt die Arbeit durch die Mitgliedsbeiträge. "Dabei brauchen wir dringend weitere Hilfe! Vor allem Hundeliebhaber, die ebenfalls Tiere zur Pflege aufnehmen, bis wir einen neuen Besitzer gefunden haben."

Die Gründe, warum die Hunde in Obhut genommen werden sind unterschiedlich: Entweder sind die Besitzer verstorben und die Kinder möchten den Hund nicht behalten oder die Vierbeiner wurden misshandelt, sollen aus unerklärlichen Gründen eingeschläfert werden und Ähnliches.

Leicht fällt der Abschied nicht

Drei Wochen, manchmal vier - die Hunde, die zur Pflege aufgenommen werden, bleiben nie sehr lange. "Wir versuchen natürlich sie schnell zu vermitteln", erklärt Sabine Brandenbusch. "Sobald ein neues Herrchen oder Frauchen gefunden ist, kommen sie in ihr neues Zuhause." Dennoch würde der neue Tierbesitzer selbstverständlich mit Bedacht ausgewählt werden. "Ich lade die Interessenten zu mir ein und dann können sich Hund und Mensch erst einmal beschnuppern", so Regina Marx. Ein Spaziergang, ein Hausbesuch und natürlich ausführliche Gespräche sollen zeigen, ob alles passt. Ist das der Fall, heißt es für Familie Marx Abschied nehmen.

"Leicht fällt uns der Abschied natürlich nicht", so die Mutter, die ihren drei Jungs im Vorfeld aber genau erklärt hat, dass es immer wieder dazu kommen wird. "Tränen sind noch nie geflossen, aber die Kinder möchten nicht dabei sein, wenn der jeweilige Hund abgeholt wird." Und auch Paul würde gut damit zurecht kommen, dass er immer wieder neue Spielkameraden ins Haus bekommt. "Er ist sowieso der optimale Seelen-Hund für diese Aufgabe", schwärmt Regina Marx von dem Tier. "Sein Sozialverhalten ist vorbildlich. Er macht es jedem neuen tierischen Gast einfach, sich hier schnell zu integrieren."

Wer sich ebenfalls vorstellen könnte, für die "Tierfreunde 2000" eine Hunde-Pflegestelle einzurichten, der kann sich an Sabine Brandenbusch (Tel. 0175/3281281) oder an Brigitte Ratzmer (Tel. 0152/34209830) wenden. Weitere Informationen gibt es auch auf der Homepage www.tierfreunde2000duesseldorf.de. "Die Kosten für das Futter sowie Tierarzt-Kosten werden auch vom Verein übernommen", so Brandenbusch. "Gesucht werden Leute, die Zeit und Erfahrung im Umgang mit Hunden haben." Gerade rund um Velbert und Heiligenhaus würde es noch an Pflegestellen fehlen.

Was übrigens auch noch gesucht wird, ist ein neues Herrchen oder Frauchen für den Dackel-Corgi-Mischling Piet. Auch diesbezüglich kann man sich gerne an die "Tierfreunde 2000" wenden. "Er ist sehr verspielt und kuschelbedürftig", sagt Regina Marx. "Er kann mit anderen Hunden oder auch Kindern zusammenleben."

Autor:

Maren Menke aus Velbert

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