Eine persönliche Geschichte, wie die Waltroper Feuerwehr und der Notarzt ein Leben retteten

Gehören Sie zu den Menschen, die sich über die lauten Sirenen der Feuerwehr ärgern? Ich bin sicher, wenn Sie meinen Bericht lesen, denken Sie anders darüber. Vor ziemlich genau einem Jahr hat der schnelle professionelle Einsatz der Waltroper Feuerwehr und des Notarztes meinem Mann das Leben gerettet.

Als ich am 29. August abends um 19 Uhr nach Hause kam, befand sich mein Mann im Obergeschoss. Minuten später hörte ich seinen eindringlichen Ruf: „Petra, ruf den Notarzt!“ Ich griff sofort zum Hörer, wählte die 112 und hastete die Treppe hinauf.

Zu meinem Entsetzten lag mein Mann bewegungsunfähig auf dem Boden. Die Notrufzentrale meldete sich. Ich gab Namen und Adresse an und bat dringend um einen Notarztwagen. Doch der Mitarbeiter stellte erst mehrere Fragen: Was ist genau passiert? Ist Ihr Mann ansprechbar? Kann er den Arm heben? Verzweifelt bat ich: „Bitte, stellen Sie doch nicht so viele Fragen und schicken Sie schnell einen Notarzt.“ Ruhig, aber bestimmt bekam ich zur Antwort: „Ich muss diese Fragen stellen, damit ich Ihnen die richtige Hilfe schicken kann. Der Wagen kommt sofort.“

Nach dem Telefonat kümmerte ich mich um meinen Mann und öffnete die Haustür sperrangelweit. Schon fünf bis sieben Minuten nach meinem Notruf trafen Rettungswagen und Notarztwagen ein. Schnell brachte ich sie ins Obergeschoss. „Sie sind jetzt in guten Händen. Ihr Notarzt ist Neurologe“, beruhigte der Arzt und maß mit Hilfe eines Laptops alle Werte. Schnell verabreichte er mehrere Spritzen und gab seine Anweisungen. Umsichtig und geschickt trugen drei Rettungssanitäter meinen Mann in einem Tragetuch die Treppe hinunter. Eine Sanitäterin sagte alle Hindernisse und Biegungen an.

Im Rettungswagen wurde mein Mann weiterbehandelt. Der Notarzt wandte sich an mich: „Ihr Mann hat sehr wahrscheinlich einen Schlaganfall, zum Glück haben Sie uns schnell gerufen. Wir fahren ihn jetzt ins Lüner Krankenhaus, die sind spezialisiert auf solche Fälle.“ Augenblicke später fuhr der Rettungswagen mit dem Notarzt mit Blaulicht und Sirene los. Der Sanitäter, Herr Müller, der den Notarztwagen gefahren hatte, fuhr mit mir hinterher. Obwohl wir unmittelbar folgten, war der Rettungswagen an der nächsten Kreuzung schon außer Sicht. Erstmals habe ich erlebt, wie rasend schnell so ein Rettungswagen durch den Alarm durch den Verkehr kommt.

Im Krankenhaus angekommen, stürmte ich in die Notaufnahme. Dort wurde mein Mann bereits versorgt, umringt von einem Ärzte- und Pflegeteam. Obwohl erst so kurze Zeit vergangen war, war er schon halbseitig gelähmt und konnte nicht mehr sprechen. Erste Diagnose: Leichter Schlaganfall. Doch nach dem CT kam der Schock. Ein Arzt bat mich, jetzt stark zu sein: „Es handelt sich leider nicht um einen Schlaganfall, sondern um eine starke Hirnblutung. Wir versuchen, den Blutdruck von 228 zu senken, um die Blutung zu stoppen, eine OP ist an dieser Stelle nicht möglich. Seine Chancen stehen im Moment daher bei 0 bis 100.“

Wie konnte das geschehen? Mein Mann war immer gesund, hat Idealgewicht und treibt seit 40 Jahren regelmäßig Sport. Er raucht nicht und ist kein Trinker. Ich möchte Ihnen nicht schildern, wie ich die Nacht und Folgetage verbracht habe.
Durch die hervorragende Behandlung auf der Intensivstation des Lüner Marienhospitals hat mein Mann überlebt. Auch hier betonte man, dass eine Rettung nur durch die schnelle notärztliche Hilfe möglich gewesen sei. Nach einem dreimonatigen Aufenthalt in einem hervorragenden Therapiezentrum in Hilchenbach konnte mein Mann nach Hause zurückkehren, sprechend und ohne Rollstuhl.

Nun ist ein Jahr vergangen. Mein Mann ist noch in Therapie, aber wird sicherlich komplett gesund werden. Zu verdanken haben wir dies nur dem schnellen und professionellen Einsatz der Waltroper Feuerwehr und des diensthabenden Notarztes. Meinen ganz herzlichen Dank dafür!

Autor:

Petra Pospiech aus Recklinghausen

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