So viel Hilfe wie nötig, so viel Freiraum wie möglich

Wohnstätten-Leiter Peter Leidig mit Bewohner Fabian Steber im Gemeinschaftsraum beim gemeinsamen Kartenspiel.
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Eine eigene Wohnung und die Unabhängigkeit vom Elternhaus gehören für die meisten jungen Menschen zum Traum einer individuellen Lebensgestaltung. Behinderte Menschen bilden da keine Ausnahme. Das Haus der Lebenshilfe in Datteln hilft jungen Menschen mit Behinderungen, ihren Traum von der Selbstständigkeit so weit wie möglich zu verwirklichen.

Im April 2009 entstand An der Josefkirche 20 eine Lebenshilfe-Wohnstätte in zentraler Lage in Datteln. „Wir bieten erwachsenen Menschen mit einer geistigen Behinderung ein neues Zuhause und die Möglichkeit, unabhängig von den Eltern erwachsen zu werden“, berichtet Wohnstätten-Leiter Peter Leidig (42). „Im Fokus dieser stationären Wohnform stehen das Leben in der Gemeinschaft sowie die größtmögliche Förderung individueller Bedürfnisse und Fähigkeiten der maximal 24 vornehmlich jüngeren Bewohner.“
Christoph Boelhauve, Lebenshilfe-Fachbereichsleiter Wohnen und Leiter des ersten Lebenshilfe-Hauses in Waltrop, sagt: „Wir haben aus unseren dortigen Erfahrungen viel gelernt. So hat hier in Datteln jeder Bewohner ein eigenes, individuell gestaltetes Zimmer und wurde noch intensiver und länger den Einzug vorbereitet.“
Das Haus ist behindertengerecht und modern ausgestattet. Zentren des täglichen Lebens sind zwei große Gemeinschaftsbereiche. Dort nehmen die Bewohner die gemeinsamen Mahlzeiten ein, können Kontakte intensivieren, Gespräche führen, Freundschaften pflegen, gemeinsam spielen oder einfach nur fernsehen.
„Die Angebote sind vielfältig und gehen über die Grenzen des Hauses weit hinaus. Familien und Freunde der Hausbewohner sind in unserem Haus herzlich willkommen. Die Mitarbeit der Eltern ist für uns selbstverständlich“, unterstreicht Peter Leidig.
Andrea Pawlowski ist eine der Bewohnerinnen, die sich selbst für die Wohnstätte in Datteln entschieden hat. „Ich arbeite in der Behindertenwerkstatt in Herten. Hier habe ich oft mitbekommen, wie schlimm es ist, wenn Eltern behinderter Kollegen sterben und sie dann in irgendwelche Heime müssen“, erklärt die 35-Jährige. „Aufgrund meiner Behinderung bin ich auf ständige Hilfe angewiesen. Trotzdem wollte ich so schnell wie möglich unabhängig sein und eine eigene Wohnung haben. Im Lebenshilfe-Haus in Datteln fühle ich mich wohl. Hier bekomme ich die notwendige Unterstützung und behalte trotzdem auch genügend eigenen Freiraum.“
Gerrit Strohmann wechselte vom Lebenshilfe-Haus in Waltrop nach Datteln. „Mir war ein Einzelzimmer wichtig“, betont der 28-Jährige, der in seiner Freizeit als leidenschaftlicher Maler und Sprayer wunderschöne Bilder zaubert.
Ebenso wie Andrea und Gerrit wurde auch Fabian Steber (24) in den Heimbeirat gewählt. Er findet es gut, dass alle Bewohner zum Beispiel an der Auswahl des Speiseplans beteiligt werden und individuelle Aufgaben im Hause übernehmen. Möglich ist das gut funktionierende Miteinander nur durch 40 hoch qualifizierte Mitarbeiter, die die Bewohner rund um die Uhr in allen Situationen des täglichen Lebens unterstützen und fördern. Ein ausgeklügelter gemeinschaftlich erarbeiteter Dienstplan sorgt dafür, dass sowohl die Bewohner, als auch ihre Betreuer sich im Haus der Lebenshilfe in Datteln wohlfühlen.

Autor:

Petra Pospiech aus Recklinghausen

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