Jugendliche tanken Selbstvertrauen durch die Kunst

Heike Sommer, Zoe Berendes, Joanna Machura, Joel Schneidereit, Vanessa Maeß (hinten von links) und Dora Teubel.
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  • Heike Sommer, Zoe Berendes, Joanna Machura, Joel Schneidereit, Vanessa Maeß (hinten von links) und Dora Teubel.
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Eine Welt ganz in Rot, eine von einem antiken Denker inspirierte Konstruktion oder evolutionäre Kronkorken: In der VHS in Wanne sind spannende Arbeiten jugendlicher Künstler zu entdecken.

Tradition will gepflegt werden. Seit 2003 sind daher einmal im Jahr die künstlerischen Ergebnisse der Werkstatt der Jugendkunstschule in den Räumen des VHS an der Wilhelmstraße 37 zu bewundern.

Ein echter Blickfang ist zum Beispiel die „Rote Welt“. Die Grundidee war einfach „was gehört in eine solche Welt“, erklärt Werkpädagogin Heike Sommer, für den Bereich Raum- und Textilgestaltung zuständig.

So entstanden aus Materialien wie Stoff, Holz, Draht, Styropor oder Wolle fremdartige Bäume, eigentümliche Wolken, ein eigener Fluss und eine strahlend rote Sonne. „Wir stellten uns vor, dass dort Leben möglich sein soll“, erklärt Sommer.

Mit magischem Touch

Insbesondere bei Lichteinstrahlung bekommt die Installation einen „magischen Touch“, empfindet Angelika Mertmann, VHS-Programmbereichsleiterin Kulturelle Bildung.

Kreativität mit Dingen, die andere vielleicht als Schrott abtun würden, bewiesen die Schützlinge von Werkpädagoge Norbert Szamida im Bereich „Arbeiten und Gestalten mit Metall“. „Bei mir wird nichts weggeworfen!“, lässt er verschmitzt wissen.

Denn unter anderem aus der Spirale eines Hochdruckreinigers, einem Ausgießgefäß, einer Heizung und einem Reifenprüfbecken ließ sich prima die „Archimedische Schraube“ herstellen. Mit Solarenergie betrieben, schöpft dieses Bewegungsobjekt am unteren Ende Wasser und bewegt dieses durch die Schraube nach oben. „Archimedes hat das aus Holz gebaut“, verrät Szamida.

Die Evolution mit Kronkorken

Wie man Kronkorken auch nutzen kann, zeigt „Die Evolution“ der Gruppe „Druck und Gestaltung“ von Werkpädagogin Joanna Machura. Dabei haben die jungen Künstler das bekannte Bild von der Entwicklung des Menschen vom Affen bis zum Homo Sapiens mit den Flaschenverschlüssen neu kreiert.

Diese und die weiteren ausgestellten Arbeiten entstanden im letzten Jahr. In der Jugendwerkstatt soll benachteiligten Jugendlichen geholfen werden, „eine reale berufliche Perspektive zu entwickeln“, erklärt Julia Schmidt, Leiterin der Jugendwerkstatt.

Die eigenen Stärken entdecken

Dieser Weg muss natürlich nicht in einen künstlerischen Beruf münden. Aber die Teilnehmer„sollen ihre eigenen Stärken kennenlernen und bei der künstlerischen Arbeit Selbstvertrauen entwickeln.“ Daher auch die alljährliche Ausstellung. „Das ist für die Jugendlichen etwas Besonderes, das zudem das Selbstwertgefühl steigert“, ist sich Schmidt sicher.

Die jüngsten Teilnehmer sind 14 Jahre alt und kommen im Rahmen einer schulischen Ersatzmaßnahme in die Jugendwerkstatt. Im allgemeinen kann man bis zum Alter von 25 Jahren mitmachen. Etwa 26 Jugendliche können derzeit mitwirken. „Die Teilnahme ist freiwillig“, betont Julia Schmidt. Ein Einstieg ist jederzeit möglich. Infos gibt es unter Tel. 02325/71967.

Die aktuelle Werkschau ist noch bis zum 12. September von montags bis freitags, 9 bis 20 Uhr, in der VHS, Wilhelmstraße 37, zu bewundern.

Heike Sommer, Zoe Berendes, Joanna Machura, Joel Schneidereit, Vanessa Maeß (hinten von links) und Dora Teubel.
Norbert Szamida und die „Archimedische Schraube“.
Autor:

Dirk Marschke aus Herne

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