Mit Gottvertrauen: Diakon Strozyk wird Freitag zum Priester und dann Kaplan in Höntrop

Maximilian Strozyk, Priesterweihe mit 28. | Foto: Nicole Cronauge/Bistum Essen
  • Maximilian Strozyk, Priesterweihe mit 28.
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28 Jahre jung ist Diakon Maximilian Strozyk, den Bischof Dr. Franz-Josef Overbeck am Freitag (22.) ab 18 Uhr im Essener Dom zum Priester weihen wird. Als Kaplan wird er künftig in den Wattenscheider Gemeinden St. Maria-Magdalena und St. Marien eingesetzt.

Höntrop. Maximilian Strozyk ist ein Kind des Ruhrgebiets, das wird im Gespräch mit ihm schon nach wenigen Sätzen deutlich: die kräftige Mundart der Region verbunden mit einem verbindlichen Ton, nicht verschnörkelt, sondern klar und „geraderaus“. So sprechen viele Menschen im Revier – keine schlechte Basis also für den jungen Seelsorger, wenn er dort künftig als Priester mit der frohen Botschaft der Christen unterwegs ist. Dass es diese Botschaft immer neu zu interpretieren und zu inszenieren gilt, davon versteht Strozyk etwas: Aufgewachsen im Schatten des Bochumer Schauspielhauses gehört eine Leidenschaft des jungen Mannes dem Bühnenprogramm. „Ich gehe einfach unglaublich gern ins Theater.“ Vor der Festlegung auf die Theologie hat Strozyk ein Semester Theaterwissenschaften studiert – eine Ausbildung, die auch für den Dienst am Altar nicht hinderlich sein dürfte.

In der Kirche hat der angehende Priester seine Heimat bei den Pfadfindern. Mit denen ist er im Ehrenfeld groß geworden, hat sie später als Kurat seelsorglich begleitet und kam darüber auf den Gedanken, künftig auch hauptberuflich als Seelsorger tätig sein zu können. „Bei mir gab es nicht das eine, große Berufungserlebnis“, antwortet Strozyk auf die Frage nach dem Weg ins Priesteramt. „Das waren viele kleine Schritte und ein ständiges Probieren und Fragen: Ist dieser Weg noch der richtige für mich?“ So ist er denn auch zunächst als sogenannter „freier“ Theologie-Student an der Ruhr-Universität gestartet, erst später kam dann die Festlegung in Richtung Priesterweihe – mit kuriosen Folgen: „Ich war der letzte Student im Bochumer Priesterseminar“, berichtet Strozyk. Als das Bistum im Herbst 2012 die Priesterausbildung vom Kalwes nach Münster verlegt hatte, war Strozyk mit seinem Studium schon so gut wie fertig – und bildete mit einer Ausnahmegenehmigung gemeinsam mit dem Regens eine „Zweier-WG“ in dem großen Haus am Rande des Bochumer Campus‘.

Gerade die vergangenen Monate in der Essener St. Joseph-Gemeinde in Steele-Horst hätten ihn noch einmal in seiner weitreichenden Entscheidung bestärkt. Als Diakon hat er dort erste Erfahrungen mit der Leitung von Gottesdiensten gesammelt, im Umfeld von Taufen, Hochzeiten oder Beerdigungen aber auch mit konkreter seelsorglicher Arbeit. „Gerade vor einem Trauergespräch weiß man ja meist nicht, wie es den Menschen geht. Und dann komme ich als junger Mann mit meiner noch recht geringen Lebenserfahrung.“ Doch die meisten dieser Gespräche seien wirklich gut gelaufen, sagt Strozyk. Das gibt Selbst- und wohl auch Gottvertrauen.

Wertvolle Erfahrungen, die der künftige Priester nun bald auf der anderen Seite der Essen-Bochumer-Stadtgrenze in die Arbeit in Wattenscheid einbringen kann. Maximilian Strozyk freut sich – zunächst auf die Priesterweihe am Freitag vor Pfingsten, und dann auf den Einsatz vor Ort. Er hat sich schon ausgiebig informiert: „Da gibt’s gleich zwei Pfadfinder-Stämme – und eine Siedlung, die gerade aufgebaut wird.“ Die Sorge, dass der junge Priester in Höntrop nicht heimisch werden könnte, ist also mehr als unbegründet.

Autor:

Holger Crell aus Wattenscheid

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