DRK-Weihnachtsbetreuung des Roten Kreuzes mittlerweile an der Grenze der Kapazitäten angekommen

Der DRK-Saal war voll besetzt, da kam auch Robert Breilmann ins Grübeln.
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  • Der DRK-Saal war voll besetzt, da kam auch Robert Breilmann ins Grübeln.
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Gemütlich soll es sein, ein Fest mit der Familie und Freunden, Geschenken und einem knusprigen Braten auf dem Tisch. Immer mehr Wattenscheider können von so einem Weihnachten allerdings nur träumen. Damit auch diese Menschen das Fest genießen können, leistet das DRK-Wattenscheid seit Mitte 1985 jedes Jahr einen Kraftakt, der immer wichtiger wird.

Mittlerweile ist vielerorts bekannt, dass der Wattenscheider Kreisverband des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) am ersten Weihnachtstag die Türen der Geschäftsstelle öffnet, um Einsamen oder Obdachlosen frohe Stunden zu bereiten.
"Es werden immer mehr Besucher. Das ist eine traurige Tendenz", sagt Thorsten Junker, Vorsitzender des DRK-Wattenscheid. Auch in diesem Jahr sind wieder weit mehr als 130 Gäste in die DRK-Räumlichkeiten gekommen, einige Besucher mussten zwischenzeitlich sogar hinsichtlich fehlender Plätze vertröstet werden, was bei objektiver Betrachtung schon traurig stimmen sollte.

Besucherandrang erfordert Improvisation

Die Kapazitäten sind mittlerweile ausgeschöpft, bestätigte Organisator und Rotkreuzleiter Markus Eisenhuth: „Solange es für manche Gäste in Ordnung ist, sich an die Bistrotische im Vorraum zu stellen, kriegen wir alle unter.” Allerdings dürfte sich die Zahl der Besucher, auch wegen des benötigten Platzes für Rollstuhlfahrer, nicht weiter erhöhen. Das Chaos breche angesichts des Andrangs jedoch nicht aus, denn das ehrenamtliche Team ist mittlerweile bestens eingespielt und kann viele Situationen improvisiert lösen.

Und den Besuchern konnte wieder ein toller Weihnachtstag bereitet werden, denn die Wattenscheider BürgerInnen und Kaufleute hatten durch Sachspenden in den letzten Tagen vor dem Fest die Veranstaltungsorganisatoren nochmals kräftig unterstützt. „Wir konnten auch durch die Spende des Partyservice Trilling wieder eine weihnachtliches Abendmenü servieren und nachmittags wurde ein reichhaltiges Kuchenbuffet angeboten“, erklärte Organisator Markus Eisenhuth. Die finanzielle Unterstützung im Vorfeld ruhe nach wie vor auf Pfeilern wie der Bauunternehmung Jännekes, der Löwenapotheke oder der Sparkasse Bochum und dem USB.

Spenden sind unerlässlich für die Durchführung

"Die Geldspenden im Vorfeld sind die Basis für unsere Weihnachtsbetreuung", erklärt der DRK-Vorsitzende Thorsten Junker. Anhand der Summe konnte geplant werden, zum Beispiel der Inhalt der Weihnachtstüten für die Besucher, die mit auf den Heimweg gegeben wurden. Inhalt: Brot, Gebäck, Süßigkeiten, Kaffee oder Obst.“ Die finanzielle Hilfe, das gibt Organisator Markus Eisenhuth unumwunden zu, sei notwendig: „Ohne Spenden geht nichts. Der Verband könnte die Veranstaltung nicht komplett finanzieren, weil dann andere Rotkreuz-Projekte gefährdet wären und zudem die Besucherzahlen der Weihnachtsbetreuung seit Jahren ansteigen.”

Fingerspitzengefühl war gefragt

Der Wert der Veranstaltung zeige sich anhand der dankbaren Reaktionen der Gäste, denn manch Alleinstehender suche keine Bescherung, sondern einfach nur Gemeinschaft. “Viele kommen eben nicht nur, um zu essen oder sich die Weihnachtstüten abzuholen. Es geht um den Austausch, um die Kommunikation und das einfache Zuhören ist immens wichtig", erklärt auch Kreisrotkreuzleiterin Meike Kaiser. Oft suchten die Besucher auch das Gespräch mit den Helfern. "Die Leute fragen mittlerweile schon sehr früh, ob die Betreuung wieder stattfindet", erklärte die Kreisrotkreuzlerin. "Das unterstreicht die Bedeutung, wenngleich der Umgang mit den Besuchern teilweise schon sehr großes Fingerspitzengefühl bedurfte, denn es waren einige psychisch schwer angeschlagene Menschen dabei!“

Mancher Besucher hätte zudem sicher genügend Geld, um in ein Restaurant zu gehen, aber Gesellschaft und Unterhaltung führten sie zur Voedestraße. „Wir fragen
hier sicher nicht nach finanzieller Bedürftigkeit”, stellt Markus Eisenhuth klar. „Manche Besucher werfen auch immer noch etwas in die Spendendosen. Es kommen aber auch ganze Familien mit Kindern, die sich schon über einen warmen Kakao und ein Stück leckeren Kuchen gefreut haben. Und es kommen längst nicht alle aus Wattenscheid, wir hatten diesmal sogar Gäste aus den Nachbarstädten.“

12 Ehrenamtliche im Einsatz

Insgesamt sorgen zwölf ehrenamtliche Helfer für den reibungslosen Ablauf. Eine Gruppe aus jungen Rotkreuzlern, die den Weihnachtsgedanken und die Nächstenliebe wahrlich in Ehren halten und hierfür den hohen Zeitaufwand in Kauf nehmen. „Es macht einfach Spaß, diesen Leuten zu helfen. Man merkt einfach, wenn man in die fröhlichen Gesichter schaut, dass es den Gästen bei uns gefällt. Dieses Lächeln ist für uns schon Dank genug“, erklärten Kevin Bieschke, Robert Breilmann und Stephan Skups übereinstimmend. Auch in 2013 wird ein Großteil der Mitwirkenden wieder mit dabei sein, wenn es heißt „25. Dezember 2013 – DRK-Weihnachtsbetreuung!“.

Autor:

Christian Lange aus Wattenscheid

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