Sport unterm Faltwerkdach: Wettbewerbs-Entwürfe für neue Dreifachturnhalle werden im Rathaus ausgestellt

Eine neue Dreifachturnhalle an der Märkischen Schule: Architekt Volker Kurrle (2.v.l.) mit Prof. Dr. Stephan Engelsmann (l.) erläutert Eckart Kröck (v.l.), Leiter des Amtes für Stadtplanung und Wohnen, Schulleiterin Kerstin Guse-Becker und Katja Schlemper, Stadtteilarchitektin „Soziale Stadt Wattenscheid“, den siegreichen Entwurf.
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  • Eine neue Dreifachturnhalle an der Märkischen Schule: Architekt Volker Kurrle (2.v.l.) mit Prof. Dr. Stephan Engelsmann (l.) erläutert Eckart Kröck (v.l.), Leiter des Amtes für Stadtplanung und Wohnen, Schulleiterin Kerstin Guse-Becker und Katja Schlemper, Stadtteilarchitektin „Soziale Stadt Wattenscheid“, den siegreichen Entwurf.
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Wie wird die die geplante neue Dreifachturnhalle an der Märkischen Schule aussehen? Ganz fest steht das noch nicht, aber am vergangenen Freitag, 19. Mai, ermittelte die Jury den Preisträger des ausgeschriebenen Wettbewerbs. Wesentliches Merkmal des Entwurfs des Stuttgarter Architekturbüros harris + kurrle ist ein Faltwerkdach auf Klinkermauerwerk. Bis Freitag, 2. Juni, werden alle neun eingereichten Entwürfe im ersten Obergeschoss des Rathauses an der Friedrich-Ebert-Straße zu sehen sein.

Eine Dreifachturnhalle für die Sportschule NRW, zu der neben der Märkischen Schule auch Hellweg-Gymnasium, Pestalozzi-Realschule und Maria-Sibylla-Merian-Gesamtschule gehören, und eine Mensa sollen auf dem Gelände der jetzigen Turnhalle an der Propst-Hellmich-Promenade entstehen. Hierfür galt es, einen Entwurf einzureichen.
„Dabei geht es nicht nur um einen Schulbau“, machte Eckart Kröck, Leiter des Amtes für Stadtplanung und Wohnen, bei der Ausstellungseröffnung am Montag, 22. Mai, deutlich. Vor dem Hintergrund des denkmalgeschützten Gebäudes der Märkischen Schule sowie dem Integrierten städtebaulichen Entwicklungskonzept (ISEK) mit dem Schwerpunkt „Gesundes Wattenscheid“ betonte er den Aspekt der Stadtentwicklung, den die Architekten auch zu berücksichtigen hatten.

Einstimmige Entscheidung

Einstimmig fiel die Wahl der Jury, der Vertreter aus Politik und Verwaltung, vom Land und der Märkischen Schule angehörten, auf den Entwurf des Büros harris + kurrle. „Wir haben uns stark mit dem Bestand auseinandergesetzt“, erläuterte Volker Kurrle während der Ausstellungseröffnung. Dies schlägt sich zum Beispiel in den vorgesehenen Materialien – Beton und Klinker – wieder, und auch das gefaltete Dach integriere sich in den Bestand, so Kurrle.
Auch soll optisch die Zweigeschossigkeit des bisherigen Turnhallengebäudes erhalten bleiben, wobei die neue Halle des Architekturbüros tatsächlich dreigeschossig ist. „5,40 Meter liegen unterhalb des Geländes und 9,10 Meter darüber“, so Statiker Prof. Dr. Stephan Engelsmann, dessen Büro die Stuttgarter Architekten unterstützt. Wie der Statiker verdeutlichte, sei so die Tragfähigkeit trotz des problematischen Baugrunds auf dem Gelände gesichert.
Wird der Entwurf umgesetzt, lägen die Dreifachturnhalle sowie die Umkleiden im Untergeschoss, während die Mensa im Erdgeschoss angesiedelt wäre. „Da die Fassade geöffnet ist, fällt aber trotzdem Licht in die Halle“, erklärte Engelsmann.

Mensa mit Außenbereich

Schulleiterin Kerstin Guse-Becker schätzt an dem Entwurf auch die Gestaltung der Mensa, die einen Außenbereich vorsieht. Zudem sei es das Ziel der Märkischen Schule, sich mehr dem Stadtteil zu öffnen, „und die Mensa könnten wir für Veranstaltungen nutzen“, sagte sie.
„Wir haben eine gute Entscheidung für Wattenscheid getroffen“, sagte Bezirksbürgermeister Manfred Molszich über das Urteil der Jury. „Ich glaube, es gibt keine Stadt in Nordrhein-Westfalen, die in einem Umkreis von 800 Metern vier Eliteschulen hat, und wir brauchen diese Halle“, betonte er. „Wir haben einen Minderbestand an Hallen.“
Endgültig entschieden ist über den Entwurf des Stuttgarter Büros trotz des positiven Juryvotums und der damit verbundenen Dotierung über 26.000 Euro aber noch nicht. „Jetzt ist die Stadt aufgefordert, ins weitere Verfahren zu gehen“, sagte Eckart Kröck. Dazu werde man Verhandlungen mit den Architekten der drei bestplatzierten Entwürfe führen, um im Dialog Optimierungen vorzunehmen. Der Kostenrahmen, der 6,353 Millionen Euro, die vom Land gefördert werden, für den reinen Bau der Dreifachturnhalle und der Mensa vorsieht, darf dabei nicht gesprengt werden.
Kröck geht von schnellen politischen Beschlüssen aus. „Dann könnten wir 2021 Einweihung feiern.“

Autor:

Vera Demuth aus Bochum

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