Einigkeit macht stark

Moderator Hendrik Groth (links) leitete die Diskussion mit (v.l.) Lothar de Maizière, Heinz-Gert Pöttering und Franz Müntefering. Foto: Gerd Kaemper
  • Moderator Hendrik Groth (links) leitete die Diskussion mit (v.l.) Lothar de Maizière, Heinz-Gert Pöttering und Franz Müntefering. Foto: Gerd Kaemper
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Die Zukunft Europas war das dominierende Thema in der prominent besetzten Runde der Gesprächsreihe „Herausforderung Zukunft“ in der Lohnhalle der Zeche Holland. Erfreulich war der Konsens der Diskutanten.

Der ehemalige Präsident des Europäischen Parlaments Heinz-Gert Pöttering hatte die Lage in Europa zur Einführung äußerst treffend mit dem Adenauer-Zitat („Die Lage ist ernst, aber nicht hoffnungslos.“) beschrieben.
Moderator Hendrik Groth, Chefredakteur der „Schwäbischen Zeitung“, stellte die pikante Frage in die Runde, ob es noch verbindende, gemeinsame Werte in der Europäischen Union gäbe.
Antidemokratische Entwicklungen in Polen und Ungarn wurden diskutiert, und alle drei Podiumsmitglieder waren sich einig, dass es sich - ausgelöst durch die Flüchtlingsfrage - um die schwierigste Krise der EU handelt.
Lothar de Maizière, letzter Regierungschef der DDR, wies auf die besondere Situation in Polen hin, die sich zwischen Rußland und Deutschland (nicht nur geografisch) eingeengt fühlen.
Dass man aber auch mit Staaten, mit denen kein 100-prozentiger politischer Konsens besteht, im Dialog bleiben müsse, unterstrich der ehemalige SPD-Chef Franz Müntefering: „Wir sind auf gute Beziehungen zu Rußland und der Türkei angewiesen. Das Zurückziehen auf sich sich selbst ist nicht mehr möglich. Auch wenn die Populisten diese Illusion schüren.“

Respekt und Menschenwürde
Damit war die Brücke zum zweiten Thema des Abends geschlagen - zum Abschneiden der AfD bei den letzten Landtagswahlen. Müntefering sieht die kommende Bundestagswahl als richtungsweisend an für die politische Entwicklung im Land und forderte eine offene Debatte und ein eindeutiges, uneingeschränktes Bekenntnis aller Demokraten zu Europa. Einig waren sich die drei Diskutanten über die große Verantwortung Deutschlands in Europa und über die Haltung von Kanzlerin Angela Merkel in der Flüchtlingspolitik.
Der „respektvolle Umgang“ und die „Menschenwürde“ müssten oberste Priorität genießen, erklärte Heinz-Gert Pöttering zum Abschluss eines Abends, der drei verdienstvolle Politiker in großer Harmonie präsentierte und im Publikum auf breite Zustimmung stieß. Unter den Zuhörern befanden sich auch Sportreporter-Legende Werner Hansch, die ehemalige NRW-Ministerin Christa Thoben, Tafel-Gründer Manfred Baasner und UWG-Chef Klaus-Peter Hülder.
Aus der Vergangenheit lernen ist eine der großen Herausforderungen für die Zukunft - so lässt sich die Botschaft des Abends formulieren.

Autor:

Peter Mohr aus Wattenscheid

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