Bevor es in die Herbstferien geht, müssen Blutlager gefüllt werden. Daher ruft das Deutsche Rote Kreuz (DRK) die Bevölkerung eindringlich zur Blutspende auf. „Erfahrungsgemäß werden viele Menschen die nächsten Wochen nutzen, um noch einmal in den Urlaub zu fahren“, weiß Wattenscheids DRK-Präsident Thorsten Junker. Darum sei es jetzt besonders wichtig, die Blutlager zu füllen, um auch in den Herbstferien die Krankenhäuser mit dem wichtigen Lebenssaft versorgen zu können. Gelegenheit zur Blutspende gibt es dazu in Wattenscheid wieder am Dienstag, 22. September, in der Zeit von 9 bis 12:30 Uhr im Gebäude des Klaus-Steilmann-Berufskollegs, Westenfelder Str. 88.
Zeitgleich können die Blutspender auch Leukämiepatienten helfen – denn das Rote Kreuz ruft neben der Blutspende auch zur Typisierung auf. Im Rahmen des Entnahmetermins in Wattenscheid will man gemeinsam darauf aufmerksam machen, wie durch Blutspenden und Stammzellspenden das Leben von Krebspatienten gerettet werden kann. Von 9 bis 12:30 Uhr heißt es im Klaus-Steilmann-Berufskolleg dann: Lebensretter gesucht!
DRK-Chef Thorsten Junker: „Die steigende Lebenserwartung älterer Menschen und das Ausscheiden von Spendern aus Alters- und Gesundheitsgründen wirken sich in großem Umfang auf den Bedarf an Blutkonserven aus.“ Ähnliche Konsequenzen sieht er durch den demografischen Wandel auch auf die Stammzellspenderdateien zukommen: „Es ist wichtig junge Menschen über das Thema Blutspende und Stammzellspende zu informieren. Denn die Zahl der Krebspatienten, die in den kommenden Jahren Blutkonserven und Stammzellspenden benötigen, wird mit einer wachsenden älteren Bevölkerung stark zunehmen.“
Knochenmarktypisierung und Blutspende - zwei Hilfen gleichzeitig!
Auf eine hohe Beteiligung an der Aktion hoffen deshalb Blutspendendienst, Berufskolleg und das Rote Kreuz aus Wattenscheid. „Wir freuen uns, wenn unser Appell nicht ungehört bleibt, denn jede Blutspende in Kombination mit einer Knochenmarktypisierung ist enorm wichtig, weil dadurch die Chance für einen an Leukämie Erkrankten steigt“, so Junker.
Schon heute werden nach Statistiken des DRK-Blutspendedienstes fast 30 Prozent der Blutkonserven für Krebspatienten verwendet. Wattenscheids DRK-Präsident erklärt diese Tatsache mit Beispielen aus der Praxis: „Viele Leukämiepatienten bekommen nach einer Stammzelltransplantation noch Blutprodukte zur Unterstützung der Therapie. Aber schon vorher sind Blutkonserven nötig – etwa um die Wartezeit zu überbrücken, bis ein Lebensrettender Stammzellspender gefunden wird.“
Jährlich erkranken allein in Deutschland rund 11 000 Menschen an Leukämie. Oft reichen Bestrahlung und Chemotherapie nicht aus, um den Blutkrebs zu besiegen. Dann ist die Transplantation von Knochenmark oder Blutstammzellen eines gesunden Spenders für die Patienten die letzte Hoffnung. Als Stammzellspender kann sich jeder gesunde Erwachsene ab 18 Jahren bis 40 Jahre kostenlos registrieren lassen. Mit dem Einverständnis der Eltern kann man sich bereits ab 16 Jahren typisieren lassen. Bei der Blutspende sind jedoch die Altersgrenzen anders. Grundsätzlich können alle gesunden Frauen und Männer ab 18 Jahre spenden, Neuspender dürfen nicht älter als 68 Jahre sein.
Blutspender retten Menschenleben
Blutspender tragen ganz konkret dazu bei, Menschenleben zu retten und zu erhalten, denn Blutzellen und Blutflüssigkeit sind nicht durch künstliche Medikamente ersetzbar. Fehlen einem Patienten einzelne oder alle Blutbestandteile, so können diese nur durch die entsprechenden Blutbestandteile von gesunden Blutspendern ersetzt werden; eine andere Möglichkeit gibt es nicht.
Autor:Christian Lange aus Wattenscheid |
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