Erste Hilfe-Kenntnisse erlernen: Die Angst vorm Helfen verlieren!

14. März 2015
10:00 Uhr
DRK-Zentrum, 44866 Bochum
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Beim Herzstillstand kann jede Minute entscheidend sein. Doch Laien stehen oftmals vor einem Rätsel. Teilnehmer an Erste-Hilfe-Lehrgängen können mit einem überschaubaren zeitlichen Aufwand erlernen, wie eine Wiederbelebung funktioniert und wie man im Notfall effektiv handelt und Leben retten kann.

In den Lehrgängen des Roten Kreuzes sind Praxisübungen stets sehr wichtig. Übungen, bei denen die „Helfer“ beherzt anpacken sollen, Verunfallten die Kleidung öffnen. Auch das Nachfragen, ob der Patient bei Bewusstsein ist, sowie die Überprüfung der Atmung werden genauso immer wieder geübt wie die Herzdruckmassage oder das Absetzen des Notrufes. Die Übungen sollen dabei Automatismen herausarbeiten und Hemmungen abbauen.

"Der Patient kann im Notfall nur gewinnen! Schnelle Hilfe ist extrem wichtig!"

Denn – und das stellen die Ausbilder des Roten Kreuzes schon zu Beginn der Lehrgänge immer klar – jeder kann jederzeit in die Situation geraten, zum Retter werden zu müssen. „65 Prozent aller Kreislaufzusammenbrüche passieren schließlich zu Hause“, schildert der Erste Hilfe- Beauftragte des Verbandes, Werner Rautenberg. Das Problem dabei: Der plötzliche Herztod ist mit 80 000 bis 100 000 Fällen pro Jahr eine der häufigsten Todesursachen in Deutschland. Aber in nur 15 Prozent der Kreislaufstillstände beginnen Laien vor Eintreffen des Rettungsdienstes mit Wiederbelebungsmaßnahmen. Jede verstrichene Minute kann zu viel sein, doch oftmals überwiegt die Angst, etwas falsch zu machen. Werner Rautenberg: „Man muss sich merken: Der Patient hat im Grunde schon verloren. Er kann nur noch gewinnen.“ Und eine bewusstlose Person habe zudem kein Schmerzempfinden.


Angst steht dem Helfen oft im Weg

Die Angst, etwas Falsches zu machen, begleitet die Menschen leider immer noch dauerhaft. Hält vielleicht den einen sogar davon ab, überhaupt aktiv Hilfe zu leisten. Auch weil ihr Wissen oftmals veraltet ist, haben doch einige Menschen ihren Kurs vor 15 oder mehr Jahren absolviert. Wie oft sollten die Menschen ihr Wissen auffrischen?

„Der Gesetzgeber ist bei Verkehrsteilnehmern großzügig”, sagt DRKler Werner Rautenberg. Wer einmal in seinem Leben einen Lehrgang absolviert hat, darf weitere freiwillig besuchen, muss aber nicht. „Behörden und Betriebe, aber auch die Sportvereine sind verpflichtet, alle zwei Jahre den Kurs zu wiederholen”, erklärt der Rotkreuzler. Entsprechend gut würde sich das Personal dort dann auch auskennen.
Bei einem Unfall gelte generell die Reihenfolge: Stelle sichern, Notlage erkennen, Notruf absetzen, lebensrettende Maßnahmen durchführen. Einen der größten Fehler sieht Werner Rautenberg in der fehlenden Eigensicherung. „Die Menschen laufen zum Verletzen, ohne die Unfallstelle richtig abzusichern”, sagt er. So könnten die Helfer leicht selber zum Opfer werden.

Werner Rautenberg selbst musste schon mehrere Male helfen. „Das ist aber schon länger her”, erzählt er von Hilfseinsätzen als ausgebildeter Rettungssanitäter. Auch bei einem Autounfall hat er Bewusstlosen geholfen und bedrohliche Blutungen gestillt. Und bei einem Notfall auf einer Landstraße sei ihm aufgefallen, dass die Menschen das Warndreieck erst zum Schluss aufgestellt haben. „Ein fataler Fehler, wenn der nachfahrende Verkehr in die ungesicherte Unfallstelle rast.”

Lehrgänge in Wattenscheid beim DRK

Der nächste Lehrgang in den „Ersten Hilfe“ findet am Wochenende 14. / 15. März 2015 jeweils ab 10 Uhr im DRK-Zentrum an der Sommerdellenstraße 26 (Begegnungsstätte 1. Etage) statt und umfasst insgesamt 8 Doppelstunden á 90 Minuten. In diesem Lehrgang werden Maßnahmen aus der Ersten Hilfe vermittelt und praktisch geübt.

Interessierte MitbürgerInnen, Führerscheinbewerber der Klassen A, B, C und D, sowie Übungsleiter, Trainer oder Betriebshelfer können sich hierzu gerne in der DRK-Kreisgeschäftsstelle an der Voedestraße 53 anmelden (Tel.: 0 23 27 – 8 70 17).

Kurse in den lebensrettenden Sofortmaßnahmen am Unfallort für Führerscheinbewerber werden an den Samstagen, 7. März und 21. März, jeweils ab 10 Uhr im DRK-Zentrum angeboten.

Autor:

Christian Lange aus Wattenscheid

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