Rotes Kreuz vermittelt „Erste Hilfe“ schnell und simpel

27. Mai 2017
10:00 Uhr
DRK-Begegnungsstätte, 44866 Bochum
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Erste Hilfe ist nicht schwer, sie wurde oft nur zu kompliziert vermittelt – davon sind die Fachleute überzeugt. Deshalb wurden die Kurse in der Vergangenheit bereits bundesweit verkürzt und zugleich modernisiert.

Keine Angst vor Erster Hilfe – diese Botschaft ist den Vertretern des Roten Kreuzes in Wattenscheid besonders wichtig. Denn die Experten betonen einhellig: Man kann nichts falsch machen – es sei denn man tut gar nichts. Deshalb sind die Profis froh, dass die Erste-Hilfe-Ausbildung im letzten Jahr modernisiert wurde. Statt theoretischem Frontalunterricht bieten die Kurse seitdem jede Menge Praxis. Es ist deutlich zu spüren: Die professionellen Ersthelfer begrüßen die Neuerungen. Denn sie sind überzeugt, dass zu viele Menschen zu große Hemmungen haben und auch deshalb eher an Unfällen vorbeifahren, als Erste Hilfe zu leisten. Dabei seien die nötigen Handgriffe selbst nicht schwer – sie seien bisher nur unnötig kompliziert vermittelt worden.

Hemmungen abbauen und Handlungssicherheit vermitteln

Werner Rautenberg, Erste-Hilfe-Beauftragter des Roten Kreuzes in der Hellwegstadt, hat ein plakatives Beispiel: „Kein Mensch muss wissen, wie viele Wirbelkörper eine Wirbelsäule hat, um einem Motorradfahrer Hilfe zu leisten.“ Deshalb ist er mitsamt seinem 18köpfigen Ausbilderteam überzeugt: „Wir müssen Erste Hilfe so simpel vermitteln, wie sie tatsächlich ist.“ Deshalb setzen die Rotkreuzler vor allem auf Praxis, betont Werner Rautenberg. „Die Teilnehmer müssen in unseren Kursen nicht mehr stundenlang zuhören, sie werden schnell selber aktiv.“ Durch dieses intensive praktische Üben, hofft der Rotkreuzler darauf, „dass die Menschen die Scheu verlieren, selbst zu agieren.“ Genau dies will das Rote Kreuz erreichen: Ängste und Scheu vor der aktiven Hilfe abbauen und Kompetenzen und Sicherheit vermitteln.

„Ziel ist, den Teilnehmern innerhalb von zwei Stunden zum Beispiel eine perfekte Herz-Lungen-Wiederbelebung zu vermitteln.“ Denn da hapere es bei den meisten: „Nur 20 Prozent der Deutschen können diese lebensrettende Wiederbelebung richtig durchführen – damit sind wir absolutes Schlusslicht im
internationalen Vergleich.“ Ein Schwerpunkt der Ausbildung liegt somit auch auf der Herz-Lungen-Wiederbelebung. „Man muss“, betont Rautenberg, „den Ablauf beherrschen.“ Das muss im Notfall funktionieren, denn es geht ja um ein Menschenleben – bis die Profis aus dem Rettungsdienst übernehmen. „Das schulen wir so lange, bis es sitzt“, so der erfahrene DRK-Ausbilder.

Ersthelfer kann man zudem schnell werden. Wer zufällig am Unfallort ist, sei in der Pflicht, ergänzt: „Man muss die Atmung und den Blutkreislauf in Gang halten, bis der Rettungsdienst kommt.“ Werde dies versäumt, kann der beste Rettungsdienst nichts mehr machen.

Wochenendlehrgang beim Roten Kreuz

Der nächste Lehrgang in den „Ersten Hilfe“ findet am Samstag, 27. Mai, ab 10 Uhr im DRK-Zentrum an der Sommerdellenstraße 26 (Begegnungsstätte 1. Etage) statt und umfasst 9 praxisorientierte Unterrichtseinheiten. In diesem Lehrgang werden Maßnahmen aus der Ersten Hilfe nicht nur theoretisch vermittelt, sondern situativ geübt.

Interessierte MitbürgerInnen, Führerscheinbewerber der Klassen A, B, C und D, sowie Übungsleiter, Trainer oder Betriebshelfer können sich hierzu gerne in der DRK-Kreisgeschäftsstelle an der Voedestraße 53 anmelden (Tel.: 0 23 27 – 8 70 17).

Autor:

Christian Lange aus Wattenscheid

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