Ein Großer sagte Servus

Jan Fitschen ist inzwischen unter die Buchautoren gegangen. Mit seinem langjährigen Trainer Tono Kirschbaum präsentierte er sein Laufbuch über das Läufer-Wunderland Kenia.  Foto: Peter Anacker
  • Jan Fitschen ist inzwischen unter die Buchautoren gegangen. Mit seinem langjährigen Trainer Tono Kirschbaum präsentierte er sein Laufbuch über das Läufer-Wunderland Kenia. Foto: Peter Anacker
  • hochgeladen von Peter Mohr

Er hat auf der Tartanbahn geglänzt, war der herausragende Wattenscheider Leichtathlet des letzten Jahrzehnts - ohne Starallüren und ohne den großen Medienrummel. Dementsprechend bescheiden fiel auch der Abgang von Ex-Europameister Jan Fitschen aus.

In der Mensa des Olympiastützpunktes an der Hollandstraße - viele Jahre seine sportliche Heimat - hat Fitschen Auskunft gegeben über den peu à peu vollzogenen Übergang vom erfolgreichen Laufprofi zum immer noch begeisterten Lauf-Freak. Wie es für ihn üblich ist - ohne großes Tamtam, aber mit immer noch großer Begeisterung fürs Laufen.
Die Perspektive hat sich allerdings verschoben. Heute und demnächst leitet Fitschen nur noch an, will Freude am Laufen und seinen reichen Erfahrungsschatz vermitteln.
Es war der 8. August 2006, der das Leben des gebürtigen Osnabrückers so radikal verändert hatte - der Tag, an dem Jan Fitschen in Göteborg Europameister über 10000 Meter geworden ist.
„Ohne Titel wäre ich wahrscheinlich nie nach Kenia gekommen“, räumt Fitschen ein. Nun hat er über seine Aufenthalte im afrikanischen Wunderläuferland sogar ein Buch geschrieben (erschienen im Narayana Verlag, 360 Seiten, 19,80 Euro).
Nun ist er mit 38 Jahren endgültig zurückgetreten und sagt: „Ich bin erleichtert, es war allerhöchste Zeit. Ich wusste schon gar nicht mehr, was ich bei Interviews sagen sollte – wenn man mich gefragt hat, wie es denn wohl weitergeht.“

Abschied auf Raten
Seit drei Jahren plagt sich der Schützling von Trainer Tono Kirschbaum mit Problemen an der linken Ferse herum. Zwar wurde er 2013 noch einmal Deutscher Halbmarathon-Meister, doch da hatte das Karriere-Ende auf Raten bereits begonnen.
Verletzungen waren (leider) ständige Begleiter in Jan Fitschens langer Karriere. Der studierte Physiker, der mit Frau und Kind in Mettmann lebt, hat den Absprung gut gemeistert, hält jetzt Motivationsvorträge und arbeitet als Coach bei Nike. Und er blickt zufrieden zurück: „Ich würde alles sofort wieder genauso machen!“

Autor:

Peter Mohr aus Wattenscheid

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