"Kanada ist ein sehr schwerer Gegner"- Annike Krahn im Gespräch mit Michael Ragsch

Ex-SGW-Spielerin Annike Krahn mischt wieder bei der WM mit.Foto: Kunz/Ralf Moray | Foto: Kunz/Ralf Moray
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Es ist ein kleines Wunder, dass sie überhaupt dabei ist bei der Frauenfußball-Weltmeisterschaft im eigenen Land: Im August 2010 hat sich Annike Krahn vom FCR Duisburg einen Kreuzbandriss zugezogen. Aber die studierte Sportwissenschaftlerin, die früher für die SG Wattenscheid 09 spielte, hat sich mit viel Eifer zurückgekämpft. Bundestrainerin Silvia Neid setzt in der Verteidigung auf die gebürtige Bochumerin, die für ihre kompromisslose Abwehrarbeit berühmt ist. Michael Ragsch hat Annike Krahn kurz vor dem WM-Eröffnungsspiel am morgigen Sonntag gegen Kanada (18.00 Uhr, live im Ersten) interviewt:

M.R: Du hast eine lange Zwangspause hinter dir. Die Zeit ohne Fußball hast Du dir unter anderem mit einer CD-Produktion vertrieben: „Fußballsommer“ heißt der Song zur WM, den Du mit der Band Sportrock eingespielt hast. Zuletzt gab es zahlreiche Lehrgänge mit der Nationalmannschaft. Bist Du froh, wenn jetzt endlich wieder der Ball rollt?
Annike Kran: Natürlich. Die lange Vorbereitungszeit gehört selbstverständlich auch dazu. Aber wir freuen uns, wenn wir am Sonntag wieder unseren Sport ausüben dürfen!
Das Eröffnungsspiel gegen Kanada im Berliner Olympiastadion ist ausverkauft. Kannst Du Dir vorstellen, wie da die Post abgehen wird?
Das kann im Moment keiner von uns so richtig einschätzen, weil wir das alle noch nicht erlebt haben: dass 75.000 Menschen unseretwegen im Stadion sind – und größtenteils natürlich für uns sind.
Wie werden die Stunden vor dem Anpfiff ablaufen?
Der Tagesablauf ist eigentlich wie immer. Wir werden morgens noch leicht trainieren. Anschließend Besprechung, Mittagessen, Mittagspause. Dann gibt es ein kleines Essen – und dann fahren wir ins Stadion.
Was ist von Kanada zu erwarten?Die deutsche Frauen-Nationalmannschaft hat zweimal nacheinander den WM-Titel geholt, da ist automatisch eine gewisse Erwartung da. Jetzt kommt der „Heimvorteil“ dazu. Spürt man da so etwas wie Druck?
Ein gewisser Druck ist sicher da. Aber ich empfinde das eher als positiv. Diese Favoritenrolle haben wir uns ja selbst erarbeitet. Wir haben alle den Anspruch an uns, die beste Leistung zu bringen und es möglichst weit im Turnier zu schaffen. Wir haben natürlich das Ziel, Weltmeister zu werden. Wir sind insgesamt ganz gut vorbereitet, denke ich.
In den kommenden Wochen kann Eure Mannschaft unglaublich viel für den Frauenfußball in Deutschland tun. Hat man das im Hinterkopf?
Erst mal ist es natürlich toll, dass wir im Moment diese Aufmerksamkeit bekommen. Ich hoffe, dass die Fans es nicht bereuen, wenn sie in die Stadien kommen. Ich gehe davon aus, dass es attraktive Spiele zu sehen gibt. Und damit tun wir natürlich was für den Frauenfußball im Land.
In Bochum gibt es eine große Diskussion, weil der Kartenvorverkauf für die vier Vorrundenspiele relativ schlecht lief. Tut Dir das ein bisschen Leid für deine Heimatstadt?
Natürlich. Aber warten wir mal ab, wie viele Leute wirklich ins Stadion kommen. Für die breite Öffentlichkeit hat Bochum vielleicht auch nicht die attraktivsten Spiele bekommen. Das Problem ist aber auch, dass viele Menschen gar nicht genau wissen, welche Nationen im Frauenfußball gut sind und oben mitspielen können. Ich denke da zum Beispiel an Japan. Im Frauenfußball ist das eine sehr gute Nation, die bei vielen als Geheimfavorit gilt. Und Japan spielt am Montag in Bochum.

Autor:

Michael Ragsch aus Wattenscheid

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