Das beste Archiv, das die Gemeinde Weeze je hatte

Sprichwörtlich bis zur letzten Minute hat Barbara Naus vom Arbeitskreis Weezer Heimatgeschichte an der Präsentation für das 13. Jahrbuch gefeilt, betonte der Vorsitzende Kurt van Hall im Pressegespräch: „Bis halb drei in der letzten Nacht hat sie daran gesessen und präsentiert sich heute dennoch ausgeschlafen.“

Die belobigte Mitautorin merkte ganz bescheiden an, dass das gesamte Redaktionsteam stolz darauf sei, ein komplettes Werk, das 2011 seinen Anfang nahm, und mit Argusaugen begleitet wurde, mittlerweile auf 13 Bände angeschwollen ist, geschaffen zu haben: „Anfangs fragten wir uns auch selbst, ob wir es so lange durchhalten, doch es klappt immer noch.“ Und Schreib- beziehungsweise Lesestoff gibt es zur Genüge, wie Barbara Naus meint: „Wir wollten uns anfangs auf 256 Seiten beschränken, doch das kriegen wir nie hin.

Material ist mehr als genug da

Es ist immer so viel Material da, dass wir schon für die nächste Ausgabe genügend Textvorrat haben.“ Kurt van Hall kennt auch einen der Gründe: „Früher hat sich gerade die ältere Generation noch bedeckt gehalten, doch das hat sich total geändert.“ In diesem Jahr waren 37 Autoren an den 42 Beiträgen und zwei Projektarbeiten beschäftigt. Geschichten und Abhandlungen aus Heimat, Kirche, Vereinen und Gesellschaft, Firmenprofile, Reiseberichte und Erzählungen in Platt geben inhaltlich das Leben in der Gemeinde Weeze wieder. Chronologisch gibt es dabei keine Festlegungen.
Mittlerweile ist die 18 -köpfige Redaktion ein bestens eingespieltes Team aus Ehrenamtlichen, dass sein Produkt quasi druckreif abliefert, wie Kurt van Hall erläutert: „Unsere Hauptartikel beginnen immer auf einer rechten Seite, die Beiträge können so reingesetzt werden.“ Die 13 Bände der „Weezer Geschichte“ finden einen reißen Absatzmarkt und haben eine treuen Kundenstamm, wie Kurt van Hall verriet: „Wir wissen genau, wer und wieviele Bücher haben will.“ Vor Überraschungen bleibt das Redaktionsteam dabei nicht gefeit, wie der Vorsitzende schmunzelnd beifügt: So habe sogar eine Studentin nach einem Band gefragt , weil dieser in der Uni-Bibliothek seit langem vergriffen bzw. von anderen Kommilitonen vorgemerkt war.

Auch der Bürgermeister ist voll des Lobes

Auch Bürgermeister Ulrich Francken ist voll des Lobes für die Heimatbände. Diese seien, so gibt es van Hall wieder, „das beste Archiv, das die Gemeinde Weeze hat“. Beim kommenden Weihnachtsmarkt wird der AK wieder in der Alten Schmiede anzutreffen sein, und das Buch der Öffentlichkeit präsentieren. Kurt van Hall weiß aber auch diejenigen zu würdigen, die ein solches Buchprojekt mit seiner 1100er-Auflage möglich machen: „Ohne die Unterstützung unserer Sponsoren, würden wir es nicht schaffen.Dann wäre auch ein Preis von 10 Euro nicht denkbar.“ Der Jahrbuch-Band 13 der „Weezer Geschichte“ beinhaltet unter anderem den ersten Teil einer umfassenden Prüfungsarbeit von Gerlinde Konrad, die den „Wandel der soziologischen Struktur der Bauernschaft Wemb“ untersucht, das Hundertjährige des Martinszuges Hees-Baal, Wegekreuze rund um Weeze, ein Portrait über Lore Opgenhoff, das Leben im Kindergarten und einen Reisebericht „Mit der Pferdekutsche durch die Lüneburger Heide“, um nur einige der Beiträge zu nennen.
Übrigens: Bis auf den letzten Drücker aber hat nicht nur die ehemalige Weezer Bürgermeisterin an dem 288 Seiten starken Druckwerk gearbeitet, verriet der AK-Chef: „Erst heute morgen um 9 Uhr wurden die Bücher von der Druckerei angeliefert.“

Autor:

Franz Geib aus Goch

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