Drei tolle Tage bei den Protestanten im Kirchenkreis Wesel

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"Vergnügt, erlöst und befreit" ging es beim Kreiskirchentag des Evangelischen Kirchenkreises vom 30.6. bis 2.7. rund um den Willibrordi-Dom zu.
Luthers mildes Lächeln über dem Willibrordi-Dom - wie es die Plakate versprachen - das war tatsächlich keine Fake-News. Jedenfalls muss man nach dem Verlauf des Kreiskirchentags zu dem Ergebnis kommen, dass der Reformator auch sein Vergnügen gehabt hätte an all dem Treiben in und um den Dom herum an den drei tollen protestantischen Tagen vom 30.6.-2.7. in Wesel.

Der besondere Höhepunkt war sicherlich der Sonntag mit dem Fest der Gemeinden und der Einrichtungen des Kirchenkreises. Jede Gemeinde hatte Ihren Stand, der jeweils mit viel Phantasie und ebenso viel Humor gestaltet worden war. Neue Thesen wurden "gelesen" und anschließend im Luther-Outfit fotographiert. Es wurde sowieso an diesem Tag mit Lutherrock und Halskrause nach Herzenslust posiert und vieles mehr ausprobiert. Jugendliche zeigten im Dom ihre Phantasie und Schauspielkunst. Es lutherte auch dort ganz bunt. Und überhaupt war die Präsentation der vielen Stände der Einrichtungen ein gelungenes Potpourri der großen Angebotspalette aller kirchlichen Dienstleistungen. Auf der Truckbühne am Großen Markt traten derweil verschiedenartigste Chöre und Ensembles aus dem Kirchenkreis auf und fesselten ihr Publikum, das über den ganzen Tag sicherlich aus über 1500 Gästen bestand.

Schon um 11 Uhr war der Willibrordi-Dom - fast wie zur Einführung der Reformation 1540 - beinahe voll besetzt. Superintendent Brödenfeld predigte protestantisch klar und dennoch ökumenisch orientiert. Dazu erklang ein prächtiger Chorgesang hier, ein mächtigen Gemeindegesang dort und ein festliches Bläserkonzert. Auch gehörlose Christen hatten durch eine Gebärdendolmetscherin Anteil am Gottesdienstgeschehen. Die Andacht um 17 Uhr fand auf dem Großen Markt bei schönstem Sonnenschein an - die Regenwolken kurz nach dem Gottesdienst hatten sich gnädiger weise relativ schnell verzogen.

Der Jugendtag war für die Konfirmanden des Kirchenkreises ein großes (Plan-)Spiel im Dom und um den Dom herum. Mit historischen Kostümen hatten sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter als Menschen wie zu Luthers Zeiten kenntlich gemacht. Hier Bauer, dort Adliger, hier Nonne, dort Kurfürst etc. Die Reformation stand dabei niemals auf der Kippe. Sie wurde am Ende von der Mehrheit beschlossen. Zwischendurch konnten die Jugendlichen sich dem Markttreiben draußen vor dem Dom widmen und schmieden, klettern, sich Blumen ins Haar flechten und Feuerspuckern zuwenden.

Das Festkonzert der Sächsischen Bläserphilharmonie am Freitag war eine in der Festlichkeit der Klänge kaum zu überbietende Veranstaltung und wegen der besonderen Akustik im Dom für die Zuhörer sehr beeindruckend. Luthers und Paul Gerhards Lieddichtungen waren der Ausgangspunkt für eine moderne Interpretation, die einen ungeheuren Nachhall beim Publikum fand.

Autor:

Albrecht Holthuis aus Wesel

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