Konfirmanden in der Backstube - für einen guten Zweck

Konfirmandinnen aus Wesel-Lauerhaas in der Backstube Büscher in Obrighoven
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Jugendliche aus Wertherbruch, Ringenberg-Dingden, Brünen und Wesel beteiligen sich an der Benefizaktion "5000 Brote" für das Hilfswerk "Brot für die Welt" zusammen mit ortsansässigen Bäckern

In einigen Gemeinden des Kirchenkreises waren in den letzten Wochen etliche Konfirmanden in verschiedenen Backstuben tätig. Neben Konfirmanden aus den evangelischen Landgemeinden Wertherbruch und Ringenberg-Dingden waren auch Konfirmanden aus Wesel-Blumenkamp und Wesel-Obrighoven und Lackhausen beteiligt. Pfarrerin Dagmar Hörnchen-Schmitt und Pfarrer Holthuis berichten von dieser erfolgreichen und beispielhaften Aktion, die bundesweit in vielen Gemeinde durchgeführt wurde.

Erfahren hatte Pfarrerin Dagmar-Hörnchen-Schmitt von dem Projekt - durch einen Bäcker. Sie schreibt: "Über eine Konfirmandenmutter hatte Matthias Winkelmann mir mitteilen lassen, dass er bereit wäre, an der Aktion „5000 Brote“ teilzunehmen. Nach der Recherche im Internet wurden Kontakte geknüpft, Kollegen befragt und weitere Bäcker angesprochen. Drei Konfigruppen in drei verschiedenen Orten sollten mit ähnlichen Erfahrungen durch die Konfirmandenzeit gehen. Alle sollten die Möglichkeit haben, sich engagiert und praktisch betätigt zu haben. So wurde in den Gruppen der Nährwert und Mehrwert von Brot besprochen. Für die Jugendlichen bedeutete Brot: Friede, Hilfe, Freundlichkeit, Trost, Leben,… Das wollten sie gerne den Jugendlichen in Ghana, Bangladesh und Kolumbien zukommen lassen.

Die 7 Wertherbrucher Konfirmanden und die 12 Ringenberg-Dingdener Konfis konnten bei Matthias und Hedwig Winkelmann in Dingden die Backstube. Zur normalen Konfirmandenstunde trafen wir uns statt im Gemeindehaus bei Winkelmanns in Dingden. Der normale Backbetrieb war längst vorbei, aber Matthias Winkelmann hatte für uns die Öfen angeworfen. Während der „Kornkrüstchen“-Teig im Kessel geknetet wurde, duftete es nach Grappastollen und Pralinen, nach Lebkuchen und Brötchen. Das Abwiegen und Kneten des Teiges wurde ein großer Spaß. Mit Eifer bemühten sich die Jugendlichen um das richtige „Wirken“ des Brotes. Als die Brote „gehen“ sollten, bekam die Jugendlichen einen Imbiß und eine Backstubenführung – schließlich sollten sie nicht nur Brote backen, sondern auch etwas vom Bäckerhandwerk erfahren und wissen. Bei Winkelmanns wurden die Brote schließlich halb abgebacken. Fertig gebacken wurden sie dann vom Chef an dem Tag, an dem wir sie zu verkaufen gedachten. Die Wertherbrucher verkauften 60 Brote vor dem zentralen Reformationsgottesdienst der Region Mitte, die Dingdener 70 Brote am Buß- und Bettag im ökumenischen Gottesdienst am Buß- und Bettag.

Fünf der Blumenkamper Konfirmanden durften zu Rainer Overkamp nach Hamminkeln. Samstags morgens um 7 Uhr standen wir in der Backstube. Noch während des regulären laufenden Betriebes konnten sie zuschauen, wie der Graubrotteig erstellt und geknetet wurde. Um uns herum wurden Brötchen gewirkt und abgebacken und für die Filialen fertig gemacht, Blätterteig „gefahren“ und daraus normale Croissants und Schokocroissants für die weitere Verarbeitung fertig gestellt, Riesenweckmänner geschoben… Mit Erstaunen beobachteten die Konfis, wie aus „ihren“ Broten, an denen sie sich abgemüht hatten, immer größere Teigkugeln wurden. Sie durften, kurz bevor die Brote in den Ofen geschoben wurden, die Ritzen reinschneiden. Der Schreck war groß, als die Brote dabei fast völlig zusammenfielen. Rainer Overkamp beruhigte die Jugendlichen, dass die Brote sich wieder erholen würden. Und tatsächlich konnten die jugendlichen dabei zuschauen, wie die Brote im Ofen wieder an Größe gewannen und beeindruckend schön wurden. „Das muss man wissen, das Brot backen so viel Arbeit ist“, resümierten die Konfirmanden. Stolz wurden die 50 Brote am Abend des 2. Advents, vor dem „Offenen Singen“ in der Arche verkauft.
In allen drei Dörfern haben die Gemeindeglieder das Engagement der Jugendlichen gewürdigt und mitgetragen. Die Bäcker Winkelmann und Overkamp haben die Mehrarbeit mit und für die Jugendlichen nicht gescheut. Ihnen an dieser Stelle einen herzlichen Dank für das Engagement. Es war ein einmaliges Erlebnis für die Konfirmanden. Sie fanden die Aktion „cool“. Und für die Jugendlichen in Ghana, Bangladesh und Kolumbien ist in den drei Ortsteilen insgesamt ein Betrag von 730 Euro eingegangen."

Aus Brünen berichtet Pfarrer Christoph Sommer, dass die dortigen KonfirmandInnen in der Bäckerei Winkelmann Brote gebacken haben. Nebenbei erfuhren sie viel über Brot, die Kunst ein Brot zu backen und die Arbeit in einer Backstube. Ein Brot war für das Abendmahl im Erntedankgottesdienst vorgesehen. Die anderen Brote haben sie dann gegen eine Spende nach dem Gottesdienst abgegeben.
Sommer bedankte sich bei der Bäckerei Winkelmann für die Kooperation und dass sie den Teig spendeten. Und bei ihrem Bäckermeister für den Einsatz am Nachmittag – lange nach Dienstschluss, der den KonfirmandInnen sehr viel Freude brachte.
"Die KonfirmandInnen haben die Brote mit Engagement angepriesen, so dass sie am Ende der Aktion 375,00 € im Spendentopf hatten", berichtet Pfarrer Sommer.

In der Evangelischen Kirchengemeinde Wesel startete Pfarrerin Albrecht Holthuis relativ spontan die Aktion, nachdem er zufällig über Homepage von "Brot für die Welt" darauf gestoßen war. Im Ortsteil Obrighoven ergab sich die günstige Situation, dass die Bäckerei Büscher wegen ihres Vereinsjubiläums am 6. Dezember zum einem Tag der offenen Backstube eingeladen hatte. Auf den Vorschlag von Pfarrer Holthuis erklärte sich Frau Meixner spontan bereit, fünf Konfirmandinnen Brote für diese Aktion backen zu lassen. Im darauffolgenden Adventsgottesdienst wurde dann ein Konfi-Gottesdienst gestaltet, der natürlich unter dem Zeichen des Brotes stand und den Mann aus "Brothausen" (deutsch für "Bethlehem") in den Mittelpunkt stellte. Natürlich musste dabei die bekannte Geschichte von der Speisung der 5000 gespielt werden. Die gebackenen Brote wurden für einen "hohen" Preis verkauft - natürlich um den Erlös für Brot für die Welt nach oben zu schrauben. Es kamen em Ende 311,50 Euro zusammen.

Autor:

Albrecht Holthuis aus Wesel

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