Seit Manuel Wolff in Wesel war heisst Wesel nicht mehr Wesel
sondern „DoubleU-Donkey“
Abends halb acht in Wesel! Es ist kalt, saukalt und wer jetzt noch mit einem Lächeln herum läuft, dem ist vermutlich nur im Gesicht was eingefroren – oder er wurde am 19. Januar im ehemaligen Weseler Lichtspielhaus von dem 'kölschen' Comedian Manuel Wolff (mit zwei „f“!!) über die emotionalen und gesellschaftlichen Auswirkungen unterschiedlicher Musikrichtungen belehrt.Ja belehrt, denn die tanzende Ein-Mann-Band stammt aus einer lupenreinen Lehrerfamilie, (seine Mutter war Lehrer, sein Vater war Lehrer und selbst sein Lehrer war Lehrer).
Wir vermerken, Manuel ist ein Intellektueller mit politisch korrektem Humor. Musikalisch allerdings ist er ganz und gar ein Kind seiner Zeit; hin- und hergerissen zwischen den Extremen. Zwischen klassischer Oper und Trash-Metall, zwischen sexistischem Gangster-Rap und schwülstigen Celine Dion-Balladen. Kitschigen Helene Fischer Schlagern gibt er mit finsterer Gothic-Todessehnsucht in der Stimme eine vollkommen neue Bedeutung.
All diese gegensätzlichen Musikrichtungen reiht er gekonnt aneinander und entlarvt auf diese Weise Ähnlichkeiten wo man sie niemals vermuten würde. Oder hätten sie geglaubt, dass die Peer-Gynt-Suit von Edvard Grieg der erste Hipp-Hopp-Song der Welt war?
Fazit: Der Abend war nicht nur lehrreich sondern auch saukomisch und „DoubleU-Donkey“ freut sich auf ein wiedersingen … äh sehen :)
Fotos: Michael Gertzen
Kulturspielhaus im ehemaligen Scala Kino
Da war mein erster Besuch des Scala in seiner neuen Funktion als Kulturspielhaus mit Manuel Wolff und seinem Programm „Zehn Finger für ein Halleluja“ gleich ein guter Griff, weitere werden folgen. Neben (fast) endlos vielen „Bekannten“ unter den genial verarbeiteten, umgestrickten und aneinandergeschachtelten Musikstücken konnte ich auch einige Bekannte im Publikum wiedertreffen – u. a. Bürger(text)reporterin Imke und Bürger(bild)reporter Michael.
Einziger Negativpunkt (aber wahrscheinlich nur für mich): siehe hier.