Großes Orchesterkonzert mit den Duisburger Philharmonikern

29. April 2016
20:00 Uhr
Städtisches Bühnenhaus Wesel, 46483 Wesel
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Im letzten Philharmonischen Konzert der Saison 2015-16 entführen die Duisburger Philharmoniker unter der Leitung von Reinhard Goebel mit der Solistin Mirijam Contzen die Zuhörer nach Wien: Kompositionen von Joseph Haydn und seinen Schülern stehen auf dem Programm des Konzertes am Freitag, dem 29. April 2016 um 20.00 Uhr im Städtischen Bühnenhaus Wesel.

Reinhard Goebel, der zu den international führenden Vertretern der historischen Aufführungs-praxis zählt, lässt eine faszinierende Epoche der europäischen Musik- und Geistesgeschichte lebendig werden. Goebels Name ist untrennbar mit dem des Ensembles „Musica Antiqua Köln“ verbunden, das er 1973 gründete und 33 Jahre lang leitete. Mittlerweile ist er ein gefragter Gastdirigent, der am Pult renommierter Orchester die Musik der Aufklärungsepoche in pointierten, stilistisch ausgefeilten Interpretationen erarbeitet. Zu Reinhard Goebels bevorzugten Musizierpartnern zählt die Geigerin Mirijam Contzen, mit der er zuletzt Mozarts Violinkonzerte im Studio einspielte. Das Talent der deutsch-japanischen Musikerin wurde vom legendären Tibor Varga entdeckt, dessen Violinwettbewerb sie mit 16 Jahren gewann. Als Solistin und Kammermusikerin ist Mirijam Contzen auf allen großen Podien zu erleben; seit 2005 leitet sie überdies ihr eigenes Kammermusikfestival auf Schloss Cappenberg im Münsterland.

Joseph Martin Kraus, der „schwedische Mozart“ schrieb seine „Trauersinfonie“ zum Tode des von ihm bewunderten schwedischen Königs Gustav III. Kraus, geboren im Odenwald und ausgebildet in Mannheim, Erfurt und Göttingen war Hofkapellmeister in Stockholm und ein weit gereister und vielseitig gebildeter Mann. In Wien fand er Kontakt zu Joseph Haydn und seinen Schülern; ein Kreis, der gewissermaßen das musikalische Epizentrum der europäischen Aufklärung bildete. Dazu zählten auch zwei Komponisten, deren Werke -lange vergessen- erst heute wiederentdeckt werden, die sich der Historie aber auf andere Weise eingeschrieben haben: Paul Wranitzky leitete 1799 die erste öffentliche Aufführung von Haydns „Schöpfung“; der Geiger und Komponist Franz Clement spielte in der Biographie L. v. Beethovens eine wichtige Rolle, für ihn komponierte Beethoven sein Konzert D-Dur op. 61 als „Concerto par Clemenza pour Clement“. Clement wirkte aber auch bei Konzerten mit, die von J. Haydn geleitet wurden. In seinem Konzert für Violine und Orchester D-Dur ist besonders die sorgfältige Ausgestaltung des Orchesterparts bemerkenswert; seine Komposition will kein typisches Virtuosenkonzert sein, sie vermeidet „virtuosen Leerlauf“.
Die Sinfonie Nr. 85 von Joseph heißt auch „La Reine"- die Königin. Der Name stammt nicht vom Komponisten selbst, sondern von einem cleveren Verleger: er ist natürlich einprägsamer als der schlichte Zusatz "Nr. 85 in B-Dur" und regt zudem die Phantasie eines potentiellen Käufers an. Königlich ist vor allem der Anfang der Sinfonie. Er benutzt das Vokabular, mit dem sich die französische Musik als königlich-absolutistische Kunst schlechthin definiert: die scharf punktierten Rhythmen und schnellen Tonleiter-Läufe sind die Kennzeichen jeder französischen Opern-Ouvertüre. Haydn schrieb die Sinfonie 1785 – als zweites Werk einer Serie von sechs Sinfonien, die speziell für Paris und für das dortige große Orchester entstanden.

Karten zum Preis von 12€ bis 20€ sind im Vorverkauf an der Theaterkasse im Centrum, Ritterstraße 12-14, 46485 Wesel, oder an der Abendkasse erhältlich.
Schüler und Schülerinnen der Musik- und Kunstschule Wesel haben freien Eintritt zu dem Konzert, wenn sie sich vorher im Sekretariat anmelden. Die Karten liegen dann an der Abendkasse für sie bereit.

Autor:

Renate Brützel aus Wesel

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