Trauer hat viele Farben

Trauer hat viele Farben: das Rot der Liebe – aber auch das Blau der Einsamkeit. Verwaiste Eltern und Familien sehen nicht nur schwarz. Sie spüren den Farben ihrer Trauer nach, so wie sie sich jetzt gerade anfühlt.

Zum elften Mal gestaltete die Evangelische Kirchengemeinde Wesel - vertreten durch Pfarrerin Eva Holthuis - gemeinsam mit den Selbsthilfegruppen „Herzenskinder" und „Verwaiste Eltern Wesel" und dem Marien-Hospital einen ökumenischen Gottesdienst am 3. Advent (Sonntag, 11.12.) in der Kirche am Lauerhaas (Wesel-Obrighoven). In ihm konnten sich betroffene Familien an ihre verstorbenen Kinder erinnern und untereinander austauschen.

Während die Einen sich mit ihren Kindern auf Weihnachten freuen, fröhlich und kreativ der biblischen Geschichte der Geburt Jesus nachgehen, Adventsfeiern in Schule, Kindertageseinrichtung und Familie genießen und für glänzende Kinderaugen das Christkind bemühen, halten Andere innen, um an ihre verstorbenen Kinder zu erinnern, die sie vermissen – egal wie lang das her ist. Sie teilen den Schmerz, dass statt der eigenen Eltern die eigenen Kinder gestorben sind. Sie teilen das Gefühl, dass diese Kinder immer Teil ihres Lebens bleiben werden.

Der Gottesdienst war wie in den Vorjahren auch unkonventionell und sensibel gestaltet und maßgeblich von Müttern und Vätern der Selbsthilfegruppen „Herzenskinder" und „Verwaiste Eltern" getragen. Musikalisch behutsam und berührend zugleich wirkten dabei Sophia Spitzfaden (Gesang) und Anna Holthuis (Violine) sowie Quintus N. Sachs (Orgel) mit.

Egal ob in der Schwangerschaft oder danach, ob jung oder älter geworden, ob vor kurzem oder Jahre her: der Verlust des eigenen Kindes, des Geschwister-, Paten- oder Enkelkindes „färbt" das Weiterleben in besonderer und unterschiedlicher Weise. Darum war gab es in diesem Gottesdienst eine sehr gute Gelegenheit, Lichter der Erinnerung und der persönlichen wie gemeinsamen Hoffnung zu entzünden. Das geschah nicht nur hier, sondern an vielen Orten der Welt im Rahmen des Weltgedenktages an verstorbene Kinder, am zweiten Sonntag im Dezember. So entstand rund um den Globus um 19 Uhr eine Lichterwelle.

Autor:

Albrecht Holthuis aus Wesel

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