OTTO PANKOK: Des Künstlers 2. Museum

Zur Eröffnung am 6. Juni 2003: von Günter Grass Guss-Bronze "BUTT IM GRIFF"
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  • Zur Eröffnung am 6. Juni 2003: von Günter Grass Guss-Bronze "BUTT IM GRIFF"
  • hochgeladen von Peter Reiss

Im Februar führte mich eine kurze Reise in die Grafschaft Bentheim. In der Lobby des Hotels stach mir eine bunte Karte in der Info-Box mit Flyern ins Auge. Beim näheren Betrachten entpuppe sie sich als eine von Heinrich Zille gemalte Szene, die sich in einer Kneipe abspielt. Diese Karte war der Hinweis auf eine Ausstellung mit dem Titel "HEINRICH ZILLE ... hat jemalt wie´s is." Bereits seit Oktober des letzten Jahres waren, und das erstaunte - Bilder und Zeichnungen von Zilles "Milljöh" in Gildehaus, einem Ortteil von Bad Bentheim zu sehen. Und noch erstaunlicher war, dass diese Ausstellung im Otto Pankok-Museum zu finden war. Hier in Gildehaus ein Otto Pankok-Museum? Nie zuvor hatte ich als Weseler davon gehört. Wusste ich doch dass Otto Pankok in Mülheim an der Ruhr geboren und seinen Alterswohnsitz in Drevenack im Haus Esselt hatte. Denn dort im Gutshaus, seinem letzten Domizil, waren im nach seinem Tod am 20.10.1966 das mir bekannte Museum für ihn eingerichtet worden. Dieses Museum wird noch Heute von seiner Tochter Eva, ebenfalls Malerin bewohnt und verwaltet.
Nun war ich also gespannt auf das Museum Nummer 2 dort in Gildehaus.
Schon vor dem Gebäude, das alte Rathaus, ein 2,20 Meter hohes Kunstwerk von keinem Geringeren als Günter Grass mit dem Titel "Butt im Griff".
Beim Betreten des Gebäudes empfängt mich auf der rechten Seite die selbst geschaffene Skulptur des Museums-Namensgeber. Ein ausgelegtes Gästebuch
stößt auf einen weit zurückliegenden Eintrag von Eva Pankok, die zu der Zille Ausstellung sinngemäß schreibt: Auch mein Vater hätte viel Spaß und Freude an den Bildern von Heinrich Zille empfunden.
Der alte Herr, der die Eintrittskarten verkauft wird natürlich von mir befragt, wie es zur Entstehung dieses Museums gekommen sei. Der mit dem Museum Vertraute bleibt keine Antwort schuldig und bereitwillig erzählt er mit, dass Pankok im Sommer 1936 hier gewirkt und gelebt habe. Diese Erinnerung an den prominenten Maler, der zur damaligen Zeit auch das Thema der Sinti und Roma in seinen Werken aufgriff, galt als entarteter Künstler und wurde verfolgt. Er wechselte deshalb des Öfteren seinen Aufenthaltsort. Am 6.Juni 2003 wurde das Museum in Gildehaus eröffnet. Günter Grass stifte hierzu seine Plastik "Butt im Griff" aus Bronze Guss um dann am 18.10.2003 selbst anwesend zu sein.
Eine große Zille Zeichnung führt mich nun in das "Milljöh" des humorvollen Malers, dessen Bildunterschriften zu den zahlreichen Studien so manchen Besucher nicht nur zum Schmunzeln bringt, auch manch nicht zu unterdrückende Lacher ist aus einem der vielen Nebenräume vernehmen.
Diese Zille Ausstellung hatte einen so großen Anklang gefunden, dass sie bis Anfang März verlängert wurde.
Zur Zeit ist bis zum 23.März 2013 ein Umbaupause eingeschoben, um im Anschluss mit einer Kombi-Ausstellung mit Werken von Otto Pankok und dem Grafiker Horst Janssen eröffnet zu werden.

Autor:

Peter Reiss aus Wesel

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