Geburtstagsfeier bei der Integrativen KiTa in Dingden - mit politischen Statements ihres Leiters

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Der 20. Geburtstag der integrativen Kindertagesstätte DRK in Dingden wurde mit den Kindern, ihren Eltern, Geschwistern, Großeltern und Freunden gestern gebührend gefeiert.

Die älteren Kita-Kinder führten das Musical „Der Regenbogenfisch“ auf, weiter gab es Schubkarren-Rennen, Dosenwerfen, Power-Painting als Gemeinschaftsarbeit des Tages und Kinder Schminken. Für das leibliche Wohl war auch gesorgt mit Gegrilltem, Waffeln, Kaffee und Kuchen sowie kalten Getränken.

Markus Steinkuhl, Leiter der KiTa, war zufrieden mit der Feier. Weniger zufrieden ist er mit der Politik, deren Entscheidungen und auch mit dem LVR (Landschafts-Verband Rheinland).

Steinkuhl praktiziert seit eh und je inklusive Arbeit in der KiTa, schon seit 1996 ist die Einrichtung barrierefrei. Er definiert Inklusion wie folgt: Ein behinderter Mensch muss sein Recht auf Teilnahme nicht einklagen. Dies sei wünschenswert und jeder wolle hinkommen, doch die Praxis sehe oft anders aus.

Steinkuhl behauptet von sich, dass das, was er als KiTa Leiter tue, durchdacht und transparent sei. Genau dies wünscht er sich von der Politik, dass sie mit Menschen und nicht über Menschen hinweg entscheide oder Sozialgesetze mache.
Als Beispiel führt er Grundschullehrer an, die für Inklusion gar nicht ausgebildet seien, aber danach handeln sollen. Man müsse mehr in Fortbildung investieren, den Lehrern auch einen Übergangskorridor geben, um sich vorbereiten zu können.
Nicht einfach nur „wir haben beschlossen, jetzt macht ihr mal“.

Der LVR unterstützte jahrzehntelang die Integration von KiTa‘s mit Logopäden, Sprachtherapeuten oder Motopäden, damit die Arbeit ganzheitlich mit dem Kind geleistet werden konnte. Nun zieht sich der LVR komplett zurück. Seit dem 1. August ist es offiziell: Vom LVR gibt es keine Gelder mehr für therapeutisches Fachpersonal in den KiTa’s!

Eine fachbezogene Förderung muss jetzt in Praxen erfolgen. Die Kontaktaufnahme mit etwa 180 Krankenkassen, das Aushandeln der Verträge könne kein kleiner Träger leisten.
Und jetzt wird es für Steinkuhl interessant. Der Grund für das Einstellen der Gelder „ist nichts als der schnöde Mammon, so spart der LVR schlappe 35 Millionen Euro ein“, und „der LVR fährt ein System mit jahrzehntelanger guter Arbeit vor die Wand, weil ein Arbeiten wie bisher nicht mehr möglich ist.“

Obwohl beim LVR Menschen entscheiden, die dies genau wissen, aber dennoch so agieren ist für Steinkuhl nur „kalte Arroganz“.
Er ist felsenfest davon überzeugt, „dass in ein paar Jahren das Rad zurückgedreht wird“. Er hat für die fünf Therapeuten in seiner KiTa wenigstens eine Härtefallregelung erkämpft, sie werden bis zur Rente keine finanziellen Einbußen erleiden.

Man kann sich nur mehr aus dem gleichen Holz wie Markus Steinkuhl Geschnitzte, die für die Schwächsten unserer Gesellschaft und damit zugleich für unsere Zukunft kämpfen, wünschen.

Autor:

Jutta Kiefer aus Wesel

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