Stefanie Werner: Zwischen Gleichstellung und Jugendarbeit in Hamminkeln - eine erste Bilanz

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Die Frau scheint die personifizierte Optimalmixtur aus administrativer Vorgesetzter und Kumpel zu sein. Stefanie Werner hält erfolgreich zwei Läden am Klappen: das örtliche Jugendzentrum und die externe Gleichstellung.
Eine kleine Bilanz ..

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Redaktion: Warum gibt’s in einer kleinen Stadt wie Hamminkeln zwei Gleichstellungsbeauftragte?

Stefanie: Wir haben die Aufgabenbereiche der Gleichstellung derzeit in die interne und die externe Arbeit aufgeteilt. Frau Nehling – Krüger als Gleichstellungsbeauftragte hat vor einiger Zeit die Fachdienstleitung im Bereich Bildung, Sport, Kultur, Jugend übernommen und kann damit nicht mehr allen Aufgaben im Gleichstellungsbereich wie gewohnt nachkommen. Die externe Tätigkeit wird von mir als stellvertretende Gleichstellungsbeauftragte weitergeführt.

Redaktion: Wie lange bist Du jetzt in Deiner Doppelfunktion tätig und wie lautet Dein Fazit bis heute?

Stefanie:Seit Anfang des Jahres verbinde ich die Leitung des städtischen Jugendzentrums und die externe Gleichstellungsarbeit in einer Person und stelle immer wieder fest, wie viele Schnittstellen es in den Tätigkeitsfeldern gibt. Beide Bereiche fordern viel Engagement und Flexibilität, die ich gerne einbringe. Allerdings würde mich im Gleichstellungsbereich gerne mehr einbringen, was künftig hoffentlich möglich sein wird.

Redaktion: Aus Presseveröffentlichungen gewinnt man den Eindruck, Gleichstellungsarbeit im Raum Wesel sei so etwas wie Stammtisch-Koordination für Unternehmerinnen.

Stefanie:Tatsächlich ist der Gründerinnen- und Unternehmerinnenstammtisch durch die Gleichstellungsstellen des Kreises aufgebaut worden. Zu den Themen der Frauen wurden in diesem Jahr erstmalig Fachvorträge und Workshops für Frauen entwickelt, die regen Anklang gefunden haben.
Weitere Arbeitsbereiche, die wir in Hamminkeln als Schwerpunkte gesetzt haben, sind die Gewalt- und die Gesundheitsprävention, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, sowie die Mädchen- und Frauenförderung.

Redaktion: Gibt’s in Hamminkeln Frauen, die sich mit echten Problemen an Euch wenden?

Stefanie: Wie überall gibt es auch hier Frauen, die mit speziellen Problemstrukturen zu tun haben, bzw. sich in ihnen befinden. Oftmals kann die Gleichstellungsstelle hier, sei es durch Beratung, sei es durch die Information über Hilfsangebote im Umkreis, im Sinne der Frauen tätig werden.

Redaktion: Konntest Du Dich im vergangenen Jahr mit gleicher Muße dem JuZe widmen wie früher?

Stefanie:Meinen Aufgaben im Jugendzentrum konnte und kann ich sehr gut, bzw. teilweise sogar noch besser nachkommen. Da sich bei der Arbeit einige Schnittstellen besonders in den wichtigen Themenbereichen wie z.B. der Präventionsarbeit ergeben, bin ich hier tatsächlich durch die Verbindung der beiden Tätigkeiten besser aufgestellt.

Redaktion: Glaubst Du, die Hamminkelner Jugendarbeit befindet sich auf gutem Wege?

Stefanie: Die Kinder- und Jugendarbeit in Hamminkeln entwickelt sich derzeit sehr positiv. Wir als zentrale Anlaufstelle für alle Kinder und Jugendliche im Alter von 6 bis 27 Jahren vorranging aus dem Stadtgebiet Hamminkelns, arbeiten bedarfsorientiert im Sinne unseres Nachwuchses, was unsere BesucherInnenzahlen gut belegen. Die Kooperation mit den Schulen ist z.B. ein wichtiger Baustein unserer Arbeit, da sich die Schullandschaft weitreichend verändert und immer mehr auch den Freizeitbereich der Kinder in Anspruch nimmt.
Generell sind wir übrigens immer sehr an Kooperationen mit Vereinen, Verbänden und Organisationen interessiert, die ebenfalls im Bereich der Kinder- und Jugendarbeit ihren Schwerpunkt setzen.
Gemeinsam kann einfach oftmals mehr erreicht werden. Glücklicher Weise sind wir mittlerweile auch so bekannt, dass einige Vereinigungen auf uns diesbezüglich zukommen.

Redaktion: Die Stadtfinanzen sind nicht gerade rosig! Muss Eure Arbeit mit Etat-Kürzungen leben?

Stefanie: Wir hoffen natürlich, dass unser Etat vollständig erhalten bleibt.
Da wir zudem auf den Förderverein Jugendzentrum e.V. zurückgreifen können, der unsere Arbeit teilweise auch gemeinsam mit der Stadt finanziell unterstützt, müssen wir für das nächste Jahr hoffentlich nicht davon ausgehen, dass wir auf Grund der finanziellen Lage unser Programm einschränken müssen.

Redaktion: Du hast zwei Wünsche frei, je einen für die Gleichstellung und einen für die Jugendarbeit. Wie lauten sie?

Stefanie: Ich wünsche mir für die Gleichstellungsarbeit sowie die Jugendarbeit, dass beide Tätigkeitsfelder als notwendig und wichtig sowohl politisch als auch in der Öffentlichkeit anerkannt werden. Ich wünsche mir eine gut aufgestellte Lobby für beide Bereiche, die die Arbeit in diesen fördert und fordert!

Redaktion: Welche besonderen Projekte stehen im neuen Jahr im JuZe-Kalender?

Stefanie: Konkrete neue Projekte möchte ich hier noch nicht benennen. Wir planen aber, uns im Bereich der geschlechterspezifischen Arbeit, sowie der kulturellen Jugendarbeit, besonders im musikalischen Bereich, stärker zu positionieren. Auch das erlebnispädagogische Programm soll möglichst weiter ausgebaut werden. Sobald das konkrete Programm steht, informieren wir natürlich wie immer ausführlich darüber.

Autor:

Dirk Bohlen aus Hamminkeln

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