Rettungsarbeiten laufen auf Hochtouren / Kreis: "Die Helfer haben alles unter Kontrolle!"

Das Übel nahm seinen Lauf, als diese Wolkenformation gestern Abend auf Xanten zurollte. | Foto: Scheibner
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  • Das Übel nahm seinen Lauf, als diese Wolkenformation gestern Abend auf Xanten zurollte.
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Zurzeit ist die Freiwillige Feuerwehr Mehrhoog damit beschäftigt, den Isseldeich auf einer Breite von 1,50 Meter in Höhe der Straße "Vierwinden" zu öffnen. Dadurch erhoffen sich die Experten vor Ort eine Entspannung, weil der Wasserdruck auf die umliegenden Dammbereiche sinkt. Das Wasser soll Richtung Autobahn abfließen.

Am schlimmsten hat es bislang Ringenberg getroffen: Zurzeit sind rund 100 Feuerwehrleute damit beschäftigt, den Isseldeich im Kern des Hamminkelner Ortsteiles vor einem möglichen Bruch zu schützen. Die Regenmassen vom gestrigen Nachmittag und Abend haben die Flussufer aufgeweicht - der Deich droht zu brechen!

Auf einen Deichbruch können auch die Einwohner von Marienthal gut verzichten. Vielen von Ihnen ist das Hochwasser vom November 1998 noch in bester Erinnerung: Damals war nach wochenlangen Regenfällen die Issel über die Deiche getreten und hatte Teile des Klosterdorfes überflutet.

In Xanten haben sich die Verantwortlichen dazu entschlossen, alle Schulen und Kindergärten vorübergehend zu schließen!

Wer sich den Hubschrauber wundert, der über Hamminkeln fliegt: Experten versuchen, aus der Luft besser zu erkennen, wo der vom Regen aufgeweichte Isseldeich besonders gefährdet ist. Danach sollen die gewonnenen Erkenntnisse im Krisenstab besprochen werden.

Derweil steigt der Sorgenfaktor in anderen Ortsteilen: In Marienthal beispielsweise sickert etwa in Höhe des Golfplatzes Wasser durch die Erde. In Sonsbeck stehen immer noch Keller unter Wasser. Sie können nicht ausgepumpt werden, weil das Kanalsystem überlastet ist.

Nachdem es am Sonntag und Montag vor allem Dinslaken, Oberhausen und Essen getroffen hatte, waren gestern Nachmittag Sonsbeck, Xanten und Teile von Hamminkeln betroffen.

In Ringenberg blicken viele Anwohner minütlich sorgenvoll auf den Isseldeich. Der Pegel hat die kritische Höhe von 2,10 Metern erreicht. Der Deich droht laut Medienmeldungen zu brechen und die Issel über die Ufer zu treten. Viele Keller sind voll gelaufen, einige Anliegerstraßen überflutet.

In Xanten hatte es vor allem die historische Innenstadt getroffen. Hier steht das Wasser in den Straßen und kann nicht abfließen. Die Strecke ist immer noch gesperrt, Ersatzbusse sind im Einsatz. Der Xantener Bahnhof kann vorerst nicht genutzt werden. Er soll mindestens für eine Woche gesperrt bleiben.

Aus Sonsbeck meldet die Feuerwehr etliche Einsätze, bittet aber, die Nummer 112 für wirklich lebensbedrohliche Fälle frei zu halten. Wer nur wenig Wasser im Keller habe, möge sich selber helfen. Zu zahlreich seien zurzeit die schwerwiegenden Fälle.

In den Abend- und Nachstunden waren rund im 650 Feuerwehrleute und andere Helfer, etwa das Technischen Hilfswerks im ganzen Kreis Wesel mit den Folgen der Regenfälle beschäftigt. Zusätzliche Einsatzwagen aus benachbarten Städten mussten angefordert werden.

Autor:

Lokalkompass Kreis Wesel aus Wesel

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