Armut und Elend mitten in Deutschland

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Als Peter 18 Jahre alt war, da war seine Welt noch halbwegs in Ordnung. Ein gut aussehender, junger Mann voll Energie und Lebenskraft und das obwohl es in seinem Leben eigentlich nie so richtig rund gelaufen ist. Es gab oft Ärger mit dem Stiefvater, unschönen Ärger, Ärger den man keinem Heranwachsenden wünschen will.

Die Mutter war schon immer kränklich und lebt die meiste Zeit von Sozialhilfe. In der viel zu kleinen Wohnung war nicht genug Platz für ein eigenes Zimmer für Peter. Keine Privatsphäre solange er zurück denken kann. Das mag ein Grund dafür sein, dass es daheim immer wieder zu Verstimmungen kam, nicht nur mit dem Stiefvater sondern auch mit der Mutter, bis Peter schließlich auf der Straße landete und dort ein ganzes Jahr lang ums Überleben kämpfen musste.

Peter hat zwei schwere Erkrankungen. Zum einen Diabetes, was mit ein wenig Selbstdisziplin zwar in den Griff zu bekommen wäre, zum anderen leidet er aber noch an einem unspezifischen Reizdarm. Das bedeutet, dass er keine Nahrung bei sich behalten kann. Alles was er an Nahrung aufnimmt, wandert zu schnell durch den Verdauungstrakt und wird wenige Minuten später wieder ausgeschieden. Das geht schon ein paar Monate so und Peter wiegt nur noch 34 kg, seine Rippen treten deutlich unter der Haut hervor. Nicht schwer zu glauben, dass er zur Zeit keiner geregelten Tätigkeit nachgehen kann und auf Leistungen vom Jobcenter angewiesen ist. Aber dort zu den Terminen zu gehen ist ihm aufgrund des Reizdarmproblems äußerst unangenehm.
Zudem, wohin mit den Inkontinenz-Einlagen? In seiner Heimatstadt wird der Müll nach Gewicht verrechnet.

All diese Sorgen sind dem mittlerweile 24-jährigen über den Kopf gewachsen. Seit seiner Zeit als Obdachloser hat er zwar eine offizielle Betreuerin, eine Rechtsanwältin, aber diese verfügt weder über die Geduld noch über die Zeit Peter die Unterstützung zu geben, die er bräuchte. Sie hat ihm eine Wohnung besorgt, aber ihn ansonsten ganz allein gelassen mit all seinen Sorgen.

Tatsächlich ist der Mangel an Respekt vor der Würde eines Menschen weit verbreitet, und es kommt darauf an, das Prinzip zu verteidigen. Zunehmende Armut, Ausgrenzung und andere Formen von Ungleichheit erhöhen die Verletzlichkeit der Menschen, sie berauben sie ihres Rechts auf ein Leben, ihrer Würde und ihrer Gesundheit.

Einen kleinen Hoffnungsschimmer gibt es aber. Eine ehrenamtliche Helferin aus Hamminkeln lies nicht locker und bewegte ihn dazu Verantwortung für sich zu übernehmen und in ein Krankenhaus zu gehen, wo er jetzt mühsam von den Ärzten und dem Pflegepersonal wieder aufgepäppelt wird. Peter bräuchte eine spezielle Aufbaukost, die aber sehr teuer ist (etwa 100 Euro pro Einheit). Das Jobcenter jedoch hat es abgelehnt dafür die Kosten zu übernehmen.

Ich habe selbst mit Peter im Krankenhaus gesprochen und ihn ein wenig kennen gelernt. Man kann schon sagen, er trägt sein Schicksal mit Fassung. Aber meiner Meinung nach sollte man den netten, jungen Mann nicht alleine leben lassen. Es fehlt ihm an Erfahrung in unserer kalten Welt klar zu kommen. Aber er kann es lernen! Sein Geist ist hellwach und er ist alles andere als dumm, ein wenig zu stolz vielleicht, aber das zeugt ja auch von einer inneren Kraft, die trotz all der Fährnisse noch immer vorhanden ist. Vorerst sollte und kann er wirklich nicht alleine leben!

Carmen Schuff und ihre Mitstreiter vom Hamminkelner Tisch e.V. sind die ehrenamtlichen Helfer, die sich hingebungsvoll um den jungen Mann der Hilfe braucht kümmern, ihm mit Rat und Tat zur Seite stehen und fest entschlossen sind Peter wieder auf die Beine zu helfen und ihm einen besseren Start in sein noch junges Leben zu ermöglichen.

Der Verein würde gern das Projekt Helfen ohne Bedingungen an die Hilfsbedürftigen zu stellen verwirklichen. In 3 Wochen wird Peter entlassen und er möchte nicht mehr zurück in sein altes Leben.

Der Hamminkelner Tisch e.V möchte daher ein betreutes Wohnen für Peter und auch anderen Mitbürgern die Hilfe suchen einrichten. Dabei sind wir, liebe Bürgerinnen und Bürger, auf ihre Mithilfe angewiesen !!!!

Sie möchten gerne helfen? Gezielt zu handeln ist ein wichtiger Erfolgsfaktor, das gilt für Einzelpersonen wie auch für viele helfende Hände. Natürlich gibt es Situationen in denen nicht klar ist, wie es weitergehen kann. Vielleicht gibt es noch keine konkrete Vorstellung davon was erreicht werden soll, nur die Erkenntnis, dass sich etwas ändern muss... Über die möglichen Gründe für diese Entwicklung und Einrichtung haben wir, wie auch andere Medien, an dieser Stelle ja bereits des Öfteren im Dezember 2015 berichtet.

Unterstützen SIE diese wertvolle Arbeit des Vereins der Hamminkelner Tisch e.V

Weitere Informationen finden Sie hier:

E-Mail: info@hamminkelner-tisch.de
Internet: www.hamminkelner-tisch.de
Hamminkelner Tisch e.V.
Kontonummer 31 57 62 BLZ 356 500 00
Verbandssparkasse Wesel
Carmen Schuff (Vorstand)
Tel. 02852 –1553
Handy 0177 - 3556953

Autor:

Imke Schüring aus Wesel

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