Deutliche Worte zum BislichBad: Offener Brief von Klemens Henrichs (WSV) an Ludger Hovest

Der freundliche Blick täuscht: Klemens Henrichs ist stinksauer! | Foto: JuK
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Klemenz Henrichs, 1. Vorsitzender des Weseler Schwimmvereins (WSV), wendet sich in einem Offenen Brief an Ludger Hovest. Die Mail-Zusendung an die Redaktion "Der Weseler" geben wir hier wörtlich wieder.

Sehr geehrter Herr Hovest,

undifferenziert und planlos – So nennen Sie die entstandenen Diskussion in den Parteien um das Bislichbad, Sie sprechen de facto allen Weseler Ratsmitgliedern das Recht ab, einen einmal gemachten Beschluss noch einmal zu hinterfragen und neu zu überdenken. Zum Glück Ihrer Partei können wir Ihnen mitteilen, dass nicht alle Ratsmitglieder Ihrer eigenen Partei da mit Ihnen konform gehen.
Fassen wir einmal zusammen:

Die Bädergesellschaft macht mit dem Rheinbad ein minus von ca. 700.000 €, mit dem Heubergbad ein minus von ca. 500.000 € , mit dem Bislichbad ein minus von 100.000 €. Da das Bislichbad hauptsächlich von Kindern im Schulalter frequentiert wird, hoffte man hier wohl auf den geringsten Widerstand. Warum sollte sonst das Bad mit dem geringsten Minus geschlossen werden???

Bezeichnend hier, dass Sie sich in der Zeitung mit der Schließung des Ostbades und des Martini-Lehrbeckens brüsten, denn auch hier wurden Bäder geschlossen, die vorwiegend von Schulkindern und Vereinen für Schwimmkurse genutzt wurden. Systematisch werden in Wesel die Möglichkeiten für Kinder, schwimmen zu lernen vernichtet. Immer mit dem gleichbleibenden Argument (seit über 10 Jahren) der drohenden Haushaltssicherung.

Alle Weseler Bürger werden bei einer Schließung des Bislichbades den Preis auch im Heubergbad zahlen: Jeden Werktag wird bis nachmittags um 16.00 Uhr die Hälfte des Schwimmbeckens mit Leinen abgetrennt sein und ganztags das Lehrschwimmbecken für Erwachsene geschlossen bleiben.

Alle Aqua-Kurse im Lehrbecken werden ersatzlos gestrichen werden, da schon heute die Möglichkeiten dort sehr begrenzt sind. (freies Schwim

Sie sollten endlich zugeben, dass der Rat der Stadt zuerst die Schließung des Bislichbades beschlossen hat und erst nach aufkommendem Widerstand eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben wurde. Sie haben somit etwas im Rat beschlossen, dessen Folgen den Ratsmitgliedern nicht deutlich gesagt wurden und bei dem die Mitwirkung der betroffenen Schulen und Vereine tunlichst vermieden wurde.
Da der Beschluss des Rates stand, haben sowohl der Bislicher Bürgerverein als auch der Weseler Schwimmverein mit der Bädergesellschaft Gespräche aufgenommen. In sehr vertrauensvollen Gesprächen wurden uns sehr konkrete Zahlen aus den Jahren 2013 und 2014 vorgelegt, so dass wir einen Einblick in das Risiko bekamen. Keine Aussagen konnten gemacht werden über die Übertragungsmodalitäten des Bislichbades (Pacht, Miete, Geschenk??) über die von Ihnen persönlich in Aussicht gestellte Anschubfinanzierung, sowie evtl. zusätzlich anfallende Reparaturkosten.

Dies muss die Stadt Wesel als Eigentümerin des Bislichbades leisten. Aus diesem Grund musste unser Verein bei einem drohenden Verlust von 50.000 € pro Jahr dieses Angebot ablehnen und wir haben in unserem Schreiben entsprechend argumentiert. Bei einem verbesserten Angebot wurde Gesprächsbereitschaft signalisiert.

Deswegen hier die Punkte, bei denen der Rat und die Stadt Wesel nach unserer Meinung eine Bringschuld hat:

1.) Tragen Sie Sorge dafür, dass die Weseler Bürger die Möglichkeit eines Bürgerbegehrens erhalten, hier wird seit drei Wochen von Seiten der Stadt gemauert und die DLRG bekommt vom Amt keine Informationen zur Vorgehensweise.

2.) Sprechen Sie dem Rat der Stadt Wesel nicht das Recht ab, einen als falsch erkannten Beschluss zu revidieren.

3.) Tragen Sie mit Sorge dafür, dass die Stadt Wesel den Vereinen DLRG, Bürgerverein Bislich und Schwimmverein ein belastbares Angebot macht, wie das Bad zu übernehmen ist und wie die Verträge gestaltet werden sollen.

4.) Unterlassen Sie in Zukunft das Vorschieben der Bädergesellschaft, die hat Ihren Beitrag geliefert, es sei denn, die Stadt erteilt Herrn Michelbrink und der Bädergesellschaft eine Vollmacht für verbindliche Vertragsverhandlungen.
5.) Machen Sie sich, als Lautsprecher der SPD, endlich zum Fürsprecher für die Kinder von Wesel, die Schwimmen lernen wollen, sollen und müssen.
Wir warten auf die Mitwirkung der Stadtverwaltung Wesel bei einem Bürgerbegehren gegen die Schließung des Bades.

Wir warten auf ein belastbares und anwaltlich wie wirtschaftlich prüfbares Vertragsangebot der Stadt Wesel zur Übernahme des Bislichbades.
Wir erwarten Vertragsverhandlungen ohne den Druck einer drohenden Schließung schon Mitte 2016, da eine Übernahme mit einer Vereins- oder GmbH-Neugründung länger als 6 Monate dauern werden.

Der Rat der Stadt und die Verwaltung sind hier am Zug, nicht die Vereine.

Mit freundlichen Grüßen

Klemens Henrichs
Vorsitzender
1.Weseler Schwimmverein 1914 e.V.

Autor:

Lokalkompass Kreis Wesel aus Wesel

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