IHK diskutiert Digitalisierung des Handels und sieht Handlungsbedarf bei den Unternehmen

IHK-Niederrhein-Präsident Burkhard Landers (links) und Geschäftsführer Stefan Dietzfelbinger. | Foto: IHK
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Die „Zukunft des Handels - Digitalisierung der Städte“ war Thema des IHK-Handelsforums Ruhr 2015, zu dem die sechs Industrie- und Handelskammern (IHKs) im Ruhrgebiet - die IHKs Dortmund, Duisburg, Essen, Hagen, Mittleres Ruhrgebiet und Nord Westfalen - eingeladen hatten.

Anlässlich des 175-jährigen Bestehens der IHK zu Essen fand dieses Forum in der traditionsreichen Handels- und Gründerstadt Mülheim an der Ruhr statt - hier wurde 1840 die IHK Essen gegründet.

Jutta Kruft-Lohrengel, Präsidentin der IHK zu Essen und derzeit federführenden Ruhr-IHK, konnte hierzu rund 200 Vertreter aus Wirtschaft, Politik und Verwaltung begrüßen. „Die Digitalisierung der Städte schreitet voran und beschleunigt den gerade im Ruhrgebiet stattfindenden Strukturwandel des Handels zusätzlich.“

Stichwort „Smart City“

Stichwort: „Smart City“. Der flächendeckende Einsatz digitaler Technologien hat das Ziel, Städte und Gemeinden für Bürger und Besucher attraktiver, moderner, besser und ansprechender zu machen. Wenn Besucherzahl und Aufenthaltsdauer in der Stadt steigen, werden auch Angebote von Handel, Dienstleistern und Gastronomie besser genutzt. Kurzum: Die Umsätze nehmen zu.
Der stationäre Handel sollte den Online-Handel nicht nur als Gefahr, sondern dessen Erfolgsstories auch als Vorbild ansehen. Deshalb lautet auch die Empfehlung der Ruhr-IHKs, die Digitalisierung als Chance zu begreifen und davon zu profitieren.

„Der ‚Multi-Channel‘-Handel bietet für viele Unternehmen eine riesige Chance, die sie aber auch nutzen müssen“, betonte Jutta Kruft-Lohrengel. Die Städte und Gemeinden im Ruhrgebiet blieben attraktiv: Nicht ohne Grund eröffneten jetzt einige große Internetunternehmen selbst stationäre Ladengeschäfte in Städten, um von den Vorteilen der gewachsenen Handelslagen zu profitieren.
Aber auch die Rahmenbedingungen müssten stimmen. Der Appell der Ruhr-IHKs an die Politik lautet daher: Wer die Digitalisierung als Trend verkündet, muss Hürden abbauen; Regelungsflut sei der falsche Weg. Auch die technischen Voraussetzungen müssen stimmen: So kann die Bedeutung von schnellem Breitband auch außerhalb von Ballungsgebieten nicht hoch genug eingeschätzt werden.

Regionale Konjunktur

Auch der Handel muss tätig werden. Kruft-Lohrengel: „Aus Sicht der Ruhr-IHKs können wir nur allen Händlern raten, sich intensiv mit der eigenen Digitalisierung zu befassen.“ Denn noch sieht die Realität etwas anders aus: Die IHKs haben die Handelsunternehmen im Ruhrgebiet in der letzten Konjunkturumfrage gefragt, ob sie ihre Produkte digital vertreiben. Erstaunliches Ergebnis: 61 Prozent der Händler nutzen digitale Vertriebskanäle nicht.
Die Unternehmen am Niederrhein sind in einer wirtschaftlich guten Verfassung – vor allem Handel und Dienstleistungssektor zeigen sich zuversichtlich. In der Industrie hellt sich nach einer verhaltenen Phase zu Jahresbeginn langsam die Stimmung auf.
Dies geht aus der aktuellen Umfrage der Niederrheinischen Industrie- und Handelskammer Duisburg-Wesel-Kleve unter 312 Unternehmen mit über 47.000 Beschäftigten hervor. IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Stefan Dietzfelbinger: „Der Konjunkturmotor läuft rund. Man darf aber nicht die Augen davor verschließen, dass die gute Entwicklung vor allem auch auf dem niedrigen Ölpreis, dem schwachen Euro und historisch niedrigen Zinsen beruht.“

Der Konjunkturklimaindex, der die gegenwärtige Situation und zukünftige Erwartungen aller Branchen zusammenfassend widerspiegelt, stieg auf 115 Punkte (Jahresbeginn: 110).

Autor:

Lokalkompass Kreis Wesel aus Wesel

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