„Selam aleyküm Weseler Integrationsrat“

Ich beantrage die Integration für den Integrationsrat der Stadt Wesel. Was sich in der Sitzung am 18.02.2016 im Ratssaal der Stadt Wesel abgespielt hat, war mehr als ernüchternd und ein Trauerspiel. Mein Eindruck von der Sitzung war sehr negativ. Warum erkläre ich gerne: Gähnende Leere im Besucherbereich, und mir wurde relativ schnell klar, warum auch die vermisste Presse kein Interesse hatte! Unmotivierte Integrationsratsmitglieder und eine Sitzung die mehr als fraglich ist. Ich frage mich persönlich, was kosten der Stadt Wesel diese Sitzungen und die Aufwendungen für die Integrationsratsmitglieder? Wie sehr wird der Haushalt dadurch belastet? Wie effektiv ist die Arbeit?
Fragen, die mir als „Normalsterblicher“ erstmal nicht beantwortet werden. (Die Anfrage dazu läuft) Gerade nach der Kürzung der Angestellten der Fraktionen, muss doch die Frage erlaubt sein, ob man da nicht an der falschen Stelle spart. Ein eigentlich hochanzusehendes Gremium mit Beschlusskraft macht SICH selbst zur Nebensache.
In der Sitzung bekam ich schnell das Gefühl, dass man gemütlich beisammen sitzt bei Kaffee & Plätzchen. In einer Zeit, wo das Thema Flüchtlingspolitik omnipräsent ist, heißt Integrationspolitik des Integrationsrats in Wesel, die richtige Formulierung für die Einladung zum Ehrenamtspreis zu finden. Fünfmal wurde darüber abgestimmt und ca. 20 Minuten verschwendet. Die Vorsitzende verlor den Überblick und unsere Bürgermeisterin Westkamp wirkte mehr als genervt. Zu Recht!
Aber weiter in der Sitzung: Die Teilnahmebereitschaft zu den interkulturellen Tagen ist ebenso erschreckend. Erst nach mehreren Versuchen der Vorsitzenden, melden sich nach und nach widerwillig die Integrationsratsmitglieder, was die ganze Außenwirkung bestätigt. Warum beschäftigt man sich nicht mit der aktuellen Politik? Aktuelle Themen? Erst wenn das Kind in den Brunnen gefallen ist, wird über Integration debattiert?
Was ist die Folge daraus? Die Bürger nehmen die Sache selbst in die Hand.
Positiv, viele Ehrenamtliche und Bürger, die Spenden und Rundrufe starten! Negativ, „verängstige Bürger“ gründen eine Bürgerwehr. Wacht auf! Macht was! Ihr wurdet von den Bürgern gewählt, die Ihr vertreten sollt, aber selbst das gelingt Euch meiner Meinung nach nicht. Meiner Meinung ? Nein, auch nach Eurer Meinung, oder besser gesagt, Stimmen in Euren eigenen Reihen werden laut, dass es alles andere als produktiv abläuft im Integrationsrat. Ich habe zwei Mitglieder direkt auf das Geschehene angesprochen und mir wurde nahe gelegt, davon zu berichten.
Wie ernst nehmt ihr selbst die Sache, oder ist der Zug für Ernsthaftigkeit schon abgefahren? Ideen werden relativ schnell über den Tisch geworfen, Anträge wie z.B. ein Stammtisch/Sprachrohr für die Flüchtlinge zu schaffen, werden indessen sofort abgeschmettert. Warum? Weil es bedeutet, dafür etwas zu tun. Schauen wir nach Moers, da können wir echt noch etwas lernen. Nein, aber in Wesel macht man sich lieber Gedanken über wichtigere Dinge, wie z.B. die richtige Farbe der T-Shirts der Integrationsratsmitglieder. Aber eins sollte klar sein, jeder, der ernsthaft seinem Mandat nachgeht, sollte sich bewusst sein, dass eine Filmrolle in Winnie Rüths Film glaubwürdiger rübergekommen wäre. Ich freue mich auf den 09.03.2016 Winnie Rüth – Filmpremiere im Scala Kulturspielhaus. Aleyküm Selam!
Moritz Hußmann

Autor:

Moritz Hußmann aus Wesel

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