Viel zu viel Nitrat im Grundwasser – und kein Ende des Umweltskandals !

Seit Jahrzehnten ist die Problematik bekannt, verbessert hat sich nichts – im Gegenteil! Nachdem die Europäische Union mehrmals die deutsche Bundesregierung wegen zu hoher Nitratwerte im Grundwasser verwarnte, muss sie sich vor dem Europäischen Gerichtshof für ihre nachlässige Landwirtschaftspolitik verantworten.

Weil Deutschland durch die zu hohen Nitratwerte im Grundwasser permanent gegen EU-Richtlinien verstößt, klagte die EU-Kommission gegen Deutschland. Im Falle einer Verurteilung drohen der Bundesregierung nun hohe Geldstrafen. Die Klage war lange angedroht, und Deutschland hatte die Möglichkeit nachzubessern. Dennoch wurde Bundesumweltministerin Hendricks in dieser Sache nicht aktiv.

Eine wesentliche Ursache für die Nitrat-Belastung des Wassers ist der hohe Düngemitteleintrag in der Landwirtschaft. Durch das Einbringen von Gülle auf die Felder wird das Grundwasser verunreinigt – dies ist eine Konsequenz der Massentierhaltung. Besonders im westlichen Teil NRWs übersteigt die Nitratbelastung des Grundwassers seit Jahren das Maß.

Die Qualität des Wassers nimmt damit mehr und mehr ab. Und mehr noch: Nitrat kann gesundheitsschädlich sein, wenn es sich im menschlichen Körper zu Nitrit umwandelt und im Blut die Sauerstoffaufnahme verhindert.

Hubert Kück, Vorsitzender der Grünen Kreistagsfraktion, hält das für einen Skandal: „Wasser ist das wichtigste Lebensmittel. Es ist völlig inakzeptabel und peinlich, dass die Bundesregierung offensichtlich nichts tut, um die Bevölkerung zu schützen! Was ist das für eine Umweltpolitik? Bald kommen wir dahin, dass die Wasserwerke unser Grundwasser mit sauberem Wasser verschneiden müssen. Wenn die Bundesregierung weiter tatenlos bleibt, ist es eine Frage der Zeit, dass wir in Deutschland unser Trinkwasser nur noch in Flaschen bekommen können.“

Sorgen machen Kück auch die Wasserwerke im Kreis Wesel, die u.a. Ruhrgebietsstädte mit Trinkwasser beliefern: „Wenn sich unsere Trinkwasserbelastung weiter verschärft, kann dann unser hier gefördertes Trinkwasser überhaupt noch für die Versorgung der Bevölkerung eingesetzt werden – vor Ort und anderswo? Sollte das in Zukunft nicht mehr möglich sein, bedeutet das neben der gesundheitlichen Problematik auch einen wirtschaftlichen Einschnitt.“

Hubert Kück zieht folgendes Fazit: „Die Bundesregierung tut nichts, sondern sieht tatenlos zu, wie die Qualität unseres Trinkwassers immer weiter abnimmt. Und die Bundesumweltministerin Hendricks profiliert sich eher als Ankündigungsweltmeisterin denn als Verantwortliche. Dabei müsste sie als gebürtige Kleverin wissen, dass hier eine hohe Gefahr vorhanden ist. Das lässt nur einen Schluss zu – Frau Hendricks ist eingeknickt vor der starken und erfolgreichen Landwirtschaftslobby, die natürlich keine strengere Düngeverordnung möchte!“

Autor:

Grüne Kreistagsfraktion Wesel (Andreas Blanke) aus Wesel

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