Ein Statement setzen

Mobbing. Eigentlich ein Thema über das immer wieder gesprochen wird, allerdings nicht genug und vor allem nicht direkt genug, finden wir; Leonie Zurell und Nele Epskamp.

Wir leiten unter anderem die Tanzgruppen des Weseler Turnvereins und mit der neuen Choreografie unserer älteren Tänzerinnen haben wir nun auch #stopbullyingstartdancing ins Leben gerufen, was so viel heißen soll wie „Hör auf andere niederzumachen, tanz lieber mit uns und hilf uns, das Problem direkt anzusprechen und darauf aufmerksam zu machen“.

Denn auch wenn vielleicht schon häufiger über dieses Thema gesprochen wird, haben wir das Gefühl, dass es nicht ernst genommen wird, die Auswirkungen, die Mobbing haben kann den meisten Menschen gar nicht bewusst sind und vor allem, dass es häufig übersehen oder als „halb so wild“ abgetan wird. Dem wollen wir wenigstens versuchen ein Ende zu setzen! Nicht nur die Schüler mobben sich untereinander, im Gegenteil, es gibt auch Lehrer, Trainer und andere Erwachsene, die Kinder & Jugendliche/Erwachsene vielleicht nicht im bekannten Sinne „mobben“, aber Ihnen das Gefühl geben, nicht gut genug und nicht richtig zu sein. Ein unheimlich niedriges Selbstwertgefühl ist da nur eine von zahlreichen Auswirkungen.

Wir haben 23 unserer Mädchen ein paar Fragen gestellt, auf die sie anonym antworten konnten und die Ergebnisse bestätigen unser Anliegen:
1. 92 % geben an schon von jemandem ausgelacht oder beleidigt worden zu sein.
2. 83 % hatten/ haben das Gefühl von Lehrern, Trainern oder anderen Aufsichtspersonen schlechter bewertet oder weniger beachtet zu werden, weil dieser sie weniger leiden kann als andere Schüler, nicht auf Grund ihrer Leistungen.
3. 67 % verzichtet darauf Dinge zu tragen die sie eigentlich schön finden oder Dinge zu tun, von denen sie eigentlich überzeugt sind, um zu verhindern, dass über sie gelacht oder schlecht gesprochen wird.
Wir haben unsere Mädchen auch gefragt was Menschen, ihrer Meinung nach dazu bringt, über andere zu urteilen und sie schlecht zu behandeln. Die Antworten waren nahezu identisch, denn die meisten glauben, dass sich Anerkennung und Aufmerksamkeit erhofft wird und vor allem, dass von sich selbst abgelenkt werden soll. Denn solange über andere gesprochen wird, fallen eigene Fehler und Unsicherheiten nicht weiter auf.

Genau darauf und auf die Auswirkungen von Mobbing macht die neue Choreografie unserer älteren Tänzerinnen aufmerksam, getanzt wird auf dem gesprochenen Stück „Dear Bully“ und im Laufe des Stückes stellen die Mädchen Menschen da, die andere niedermachen um sich besser zu fühlen. Jedoch trauen sich von Zeit zu Zeit immer mehr sich gegen diesen Hass zu stellen und einfach so zu sein wie sie sind. Der Tanz soll zeigen, dass es möglich ist Menschen zu helfen, indem man sich mit anderen „Opfern“ zusammentut und vor allem indem man sich traut etwas zu tun, etwas zu sagen und anderen zu helfen auch wenn man manchmal alleine auf der „richtigen“ Seite steht. Denn -„Die Welt wird nicht bedroht von den Menschen, die böse sind, sondern von denen, die das Böse zulassen“ – Albert Einstein

Alle die unser Projekt verfolgen wollen, wissen wollen wie es für uns weitergeht oder uns helfen wollen unsere Message möglichst weit zu verbreiten, können uns auf Instagram oder Facebook unter dem Namen „stopbullyingstartdancing“ finden. Im Oktober ist außerdem geplant mit der Choreografie an einem Turnier in Witten teilzunehmen.
Natürlich freuen wir uns auch über weitere Mittänzer, Erfahrung braucht niemand um bei uns anzufangen, nur viel Toleranz und Spaß an Bewegung ist nötig! Wir treffen uns jeden Samstag von 10 bis 11 Uhr mit unseren kleineren Tänzerinnen im Alter von ungefähr sechs bis zehn Jahren ( Ausnahmen bestätigen die Regel ) und von 11 bis 12 Uhr mit unseren Tänzerinnen ab ungefähr 10 Jahren ( unsere älteste Tänzerin ist zurzeit 22 ), in der Martinihalle in Wesel. Eine Voranmeldung ist nicht nötig, einfach vorbeischauen und ausprobieren!

Autor:

Nele Epskamp aus Wesel

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