„230 Kilometer für Nepal“: 15-Jährige mit Longboards auf dem Ruhrtalradweg

An der Quelle der Ruhr ging’s los für die beiden Longboarder Arthur Wischmann (l.) aus Witten und sein Cousin Alexander. | Foto: privat
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  • An der Quelle der Ruhr ging’s los für die beiden Longboarder Arthur Wischmann (l.) aus Witten und sein Cousin Alexander.
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Was fangen 15-Jährige heutzutage so mit ihren Sommerferien an? Chillen, chatten und zocken? Das – oder sie fahren den kompletten Ruhrtalradweg entlang. Und zwar ers­tens auf Longboards und zweitens, um Menschen zu helfen.

Arthur Wischmann aus Witten und sein Cousin Alexander hatten einen Plan: „Einfach nur so wollten wir nicht fahren. Also dachten wir uns, warum das Ganze nicht mit einer guten Aktion verbinden?“, sagt Arthur Wischmann. Da die beiden Kontakte zur Organsation „Nepal-Hilfe-Erdbeben“ haben und dort immer noch große Not herrscht, war die Entscheidung schnell gefallen, auf der Route Spenden zu sammeln.
„Ich kenne die meisten Helfer seit vielen Jahren persönlich. Es ist beeindruckend, was dieses Team in Nepal leistet“, erzählt Marc Wischmann von Holzland Wischmann in Herbede und Vater von Arthur. „Ständig sind Helfer vor Ort und kümmern sich um den bestmöglichen Einsatz der Mittel“.
Zum Start ihrer Tour trafen sie sich in Winterberg mit Johannes Börger, einem der Mitbegründer der Hilfsorganisation und Leiter der Vor-Ort-Hilfe in Nepal.
„Danke Jungs für die pfiffige Idee. Für unserer Gruppe ist eure Sache sehr hilfreich,weil wir weiterhin viel Gutes in Nepal leisten wollen und dank der vielen Spender auch leisten können“, fand Börger. „Es ist großartig zu sehen mit welchem Engagement zwei 15-Jährige den Leuten in ­Nepal helfen wollen.“
Auf einer Internet-Seite konnte man die Aktion verfolgen und eben durch Spenden unterstützen. Auch unterwegs wurden viele Menschen auf die jungen Sportler aufmerksam und spendeten spontan Geld für die Nepal-Hilfe.
Am Ende ihrer fünftägigen Tour „230 Kilometer für Nepal“ waren Arthur und Alexander Wischmann erschöpft, aber auch euphorisch, diese Aufgabe gemeistert zu haben. „Und das Beste daran: Es sind über 4 000 Euro an Spendengelder sind zusammengekommen. Wahnsinn!“, freuen sich die beiden über den Riesenerfolg der Tour.
Doch zurück zum Anfang: Beim Start in Winterberg erschien gab es erst einmal eine böse Überraschung, denn die ersten sieben Kilometer mussten die Jungs laufen, da die Strecke kaum asphaltiert war. Das war anstrengend, doch danach ging es endlich los – sie konnten „Longboarden“. „Besonders schön war, hier zu sehen, wie die Ruhr entsprungen ist und die Entwicklung des Flusses entlang des Radweges zu beobachten“, sagt Arthur Wischmann. Der erste Tage endete am Etappenziel ­Meschede.
Sie selbst beschreiben die weiteren Etappen wie folgt:
„Nach einer erholsamen Nacht ging es dann am zweiten Tag direkt weiter. Doch dieser startete alles andere als gut. Ein unvorhersehbarer Platzregen zwang uns zu einer kleinen Pause in einem Sägewerk.
Doch die Folgen des Regens haben uns auf der Strecke weiterhin verfolgt. Die Folge: Stürze und schlammige Klamotten.
Aber auch das sollte kein Hindernis sein. Zielstrebig machten wir uns auf den Weg nach Fröndenberg, wo wir auch in einer schönen Unterkunft übernachten konnten.
Der dritte Tag stand vor der Tür. Was uns besonders motiviert hat: Etappenziel Witten! Unsere Heimatstadt! Die Fahrt dorthin verlief einwandfrei. Unsere Kräfte schwanden nach und nach, verfahren haben wir uns auch um knapp anderthalb Stunden, aber wir haben uns bis Witten „durchgebissen“.
Vor Ort angekommen erwartete uns eine tolle Überraschung: Freunde und Verwandte haben uns mit kühlen Getränken emp­fangen!
Die Nacht verbrachten wir auf dem Gelände des Kanuclubs.
Von Witten aus sollte am vierten Tag das Ziel „Werden“ heißen. Von Witten aus starteten wir also und fuhren an einigen „Attraktionen“ meiner (Arthur) Heimatstadt vorbei, was besonders für mich schön war. Um 20.30  Uhr sind wir dann endlich am Ziel angekommen und konnten auch hier eine ruhige erholsame Nacht ­genießen.
Der letzte Tag! Voller Motivation, die 230 km zu „vollenden“ machten wir uns aus Werden auf den Weg. Das klare Ziel: Nachmittags in Duisburg ankommen!
Dieses Ziel verfolgten wir und ließen uns durch nichts abhalten. Am Ziel angekommen, erwartete uns wieder eine Überraschung: Freund und Verwandte nahmen uns wieder herzlich im Empfang!
Total platt, aber voller Euphorie haben wir also diese Riesenaufgabe gemeistert!
Was wir besonders toll fanden ist, dass wir auf dem Ruhrtalradweg öfters von Passanten erkannt wurden und diese uns angesprochen haben. Dies gab nochmals zusätzlich Motivation!

Links:
https://www.facebook.com/pages/Nepal-Hilfe-Erdbeben/898857500172910
https://www.youtube.com/watch?v=NGzoMZC0nYs
https://www.facebook.com/events/986352304717805/

Autor:

Annette Schröder aus Bochum

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